| Springermeeting Cottbus

Mariya Lasitskene springt Meetingrekord, Raphael Holzdeppe EM-Norm

Die 17. Auflage des Springermeetings in Cottbus war auch in diesem Jahr wieder Garant für großen Sport. Im Hochsprung erzielte die Russin Mariya Lasitskene mit 2,02 Metern einen neuen Meetingrekord. Bei den Stabhochspringern setzte sich Piotr Lisek aus Polen mit 5,85 Metern an die Spitze der Weltjahresbestenliste.
Philip Häfner

Man sagt Mariya Lasitskene gern eine gewisse Ernsthaftigkeit nach. Im Wettkampf ist die Russin meist hochkonzentriert und kaum einmal wirklich zufrieden, ein Lächeln sieht man bei ihr höchst selten. Doch als sich die international unter neutraler Flagge startende Russin am Mittwochabend beim 17. Springermeeting in Cottbus gleich im ersten Anlauf über 2,02 Meter schwang, hatte auch sie ein breites Lachen auf den Lippen.

Der 26-Jährigen gelang damit ein neuer Meetingrekord – sie sprang einen Zentimeter höher als ihre Landsfrau Irina Gordeyeva, die vor zehn Jahren in der Lausitz-Arena 2,01 Meter überquert hatte. Bis zu ihrer Siegeshöhe blieb die zweifache Welt- und Europameisterin ohne Fehlversuch und untermauerte damit eindrucksvoll ihre Position als derzeit beste Hochspringerin der Welt. Erst 2,05 Meter waren für Mariya Lasitskene an diesem Abend zu hoch, wobei sie selbst bei dieser Höhe nicht chancenlos aussah.

Platz zwei schnappte sich die Litauerin Airine Palsyte mit übersprungenen 1,98 Meter, dahinter musste sich Vorjahressiegerin Yuliya Levchenko (Ukraine; 1,96 m) diesmal mit Platz drei begnügen.

Hallen-EM-Norm noch zu hoch für Marie-Laurence Jungfleisch

Die Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) konnte bei ihrem Saisondebüt nicht in die Entscheidung eingreifen. Auch die Norm für die Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) von 1,92 Metern war für die EM-Dritte im ersten Wettkampf des Winters noch zu hoch. Für sie gingen am Ende 1,90 Meter und Rang sechs in die Wertung ein.

„Der Anlauf war schon ganz in Ordnung, daran haben wir im Trainingslager zuletzt auch viel gearbeitet. Aber im Absprung war ich noch zu unregelmäßig“, erklärte die 28-Jährige. Bis zum nächsten Start am 8. Februar in Weinheim will sie aber auch dieses Problem in den Griff bekommen.

Imke Onnen (Hannover 96), die zu Jahresbeginn beim Hallensportfest in ihrer Heimat schon die Hallen-EM-Norm gemeistert hatte, musste sich dieses Mal als Siebte mit 1,88 Metern begnügen.

Piotr Lisek gelingt Hattrick

Den Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer entschied zum dritten Mal in Folge der Pole Piotr Lisek für sich. Der 25-Jährige, vom Hallensprecher in der mit 2.000 Zuschauern ausverkauften Arena als „fliegender Fuchs“ angekündigt, übersprang als Einziger 5,85 Meter und komplettierte damit seinen Hattrick beim Springermeeting. Gleichzeitig setzte er sich mit dieser Leistung auch an die Spitze der Weltjahresbestenliste.

Aufgrund eines technischen Defekts hatte sich der Beginn des Wettkampfs zunächst verzögert. Der Antrieb für das Hochfahren des Aufliegers war gebrochen, die sogenannte Schnecke, so dass die Latte manuell hochgefahren werden musste. Piotr Lisek ließ sich davon jedoch überhaupt nicht beeindrucken. „Das Publikum war wieder super“, sagte der Hallen-Europameister und versprach, im nächsten Jahr wiederzukommen, um seine Siegesserie dann womöglich sogar noch etwas zu verlängern.

Raphael Holzdeppe geht nach Norm kein Risiko ein

Zweiter wurde überraschend der Schwede Melker Svärd Jacobsson, dem mit 5,80 Meter eine neue persönliche Bestleistung gelang. Er lag damit sogar noch vor Weltmeister Sam Kendricks aus den USA, der nach übersprungenen 5,70 Metern hoch pokerte. Ihm gelang danach aber kein gültiger Sprung mehr.

Der einzige deutsche Teilnehmer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) erfüllte als Sechster mit 5,65 Meter die Hallen-EM-Norm und ist nach Bo Kanda Lita Baehre (TV Bayer 04 Leverkusen) der zweite DLV-Springer mit der Mindestleistung für Glasgow.

Nach einem Fehlversuch bei 5,70 Meter brach der 29-Jährige den Wettkampf dann jedoch aufgrund leichter Schmerzen im linken Beuger vorzeitig ab und packte die Stäbe zusammen. „Ich wäre gern noch weiter gesprungen, aber die Saison ist noch jung und ich wollte kein Risiko eingehen“, sagte der Weltmeister von 2013. Ein Start am Freitag (1. Februar) beim ISTAF Indoor in Berlin ist aber weiterhin fest eingeplant.

<link https: www.springermeeting-cottbus.de livestream _blank>Hier geht es zu den Ergebnissen.

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