| U23-EM

Tallinn Tag 1 - Die DLV-Athleten in den Finals

Für die besten U23-Athleten Europas geht es in dieser Woche in Tallinn (Estland) bei den U23-Europameisterschaften um Podestplätze sowie persönliche Erfolge. Hier lesen Sie, wie sich die DLV-Athleten an Tag eins in den Finals präsentiert haben.
Martin Neumann

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U23 MÄNNLICH

10.000 Meter

Dominik Notz bei Kaya-Solo starker Siebter

Nach der Hälfte des Rennens setzte Ali Kaya zu den ersten Überrundungen an. Der in Kenia als Stanley Kiprotich geborene und seit dem 5. Juni 2013 für die Türkei startberechtigte Langstreckler legte in Tallinn eine 25 Runden dauernde One-Man-Show hin, schon sechs Runden vor Schluss winkte der Hallen-Europameister ins Publikum und forderte stärkeren Applaus. Obwohl er auf der zweiten Streckenhälfte langsamer wurde, steigerte Kaya den 18 Jahre alten Meisterschaftsrekord des Italieners Rachid Berradi um rund 38 Sekunden auf 27:53,38 Minuten.

In diesen Sphären ist Dominik Notz (noch) nicht unterwegs. Doch der in Alaska studierende und für den LAV Stadtwerke Tübingen startende Läufer legte in Tallinn eine starke Vorstellung hin. Als Siebter steigerte er in 29:24,63 Minuten seine Bestzeit um rund zwei Sekunden und holte damit das Optimum beim Saisonhöhepunkt heraus. Dabei musste der21-Jährige einige Runden allein abspulen, trotzdem sammelte er nach der Rennhälfte einen Konkurrenten nach dem anderen ein. „Ich wusste, dass ich ruhig bleiben muss, nicht überpacen darf. Das ist mir gelungen“, sagte Notz. Mit einer starken 64er-Schlussrunde hielt er zwei andere Läufer auf Distanz.

Durch den Solisten Ali Kaya an der Spitze wurde das Rennen schnell unübersichtlich. So dachte der Italiener Yassine Rachik, dass er den Lauf gewonnen hätte und jubelte im Ziel. Allerdings galt die „0“ auf der Rundenanzeige dem führenden Türken. So musste Rachik noch eine Runde drehen und wurde auf dem Zielstrich von Mikhail Strelkov (28:53,94 min) noch abgefangen. Der Russe gewann mit fünf Hundertstel Vorsprung Silber vor Rachik.

U23 WEIBLICH

Kugelstoß

Zwei DLV-Medaillen beim Kugel-Krimi

Eine Athletin konnte Shanice Craft die Goldmedaille noch entreißen. Als Viktoriya Kolb als vorletzte Athletin in den Ring stieg, lag die Mannheimerin mit 17,19 Metern in Führung. Doch die Weißrussin erwischte einen starken Versuch und beförderte die Vier-Kilo-Kugel auf 17,47 Meter und damit 45 Zentimeter weiter als jemals zuvor in ihrer Karriere. Sie feierte am Donnerstagabend die Leistung auf den Knien jubelnd neben dem Kugelstoßring. Shanice Craft hatte noch die Konterchance. Die Kugel flog weit hinaus – aber am Ende fehlten mit 17,29 Metern exakt 18 Zentimeter zu Gold. In der Mixed Zone strahlte sie trotzdem über die geglückte „Titelverteidigung“. Schon 2013 in Tampere (Finnland) hatte sie Silber mit der Kugel und anschließend mit dem Diskus gewonnen. „Das war mein Minimalziel, ich wollte mindestens genauso gut sein wie vor zwei Jahren“, sagte Craft.

Dabei hatte es neun Stunden zuvor gar nicht nach einer Medaille ausgesehen. Von einer schmerzhaften Patellasehne gehandicapt, kam die Mannheimerin in der Qualifikation nicht über 15,87 Meter hinaus. „Ich wusste gar nicht, ob ich im Finale antreten sollte“, gestand Craft. Doch das medizinische Team des DLV riet zu einer schmerzstillenden Spritze. So bekam die EM-Dritte im Diskuswurf die Kniesehne in den Griff.

Die Mannheimerin musste in Tallinn nicht allein jubeln. Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) sicherte sich mit 16,99 Metern Bronze und damit ihre erste internationale Medaille als Kugelstoßerin. Als Siebenkämpferin hatte sie schon 2010 und 2011 (ebenfalls in Tallinn) Silber bei U20-WM und U20-EM gewonnen. „Nun bin ich beim Kugelstoßen angekommen“, sagte die gebürtige Hessin, die sich trotz Bestweite etwas über den einen fehlenden Zentimeter ärgerte. Die 17-Meter-Marke soll nun spätestens bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg fallen. <link news:42039>Mehr zum Coup der beiden Medaillengewinnerinnen.

 

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