| Indoor Meeting 2021

Lavillenie, Asher-Smith, Chepkoech & Co.: DLV-Topathleten in Karlsruhe inmitten der Weltklasse

Es ist alles angerichtet für den Auftakt der World Athletics Indoor Tour 2021: Am Freitag steigt in Karlsruhe ein Gold-Label-Meeting der Extraklasse, bei dem zahlreiche DLV-Olympiahoffnungen in starken internationalen Feldern trotz der vielen Unwägbarkeiten aufgrund der Corona-Pandemie ihre "Road to Tokyo" eröffnen.
Silke Bernhart

Die Veranstalter der Karlsruhe Marketing & Event GmbH haben in Zeiten der Corona-Pandemie Kreativität und Mut bewiesen, früh ihre Meeting-Pläne verkündet, wochenlang im Austausch mit den Behörden an einem Hygiene-Konzept gefeilt – und stehen nun kurz davor, die erste Station der World Athletics Indoor Tour 2021 zur Austragung zu bringen: Am Freitag (29. Januar) steigt in der Europahalle die 36. Auflage des Indoor Meetings in Karlsruhe.

Die internationalen Teilnehmerfelder lassen wenig von den Schwierigkeiten und Mühen vermuten, die sowohl hinsichtlich der Organisation und Durchführung als auch hinsichtlich der Anreise in Kauf genommen werden mussten. Zwar fehlen dieses Mal zahlreiche Topathleten zum Beispiel aus den USA, in zwölf Wettbewerben sind aber dennoch jede Menge Weltklasse-Athletinnen und -Athleten zu Gast, die auf viele DLV-Olympiahoffnungen treffen.

Dina Asher-Smith die Gejagte

Für 200-Meter-Weltmeisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien) steht der erste 60-Meter-Start seit fast drei Jahren bevor und der erste internationale Auftritt seit 2019. "Ich bin unglaublich aufgeregt und freue mich riesig darauf, endlich wieder das zu tun was ich liebe und worin ich gut bin", sagte die 25-Jährige am Donnerstag in einer virtuellen Pressekonferenz. Nachdem Tatjana Pinto (LC Paderborn) ihren Start aufgrund eines Muskelfaserrisses absagen musste, rücken aus nationaler Sicht nach starken ersten Rennen Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), Rebekka Haase und Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) in den Fokus.

Auch im 3.000 Meter-Feld tummelt sich mit Beatrice Chepkoech (Kenia) eine Weltmeisterin – und zwar die über die Hindernisse. Mit im Feld ist die Deutsche Hindernis-Meisterin Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald). Die Deutsche Rekordhalterin über 3.000 Meter Hindernis Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) dagegen setzt zum Einstieg auf die 1.500 Meter, ebenso wie die Deutsche Meisterin Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) und die Deutsche 800-Meter-Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München).

Christina Schwanitz mit Sieg-Ambitionen

Die größten Chancen auf einen deutschen Sieg gibt es wohl im Kugelstoßen der Frauen, wo mit Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) die Führende der Weltjahresbestenliste in den Ring steigt. Sie ist in der Vorwoche mit 19,11 Metern eindrucksvoll in die Saison eingestiegen. Gefährlich werden könnte ihr wohl am ehesten die US-Stoßerin Chase Ealey, die im Vorjahr im Freien auf 19,41 Meter gekommen war.

Ein ebenfalls überzeugender erster Auftritt gelang Stabhochspringer Renaud Lavillenie (Frankreich), der sich in Bordeaux zum Auftakt gleich mit 5,92 Metern zu Wort gemeldet hatte. "Ich hoffe, der Sieg bleibt in der Familie", erklärte der Vorjahressieger in der Pressekonferenz – zur Verstärkung bringt er Bruder Valentin mit. Mit Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Piotr Lisek (Polen) läuten in diesem Feld ein Ex-Weltmeister und ein WM-Bronzemedaillen-Gewinner ihr Olympia-Jahr ein.

Fabian Heinle liebäugelt mit den acht Metern

Neben dem Deutschen Meister Maximilian Entholzner (1. FC Passau) ist im Weitsprung auch Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) gemeldet und bereits vielversprechend in das Jahr gestartet. "Ich denke schon, dass die acht Meter drin sind. Die 7,94 Meter waren noch nicht voll ausgereizt. Es dauert immer ein bisschen um reinzukommen, aber ich bin froh, wie es gelaufen ist." Noch ohne Olympia-Norm ausgestattet, gelte es jetzt für ihn, über Hallen-Wettkämpfe seine Position im World Ranking zu sichern, erklärte er in der Pressekonferenz. Bereits für Tokio gesetzt sein dürfte Favorit Juan Miguel Echevarriá (Kuba), der 2020 mit 8,41 Metern die beste Hallen-Leistung der Welt abgeliefert hatte.

Schwere Aufgaben und daher nichts zu verlieren haben die deutschen Teilnehmer über 400 und 800 Meter Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) und Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), sie können in starken Feldern internationale Wettkampf-Härte tanken. Ähnliches gilt für Marcel Fehr (LG Filstal) und Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) im Rennen über 3.000 Meter, für das unter anderen Vorjahressieger Bethwell Birgen (Kenia) sowie der Olympia-Fünfte über 1.500 Meter Abdelaati Iguider (Marokko) angekündigt sind.

Pascal Martinot-Lagarde in Top-Form

Mit einer Zeit von 7,54 Sekunden zum Saison-Einstieg hat sich für das Rennen über 60 Meter Hürden Europameister Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) in die Favoritenrolle katapultiert. In der Breite noch stärker besetzt ist das Frauen-Feld über 60 Meter Hürden, das von Hallen-Europameisterin Nadine Visser (Niederlande) und Freiluft-Europameisterin Elvira Herman (Belarus) angeführt wird. Um den Finaleinzug geht es zunächst für die DLV-Athleten um Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) und Ricarda Lobe (MTG Mannheim).

Im Dreisprung nimmt Europameisterin Paraskeví Papahrístou (Griechenland) Anlauf. Mit Viyaleta Skvartsova aus Belarus hat eine Athletin im Feld bereits in dieser Saison die 14-Meter-Marke überboten. Diese soll in Karlsruhe auch für Neele Eckhardt (LG Göttingen) und Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01) in Reichweite rücken.

Zuschauer sind in der Europahalle nicht zugelassen, dafür finden sie im Netz ein umfangreiches Live-Angebot: Das SWR-Fernsehen überträgt im Livestream auf swr.de, leichtathletik.de bietet darüber hinaus einen Live-Ticker & Live-Ergebnisse an und im Anschluss an das Meeting auch Stimmen aller Top-Athletinnen und -Athleten. Los geht's um 18:40 Uhr mit dem Kugelstoßen der Frauen, den Abschluss bildet um 21:54 Uhr das Hürden-Finale der Männer.

Indoor Meeting 2021 Karlsruhe

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