| Rouen

6,03 Meter: „Mondo“ Duplantis holt sich die Weltjahresbestleistung zurück

Stabhochsprung-Weltrekordler Armand „Mondo“ Duplantis hat am Samstagabend im französischen Rouen mit 6,03 Metern eine neue Weltjahresbestleistung aufgestellt und versuchte sich anschließend dreimal an einem neuen Weltrekord. Bei den Frauen zeigte die Britin Holly Bradshaw mit 4,85 Metern den bisher besten Sprung der Hallensaison.
Svenja Sapper

Das erste Aufeinandertreffen der beiden bisher besten Stabhochspringer der Hallensaison war mit Spannung erwartet worden. In den vergangenen acht Tagen hatten sich Frankreichs Ex-Weltrekordler Renaud Lavillenie und der schwedische Shooting-Star Armand „Mondo“ Duplantis ein Fernduell um die Weltjahresbestleistung geliefert: Den Anfang machte Lavillenie am 29. Januar beim Indoor Meeting Karlsruhe mit 5,95 Metern, zwei Tage später zeigte Duplantis in Düsseldorf mit 6,01 Metern den ersten Sechs-Meter-Sprung des Jahres. Der Franzose konterte postwendend und überquerte noch am selben Tag im heimischen Tourcoing 6,02 Meter.

Beim „Perche Elite Tour“ Meeting in Rouen (Frankreich) erwartete die beiden Weltklasse-Springer am Samstag ein topbesetztes Feld. Unter anderem waren Weltmeister Sam Kendricks, NCAA-Hallenrekordler Christopher Nilsen (beide USA) und Lavillenies jüngerer Bruder Valentin am Start.

Drei Versuche über den Weltrekord

Der Wettkampf begann holprig für Armand Duplantis: Der 21-Jährige leistete sich bei 5,60 Metern zunächst einen Fehlversuch, bevor er die Höhe im zweiten Versuch übersprang. Anschließend nahm er bei 5,83 Meter erfolgreich Anlauf. Beim nächsten Versuch lag schon die Weltjahresbestleistung auf: Die 6,03 Meter meisterte der in den USA geborene Schwede erneut souverän auf Anhieb und ließ anschließend 6,19 Meter auflegen. Die ersten beiden Versuche über die neue Weltrekord-Höhe sahen vielversprechend aus, dennoch scheiterte der „Welt-Leichtathlet des Jahres 2020“ dreimal.

Sechs Meter waren in Rouen zu hoch für Renaud Lavillenie. Mit 5,93 Metern, die er im ersten Versuch überquerte, teilte sich der 34-Jährige mit dem US-Amerikaner Christopher Nilsen den zweiten Platz. Weltmeister Kendricks musste sich mit 5,83 Metern und dem vierten Platz zufriedengeben. „Ich kann es [den Weltrekord] nicht jedes Mal schaffen, aber ich bin froh, wieder über sechs Meter gesprungen zu sein“, erklärte der Sieger. „Die Jungen steigern sich die ganze Zeit“, zollte Lavillenie Duplantis und auch dem 23-jährigen Nilsen Anerkennung, und fügte hinzu: „Wenn man jung ist, geht das auch schnell.“

Holly Bradshaw kratzt am britischen Rekord

Die Frauen-Konkurrenz dominierte Großbritanniens EM-Dritte Holly Bradshaw. Die 29-Jährige sprang mit 4,85 Metern so hoch wie zuletzt 2012 und war damit eine Klasse für sich: Iryna Zhuk (Belarus), die Rang zwei belegte, sowie die beiden höhengleichen Drittplatzierten Alysha Newman (Kanada) und Eleni-Klaoudia Polak (Griechenland) blieben mit 4,62 Metern deutlich hinter der Siegerin zurück. Auch für die Slowenin Tina Sutej war mit übersprungenen 4,62 Metern Endstation.

Bradshaw näherte sich mit ihrer Sieghöhe auch ihrem eigenen britischen Rekord (4,87 m). „Ich war überrascht über die 4,85 Meter, aber wusste, dass ich es draufhabe“, sagte die WM-Vierte von 2019 und kündigte bereits ihre erneute Teilnahme in Rouen für 2022 an. Enttäuschend verlief der Wettkampf für Olympiasiegerin Katerina Stefanidi (Griechenland). Die 31-Jährige scheiterte dreimal an 4,53 Metern – damit blieb ihr nur der zehnte und letzte Platz.

Zu den vollständigen Ergebnissen...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024