| DM Straßengehen

Vorentscheidung im Kampf um Olympia-Tickets für DLV-Geher in Frankfurt

Auf dem Messegelände in Frankfurt finden am Samstag die Deutschen Meisterschaften im Straßengehen statt. Die besten deutschen Geherinnen und Geher wollen dort die Weichen für die Olympia-Nominierung stellen.
Silke Bernhart

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, mit kleinen Elite-Teilnehmerfeldern und unter strengen Hygiene-Vorkehrungen werden am Samstag (10. April) auf dem Frankfurter Messegelände in den Altersklassen von der U18 bis zu den Aktiven die Deutschen Meister im Straßengehen ermittelt – und das erstmals seit langer Zeit im Rahmen einer Meisterschaft sowohl über 20 als auch über 50 Kilometer.

„Die Motivation ist hoch“, stellt Bundestrainer Ronald Weigel fest und schickt einen Dank an die Ausrichter in Frankfurt und den hessischen Leichtathletik-Verband mit, die sich gemeinsam mit dem DLV für die Veranstaltung eingesetzt haben. „Für viele Athleten – und auch für mich – ist es der erste Wettbewerb seit der WM 2019 in Doha, das ist schon ein komisches Gefühl. Wir haben viele Teilnehmer, die Richtung Olympia-Norm marschieren und sich den Traum von der Olympia-Teilnahme erfüllen wollen. Und in mehreren Wettbewerben vier Bewerber für drei Tickets, das spricht für die hohe Dichte in der deutschen Spitze."

Christopher Linke und Saskia Feige mit bester Ausgangslage

Über 20 Kilometer stehen zwei DLV-Asse im Fokus, die schon fest mit der Reise nach Japan planen können: Christopher Linke (SC Potsdam; PB: 1:18:42 h) hatte sich 2019 mit Platz vier bei der WM in Doha (Katar) sowie im Vorfeld mit zwei Rennen unter Olympia-Norm (1:21:00 h) in die Pole Position für die Nominierung gebracht. Saskia Feige (SC Potsdam) gelang in Doha mit Rang elf ebenfalls die geforderte Platzierung in den Top Zwölf der Welt, auch sie hatte zuvor mit deutscher U23-Bestleistung (1:30:40 h) die Olympia-Norm abgehakt.

Während Saskia Feige als Solistin im Frauen-Wettbewerb an den Start geht, lauern in der Männer-Konkurrenz hinter Christopher Linke drei weitere Athleten auf ihre Olympia-Chance. Nils Brembach könnte schon der Leistungsnachweis von 1:22:30 Stunden reichen, denn er war 2019 unter dem Richtwert für die Spiele geblieben. Der Nachweis hilft ihm aber nur dann, wenn sein Vereinskollege Hagen Pohle (beide SC Potsdam) und Leo Köpp (LG Nord Berlin) ihn nicht noch bis zum Ende des Nominierungszeitraums am 29. Juni 2021 mit Norm in der nationalen Jahres-Rangliste hinter sich lassen.

Spannung über 50 Kilometer der Männer

Auch über 50 Kilometer der Männer kämpfen vier DLV-Athleten um drei Olympia-Startplätze. Hier ist nach seinen 3:49:45 Stunden im Oktober 2020 in Dudince (Slowakei) Karl Junghannß (LC Top Team Thüringen) der Gejagte – allerdings kam er zuletzt im März an selber Stelle nicht ins Ziel. Seine Zeit vom Oktober dürfte ihm die Olympia-Nominierung einbringen, wenn bis Ende Juni keine drei DLV-Athleten schneller sind.

Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) hat zwar Platz sieben von der WM in Doha (Katar) auf der Habenseite, jedoch noch nicht die Norm von 3:50 Stunden im Nominierungszeitraum seit dem 1. Dezember 2018. Dafür steht er in diesem Wettbewerb als bester Deutscher auf Platz 20 des World Rankings, über das eine Qualifikation ebenfalls möglich ist, wenn keine drei DLV-Athleten die Norm unterbieten.

Mit einem Normangriff und einer guten DM-Platzierung wollen auch die beiden weiteren WM-Teilnehmer von Doha Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) und Nathaniel Seiler (TV Bühlertal) ihre Olympia-Ambitionen untermauern. Hilbert fehlen zur ersten Zeit unter 3:50 Stunden weniger als 90 Sekunden.

Nachwuchs über 20, 10 und 5 Kilometer in Aktion

Weitere DM-Entscheidungen fallen in Wettbewerben über 20 Kilometer der männlichen U23 sowie über 10 Kilometer der weiblichen U20. In der U18 stehen Strecken von 10 (männliche U18) und 5 Kilometer (weibliche U18) auf dem Programm.

Während die U18-Athletinnen und -Athleten nach der Absage der U18-EM in Rieti (Italien) bereits vor dem ersten Saisonstart eine herbe Enttäuschung verdauen mussten, dürfen die U23er und U20er noch auf die Austragung der U23-EM in Bergen (Norwegen) sowie die U20-WM und U20-EM in Nairobi (Kenia) und Tallinn (Estland) hoffen – ihre Resultate in Frankfurt könnten ihnen den Weg dorthin ebnen.

„Der Hessische Leichtathletik-Verband hat gerne die Austragung der Deutschen Meisterschaften im Gehen übernommen und freut sich auf die Durchführung auf dem Frankfurter Messegelände. Mit der Agentur motion events von Jo Schindler haben wir einen starken Partner bei der Ausrichtung an unserer Seite. Wir haben alles dafür getan, dass die Athleten beste Bedingungen für die Meisterschaften vorfinden. Für die Teilnehmer in der Aktivenklasse geht es um die Olympia-Qualifikation, dafür drücken wir den Athletinnen und Athleten die Daumen“, blickte HLV-Präsident Klaus Schuder auf der HLV-Webseite voraus.

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