| Olympische Spiele 2021

Mariya Lasitskene hält Angriff stand, Jungfleisch Zehnte

Mariya Lasitskene hat ein weiteres Mal dem Angriff ihrer jungen Herausforderinnen standgehalten: Die Russin holte sich nach insgesamt acht internationalen Titeln endlich auch die olympische Goldmedaille. Marie-Laurence Jungfleisch wurde mit 1,93 Metern Zehnte
Silke Bernhart

Olympische Spiele 2021

Sie wolle Gold mit Weltrekord: Diese Kampfansage hatte die 19 Jahre junge Vize-Weltmeisterin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) nach ihrem Sieg bei der U23-EM gemacht. Sie war vermutlich vor allem für ihre größte Konkurrentin gedacht: Die dreimalige Weltmeisterin Mariya Lasitskene, die aufgrund der Suspendierung des russischen Verbands unter neutraler Flagge startet. Tatsächlich griffen am Samstag beide nach den Medaillen – und dazu etwas überraschend auch die in diesem Jahr um drei Zentimeter auf 2,01 Meter verbesserte Nicola McDermott (Australien).

Dieses Trio schwang sich in Tokio über 2,00 Meter und machte anschließend die Medaillenfarbe unter sich aus. Und wieder einmal setzte sich die große Klasse von Mariya Lasitskene durch. Ebenso wie Silbermedaillen-Gewinnerin Nicola McDermott meisterte sie 2,02 Meter, und das auf Anhieb. Für Yaroslava Mahuchich dagegen blieb es bei 2,00 Metern – und dieses Mal Bronze. Als Mariya Lasitskene schon als Siegerin feststand, flog sie auch noch über 2,04 Meter.

In Rio gesperrt, in Tokio ganz oben

Dann flossen auch bei der sonst so kontrollierten Athletin die Tränen. Hinter der dreimaligen Weltmeisterin und Europameisterin von 2018 liegt eine schwierige Saison, in der lange nicht feststand, ob sie nach erneuten Betrugsvorwürfen gegenüber dem russischen Verband überhaupt würde starten dürfen. Erinnerungen wurden wach an 2016, als sie, als große Favoritin gehandelt, in Rio nicht antreten konnte. Nachdem es grünes Licht gab, liefen die ersten Wettkämpfe alles andere als rund. Aber als es drauf ankam, am Samstag im Finale von Tokio, war Mariya Lasitskene wieder einmal voll da!

Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) konnte nicht ganz an die vielversprechenden Sprünge aus der Qualifikation anknüpfen, wo sie mit großem Q und 1,95 Meter überzeugt hatten. In der Folge der Höhen im Finale meisterte sie 1,93 Meter im zweiten Versuch, 1,96 Meter waren dann bereits zu hoch. Dennoch war es ein weiteres Ausrufungszeichen, dass sie nach ihrer Achillessehnen-Verletzung wieder auf dem Weg zur Topform ist. In Tokio blieb sie zweimal über ihrer vorherigen Saison-Bestmarke von 1,90 Metern und wurde Elfte.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart)
Ich bin nicht ganz so zufrieden, wie ich erhofft hatte. 1,93 Meter und der zehnte Platz – ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, vor allem weil die Quali so gut lief. Ich kann noch gar nicht so wirklich sagen, was heute anders war, da muss ich mich mit meinem Trainer Tamas [Kiss] besprechen. Ich bin mit ganz viel Motivation und Selbstbewusstsein ins Finale gekommen, aber es lief anders als gedacht. Das Erlebnis im Stadion war voll schön, auch wenn keine Zuschauer da waren, waren es für mich die Olympischen Spiele. Das machte für mich gar nicht so einen großen Unterschied. Es war dennoch ein wunderschönes und tolles Erlebnis.
 

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