| Ursapharm Speerwurfmeeting

86,17 Meter: Johannes Vetter ist beim Heimspiel wieder vorne

Eine Woche nach den Olympischen Spielen hat sich Johannes Vetter beim Speerwurfmeeting in Offenburg vor Heimpublikum stark präsentiert. 86,17 Meter reichten dem Weltjahresbesten zum Sieg vor Weltmeister Anderson Peters aus Grenada. Bei den Frauen flog der Speer von Meetingrekordlerin Nikola Ogrodnikova am weitesten.
Svenja Sapper

Sieben Tage nachdem der Weltjahresbeste Johannes Vetter (LG Offenburg) im Speerwurf-Finale bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) bereits nach dem Vorkampf die Segel streichen musste, konnte er am Sonntag im heimischen Offenburg wieder seine Klasse unter Beweis stellen. In Japan war der Weltmeister von 2017 beim Abwurf immer wieder weggerutscht und hatte sich nur mit 82,52 Metern und Rang neun in die Ergebnislisten eintragen können. In seinem „Wohnzimmer“ ging's unter besseren Voraussetzungen und auf gewohnter Anlage deutlich weiter: Mit allen vier gültigen Versuchen übertraf der 28-Jährige die Weite von Tokio. 86,12 Meter im dritten und 86,17 Meter im sechsten Durchgang waren für seine Konkurrenten außer Reichweite.

„Er zieht die linke Seite ein bisschen weg – aber den hat er gut gestanden“, analysierte die Deutsche Speerwurf-Rekordlerin und Livestream-Kommentatorin Christina Obergföll Vetters 86-Meter-Wurf. „Es ist eine solide Leistung und gibt natürlich erst mal Zuversicht für die nächsten Wettkämpfe, die noch folgen“, ordnete Vetter selbst sein Ergebnis im SWR-Interview ein. „Ich will prinzipiell in jedem Wettkampf zeigen, dass ich der Beste bin – und das habe ich heute geschafft.“

Auf Wiedergutmachungskurs waren in Offenburg auch Weltmeister Anderson Peters (Grenada) und der Potsdamer Bernhard Seifert unterwegs: Beide hatte in Tokio bereits in der Qualifikation das Aus ereilt. Und beide machten es in Offenburg ebenfalls besser – Peters forderte mit Saisonbestleistung (85,85 m) gar Johannes Vetter, auch Seifert erzielte mit 78,50 Metern sein bestes Ergebnis des Jahres und landete knapp hinter Patriks Gailums (Lettland; 79,86 m) auf Rang vier.

Nikola Ogrodnikova macht es spannend

Bis zum letzten Versuch des Wettkampfes mussten Zuschauer und Speerwerferinnen im Wettkampf der Frauen auf den ersten 60-Meter-Wurf warten – und den zeigte jene Athletin, die im Jahr 2019 mit 67,40 Metern den Meetingrekord beim Ursapharm Speerwurfmeeting aufgestellt hatte: Nikola Ogrodnikova. Die ersten vier Würfe der Tschechin waren allesamt deutlich zu hoch angesetzt, der weiteste landete bei 56,08 Metern. Im fünften Durchgang traf der Speer die 60-Meter-Markierung: ungültig! Erst in der letzten Runde konnte die Vize-Europameisterin mit 60,40 Metern den Wettkampf für sich entscheiden.

Rang zwei belegte mit einer konstanten Serie und einem Bestwert von 59,80 Metern Kara Winger aus den USA knapp vor Lina Muze (Lettland; 59,51 m). Dahinter erreichte die Deutsche Vize-Meisterin Christine Winkler (SC DHfK Leipzig) Rang vier: Ihr Speer flog auf 56,23 Meter. Mit 54,76 Metern konnte die fünftplatzierte U20-Europameisterin von 2019 Carolina Visca (Italien) eine Saisonbestleistung mit nach Hause nehmen.

Bereits am Vormittag hatte sich in der Wertung der U20 und U18 Lorena Frühn bei ihrem Heimspiel durchgesetzt. Die Deutsche U18-Meisterin durfte sich mit 52,55 Metern über eine neue deutsche Jahresbestleistung mit dem 500-Gramm-Speer freuen. Im Wettkampf der männlichen U18, U20 und U23 übertraf einzig Maurice Voigt (LG Ohra Energie) mit 71,96 Metern die 70-Meter-Marke.

Die vollständigen Ergebnisse finden Sie in unserer Ergebnisrubrik ...

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