Vorhang auf für die Helden im Hintergrund: In Kienbaum wurden am Dienstag Deutschlands erfolgreichste Leichtathletik-Trainerinnen und -Trainer der Saison 2021 ausgezeichnet. Die Ehrung als "Trainer des Jahres" erhielt Ulli Knapp.
Im Rahmen der Ständigen Konferenz Leistungssport, die in dieser Woche im Olympischen und Paralympischen Zentrum in Kienbaum stattfindet, wurden am Dienstagabend zahlreiche verdiente Trainer für ihre Leistungen während der zurückliegenden Saison ausgezeichnet. "Trainer des Jahres" 2021 wurde dabei Ulli Knapp, der bei den Olympischen Spielen in Tokio Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) bei ihrem Gold-Triumph betreute. Als Nachwuchsbundestrainer des Jahres wurde Peter Rouhi geehrt.
Professor Dr. Dr. Grothkopp, Vizepräsident Leistungssport, Chefbundestrainerin Annett Stein, Nachwuchsbundestrainerin Elke Bartschat sowie der Vorstandsvorsitzende Leistungssport Idriss Gonschinska nahmen die Ehrungen vor.
"Eine besondere Art mit Menschen umzugehen"
In ihrer Laudatio sagte DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein: „Ulli Knapp hat viele Talente und eine besondere Art mit Menschen umzugehen. Ein Jahr vor Olympia hat er kurzfristig das Training von Malaika Mihambo übernommen, die nach der WM in Doha eigentlich zu Carl Lewis in die USA wollte, was aufgrund von Corona nicht möglich war.“
Neben seiner langjährigen Trainertätigkeit (seit 1987) glänzt Ulli Knapp auch als Musiker, was er mit seinem eingespielten Song „Burn down the virus“ eindrucksvoll unter Beweis stellte. „Ich war immer extrem optimistisch und habe daran geglaubt, dass es Gold werden kann“, sagte Knapp.
Peter Rouhi, Nachwuchs-Bundestrainer Weitsprung, führte unter anderem Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) zu Gold bei der U20-EM in Tallinn (Estland). Elke Bartschat schwärmte in ihrer Laudatio: „Peter ist ein Vollbluttrainer, nach dem Motto 'Nur ganz oder gar nicht'.“ 1987 war er noch selbst U23-Meister, musste jedoch seine Karriere ein Jahr später wegen einer Verletzung beenden. Nach vielen Jahren als Investmentbanker kehrte er 2017 zur Leichtathletik als Trainer zurück. „Ich bin sehr gerührt, bei dieser Wahl vor so vielen sehr guten Trainern die Auszeichnung zu erhalten“, sagte Rouhi.
Maria Ritschel und Sigi Schonert in den Ruhestand verabschiedet
Ferner gab es mehr als 50 weitere Ehrungen für Trainer, die bei der U20- und U23-EM in Tallinn (Estland) sowie bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) für Medaillenerfolge verantwortlich waren (eine Liste aller ausgezeichneten Trainer finden Sie am Ende dieses Textes). In den Ruhestand verabschiedet wurde im Kreis der Trainer die langjährige Bundestrainerin Maria Ritschel, die über viele Jahrzehnte für Erfolge im Wurfbereich gesorgt hat. Für sie gab es ebenso „Standing Ovations“ wie für Siegfried Schonert, der seit 1993 beim DLV gearbeitet hat und zuletzt der Teammanager der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft gewesen ist. Ab dem 1. Oktober geht er in den Ruhestand.
In seiner Laudatio würdigte Idriss Gonschinska die Arbeit des langjährigen Betriebsratvorsitzenden des DLV: „Für mich ist es kein Abschied für immer. Wir können auf viele gemeinsame Momente zurückblicken und ich bin überzeugt, dass Du auch künftig der Leichtathletik gewogen bleibst. Ich wünsche Dir vor allem viel Zeit für Dich.“ Schonert, früher selbst Mittelstreckler, hat insgesamt neun Olympische Spiele miterlebt und war maßgeblich an der Bauhaus-Junioren-Gala beteiligt, die jährlich mit zahlreichen internationalen Top-Nachwuchsathleten in Mannheim stattfindet.
Mit einem bayerischen Abend endete der Trainerabend mit Ehrungen. Eine Auflistung aller ausgezeichneten Trainer finden Sie hier.
