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Ruth Chepngetich führt Feld des Chicago-Marathons an

Wiedergutmachung für den Ausstieg aus dem Olympia-Marathon? Weltmeisterin Ruth Chepngetich ist am Sonntag Favoritin auf den Frauen-Sieg beim prestigeträchtigen Chicago-Marathon. Ein offenes Rennen mit einigen Fragezeichen zeichnet sich nach mehreren Absagen im Wettbewerb der Männer ab.
Jörg Wenig

Die Weltmeisterin Ruth Chepngetich ist die herausragende Athletin im Elitefeld des Chicago-Marathons. Die Kenianerin, die den Marathon-Titel vor gut zwei Jahren in der Gluthitze von Doha (Katar) gewann, ist mit ihrer Bestzeit von 2:17:08 Stunden die viertschnellste Läuferin aller Zeiten über die klassische Distanz.

Es spricht somit einiges dafür, dass zum zweiten Mal in Folge beim Chicago-Marathon eine Frau im Mittelpunkt stehen wird. 2019 hatte Brigid Kosgei das Rennen mit einer sensationellen Weltrekordzeit von 2:14:04 Stunden gewonnen. Die Kenianerin war am vergangenen Sonntag den London-Marathon gelaufen und hatte sich dort mit Rang vier zufrieden geben müssen.

Es bleibt abzuwarten, in welcher Form Ruth Chepngetich in Chicago an den Start gehen wird. Die Kenianerin war Anfang August beim olympischen Marathon in Sapporo gestartet, war aber offenbar nicht fit und stieg dann rund 10 Kilometer vor dem Ziel aus. Doch selbst wenn sie nicht in Bestform sein sollte, dürfte Ruth Chepngetich schwer zu schlagen sein. Denn die Konkurrenz ist recht übersichtlich. Es gibt keine zweite Läuferin, die eine Bestzeit von unter 2:20 Stunden vorweisen kann. Sara Hall (USA; 2:20:32 h) und die Kenianerin Vivian Kiplagat (2:21:11 h) sind die nächstschnellsten auf der Startliste.

Veranstalter muss nach Absagen neu umplanen

Die Veranstalter des Chicago-Marathons mussten eine ungewöhnlich hohe Zahl von Absagen bei den Eliteläufern hinnehmen. Rund ein Dutzend bereits angekündigter Athleten werden am Sonntag nicht starten. Dies betrifft besonders das Männerfeld. Von den Top Ten auf der ursprünglichen Startliste fehlt rund die Hälfte. Kurzfristig verpflichteten die Organisatoren daher eine Reihe von anderen Läufern mit teilweise hochkarätigen Bestzeiten.

Darunter ist mit Reuben Kipyego auch der nunmehr schnellste Läufer auf der neuen Startliste. Der Kenianer lief in diesem Frühjahr in Mailand 2:03:55 Stunden. Ob diese Athleten allerdings aufgrund der knappen Vorbereitungszeit in Bestform sein können, erscheint fraglich. Einer, der sich langfristig auf Chicago vorbereiten konnte, ist Eric Kiptanui. Der Kenianer hat einen persönlichen Rekord von 2:05:47 Stunden und gewann 2018 den Berliner Halbmarathon mit einem Streckenrekord von 58:42 Minuten. Er wird sicherlich zu beachten sein.

Aufgrund der Pandemie-Situation wurde das Starterfeld in Chicago auf 35.000 Läuferinnen und Läufer reduziert. Die tatsächliche Teilnehmerzahl dürfte, wie auch bei den bisherigen Rennen, deutlich darunter liegen. Alle Athleten müssen entweder einen Impfnachweis vorlegen oder einen negativen Corona-Test.

Topathleten und Bestzeiten

MÄNNER
Reuben Kipyego (Kenia) | 2:03:55 Stunden
Seifu Tura (Äthiopien) | 2:04:29 Stunden
Dickson Chumba (Kenia) | 2:04:32 Stunden
Chalu Deso (Äthiopien) | 2:04:53 Stunden
Kengo Suzuki (Japan) | 2:04:56 Stunden
Shifera Tamru (Äthiopien) | 2:05:18 Stunden
Eric Kiptanui (Kenia) | 2:05:47 Stunden
Galen Rupp (USA) | 2:06:07 Stunden
Fikre Bekele (Äthiopien) | 2:06:27 Stunden
Abdi Abdo (Bahrain) | 2:08:32 Stunden
Ian Butler (USA) | 2:09:45 Stunden

FRAUEN
Ruth Chepngetich (Kenia) | 2:17:08 Stunden
Sara Hall (USA) | 2:20:32 Stunden
Vivian Kiplagat (Kenia) | 2:21:11 Stunden
Keira D’Amato (USA) | 2:22:56 Stunden
Meseret Belete (Äthiopien) | 2:24:54 Stunden
Emma Bates (USA) | 2:25:27 Stunden
Diane Nukuri (USA) | 2:27:50 Stunden
Lindsay Flanagan (USA) | 2:28:08 Stunden
Bria Wetsch (USA) | 2:29:50 Stunden
Michelle Lee (USA) | 2:30:31 Stunden
Alia Gray (USA) | 2:30:41 Stunden

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