| Springer-Meeting Garbsen

Mateusz Przybylkos Befreiungsschlag, Neele Eckhardt-Noack mit 14-Meter-Sprüngen

Einen Befreiungsschlag für Mateusz Przybylko und zwei Siege für die niedersächsischen Athletinnen Neele Eckhardt-Noack und Merle Homeier (beide LG Göttingen) erlebten die Zuschauer beim 23. Kurtulus Springer-Meeting am Sonntag in Garbsen. Dazu gab's das 1,90-Meter-Debüt von Bianca Stichling.
Birte Grote

Das war Maßarbeit: Um einen Zentimeter konnte Neele Eckardt-Noack (LG Göttingen) am Sonntag beim Springer-Meeting in Garbsen ihre deutsche Dreisprung-Jahresbestleistung auf 14,13 Metern steigern. Dabei musste sie erst in den Wettkampf hineinfinden. „Die ersten beiden Versuche waren technisch schlecht. Dann haben wir das aber noch ganz gut hinbekommen. Das Problem war der Step-Jump-Übergang.“

Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen), die in Garbsen vor drei Jahren den deutschen Rekord aufgestellt hatte, musste den Wettkampf nach 13,89 Metern im zweiten Versuch wegen einer Fersenverletzung abbrechen. Die deutsche Hallenmeisterin Jessie Maduka (TV Wattenscheid) belegte dahinter mit 13,81 Metern den dritten Rang. Kira Wittmann (LG Göttingen) sprang mit 13,64 Metern zu einer neuen Freiluft-Bestleistung.

Den Männer-Wettbewerb gewann Seriensieger Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit 16,45 Metern, womit er nur „halb zufrieden“ war. „Ich habe gesehen, wo es hingehen kann, wenn ich die Sprünge treffe, heute hat es zum Saisoneinstieg noch nicht alles zusammengepasst“, sagte er. Zweiter wurde U20-Athlet Denyo Schluckwerder (LAC Berlin), der mit 15,47 Metern die Norm für die U20-Weltmeisterschaften in Cali um nur acht Zentimeter verpasste.

Mateusz Przybylko fehlerfrei über 2,26 Meter

Für Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) bleibt Garbsen ein gutes Pflaster. Nach einem misslungenen Saisoneinstieg, bei dem der Europameister von 2018 nicht über 2,10 Meter hinauskam, ging es nun für ihn über 2,26 Meter. „Bei meinem Saisoneinstieg hatte ich einen neuen Anlauf ausprobiert, bei dem ich auf den letzten Metern verhungert bin, nach acht Stunden Anfahrt völlig erschöpft war und ohne meinen Trainer auskommen musste. Jetzt haben wir den Anlauf wieder um zwei Schritte verkürzt und es hat sich richtig gut angefühlt“, so der Leverkusener.

Bis zu seiner Siegeshöhe blieb der Leverkusener ohne Fehlversuche. Da er für die Europameisterschaften in München eine Wildcard besitzt, versuchte er sich nach zwei Versuchen über 2,30 Meter auch an der WM-Norm von 2,33 Metern - noch erfolglos. „Beim neuen Anlauf müssen wir noch etwas nachjustieren, aber ich habe wieder richtig Bock anzugreifen“, erklärte Przybylko, der seinen dritten Sieg beim Springer-Meeting in Folge einfahren konnte.

Bianca Stichling jubelt über Doppel-Bestleistung

Gleich zweimal konnte seine Vereinskameradin Bianca Stichling ihre Bestleistung steigern. Nach 1,87 Metern überquerte sie auch 1,90 Meter im ersten Versuch. „Ich wollte meine Bestleistung angreifen, aber diese Höhe hat mich schon überrascht. Wir haben viel am Anlauf gearbeitet und das zahlt sich jetzt aus“, erklärte die Deutsche Hallenmeisterin.

Bei Weitsprung-Siegerin und Lokalmatadorin Merle Homeier (LG Göttingen) hatte nach dem Wettkampf, bei dem ihr bester Versuch mit 6,52 Metern gemessen wurde, gemischte Gefühle. „Nach dem guten Saisoneinstieg mit 6,60 Metern hatte ich natürlich mehr erhofft. Aber eigentlich muss ich zufrieden sein, weil es ein guter Wettkampf war. Der Wind war etwas schwierig und ich bin nicht ganz zum Brett hingekommen.“

Lucie Kienast ist bereit für Götzis

Ähnlich erging es der Zweitplatzierten, Lucie Kienast (SV Halle), die in ihrem zweiten Wettkampf nach ihrem Kreuzbandriss auf 6,46 Meter kam. „Die guten Versuche waren alle mehr überlaufen als abgesprungen. Das ist dann ärgerlich. Aber ich bin erst vielleicht fünfmal seit der Verletzung im Training wieder aus vollem Anlauf gesprungen. Ich muss das Gefühl erst wiederfinden“, so die Siebenkämpferin, die kommendes Wochenende in Götzis startet.

Bei den Männern sprang Mohammed Alsalami (Syrien/SCC Berlin) mit 7,59 Metern am weitesten und kam damit einen Zentimeter weiter als Fabian Heinle (VfB Stuttgart). „Ich komme mit dem Anlauf noch nicht hin. Die Sprünge waren alle ohne Brett. Ansonsten läuft das Training gut. Aber die technischen Fehler resultieren alle aus dem Anlauf.“ Den weitesten Sprung des Tages zeigte Paralympics-Sieger Markus Rehm (TSV Bayer Leverkusen), der im T64-Wettbewerb 8,25 Meter weit flog.

Helena Börner mit Sprung auf 6,73 Meter

Im Vorprogramm sorgte die U20-Athletin Helena Börner (SG Adelsberg) für Staunen. Nachdem sie vor einer Woche in Wiesbaden mit persönlicher Bestleistung von 6,24 Metern in die Saison eingestiegen war und sich im vierten Versuch auf 6,35 Meter steigern konnte, flog sie im letzten Versuch auf 6,73 Meter und damit zur Norm für die U20-Weltmeisterschaften und auf Rang zwei der deutschen Jahresbestenliste der Aktiven. Diese Leistung steht jedoch aktuell noch unter Vorbehalt, weil die Windmesser im Vorprogramm nicht aktuell geeicht waren. Da die Windmesser jedoch die gleichen Werte anzeigten, wie die Geräte, die kurzfristig für das Hauptprogramm organisiert wurden, hofft die Wettkampf-Organisation darauf, dass die Leistung nach einer Prüfung anerkannt wird.

Gleiches gilt für die Leistung von Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz), der mit 14,98 Metern im Dreisprung die Qualifikation für die U18-Europameisterschaften in Israel sprang.

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