| Vorschau U18-EM 2022

DLV-Nachwuchs kämpft bei Meisterschafts-Premiere in Israel um Medaillen

Die U18-Europameisterschaften sind zurück! Nachdem die Ausgabe von 2020 coronabedingt ausfallen musste, versammeln sich kommende Woche (4. bis 7. Juli) fast tausend Leichtathletik-Talente aus 48 Nationen in Jerusalem. Der Deutsche Leichtathletikverband entsendet ein Team aus 51 Athletinnen und Athleten, von denen viele bei den ersten internationalen Meisterschaften, die in Israel ausgetragen werden, im Kampf um Edelmetall durchaus ein Wörtchen mitreden können.
Svenja Sapper

Vier Jahre nachdem in Györ (Ungarn) zum letzten Mal U18-Europameisterschaften stattfanden, bekommen Europas U18-Talente in der kommenden Woche wieder ihre Bühne: Austragungsort der diesjährigen Meisterschaften ist, nachdem die für 2020 in Rieti (Italien) geplante Ausgabe coronabedingt entfallen musste, Jerusalem. Von Montag bis Donnerstag richtet zum ersten Mal Israel eine internationale Meisterschaft aus. Nach Tiflis (Georgien) 2016 und Györ 2018 sind es die dritten U18-Europameisterschaften.

Die noch junge Meisterschaft hat mittlerweile bereits einige internationale Stars hervorgebracht: 2018 in Györ holte sich die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh den Sieg im Hochsprung. Vier Jahre später ist die mittlerweile 20-Jährige amtierende Vize-Weltmeisterin, Olympia-Medaillengewinnerin und seit März auch Hallen-Weltmeisterin. Und auch die Britin Keely Hodgkinson erklomm drei Jahre nach dem Gold von Györ bei den Olympischen Spielen mit Silber das Podest über 800 Meter.

Zu den deutschen Athleten, die bereits in der U18 auf sich aufmerksam machten, gehört Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der Stabhochspringer, der bei der ersten Ausgabe der U18-EM Silber gewann, schwang sich erst am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften über 5,90 Meter und zählt damit aktuell zu den Besten der Welt in seiner Disziplin.

DLV-Mannschaft in aussichtsreicher Ausgangsposition

In die Fußstapfen derer, die den Sprung in die internationale Spitze bereits geschafft haben, möchten die Talente von 2022 sicher gerne treten. Ab Montag bekommen 51 DLV-Nachwuchskräfte in Jerusalem die Chance, sich mit ihren Altersgenossinnen und -genossen aus ganz Europa zu messen. Einige von ihnen, wie etwa Hochspringerin Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim), Sprint-Überfliegerin Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) oder Mittelstrecken- und Hindernistalent Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), bringen von den U20-Europameisterschaften des vergangenen Jahres bereits internationale Erfahrung mit.

Sechs Athleten und 13 Athletinnen liegen mit ihren Saisonbestleistungen in den Final Entries in den Top Drei. Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen) und Friedrich Schulze (TV Gelnhausen) im Zehnkampf, Jolanda Kallabis und Adia Budde (TSV Altenholz) über 2.000 Meter Hindernis sowie Milina Wepiwé (TSG Wehrheim) und Curly Brown (Eintracht Frankfurt) in Diskuswurf gehen gar jeweils als Nummer eins und zwei der Meldeliste in ihre Wettbewerbe.

Im Kugelstoßen sind Georg Harpf (LG Stadtwerke München) und Jolina Lange (LV 90 Erzgebirge) jeweils als Zweitbeste gemeldet. Stabhochspringerin Lilly Samanski (TSV Gräfelfing), welche die Meldeliste mit acht Zentimetern Vorsprung anführt, kündigte bereits selbstbewusst an: „Nach oben setze ich mir keine Grenzen.“ Im Sprint sind Chelsea Kadiri (SC Magdeburg) über 100 und Holly Okuku über 200 Meter jeweils in der Pole Position.

Wallstein und Kallabis nehmen Kurs aufs Podium

Bei den Männern konzentriert sich Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer Leichtathletik Centrum) nach erfüllten Normen über 100 und 200 Meter sowie im Weitsprung auf die kurze Sprintdistanz. Nur zwei Hundertstel trennen ihn auf dem Papier von Roko Farkas (Kroatien), dem schnellsten gemeldeten Sprinter. In der Hallensaison hatte der Thüringer bereits mit einer deutschen U18-Hallenbestleistung über 200 Meter geglänzt.

Gleich vier Normen für Jerusalem hat in dieser Saison Jolanda Kallabis abgeräumt. Das Lauftalent hatte die Qual der Wahl zwischen 800 und 1.500 Metern sowie 2.000 Meter Hindernis und 400 Meter Hürden. In Israel setzt sie auf die Hindernis-Distanz und ist somit auf den Spuren ihres Vaters Damian Kallabis unterwegs, dessen Deutscher Rekord über die Hindernisse von 1999 noch heute Bestand hat. Ähnlich stark war mit drei Normerfüllungen über 400, 800 und 1.500 Meter Jana Becker (LG Wettenberg), die noch dem jüngeren U18-Jahrgang angehört und in Jerusalem die 800 Meter (Rang drei der Meldeliste) angeht.

Im vergangenen Jahr hatte Hochspringerin Johanna Göring mit 1,92 Metern, bis auf einen Zentimeter heran an die deutsche U18-Bestleistung aus den 80ern, für Furore gesorgt. In der Halle floppte sie dieses Jahr bereits über 1,90 Meter und gehört somit zu den ersten Verfolgerinnen von Angelina Topic (Serbien). Die Tochter des früheren Weltklasse-Hochspringers Dragutin Topic und der früheren WM-Finalistin im Dreisprung Biljana Topic stellte kürzlich mit 1,96 Metern die Weltbestleistung ihrer Altersklasse ein.

Die U18-EM in Jerusalem wird an allen vier Tagen im Livestream von European Athletics übertragen.

U18-EM 2022

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024