| München 2022

EM Tag 4 | Silber – Tobias Potye feiert größten Karriere-Erfolg

Bei der EM in München hat Tobias Potye am Donnerstag die Silbermedaille im Hochsprung gewonnen. Es ist der größte Erfolg seiner Karriere. Gold holte der Italiener Gianmarco Tamberi. Titelverteidiger Mateusz Przbybylko wurde Sechster.
Jan-Henner Reitze

Sein Knie hat in der Vergangenheit noch größere Höhenflüge verhindert. Aber in diesem Sommer ist Hochspringer Tobias Potye (LG Stadtwerke München) in der bisher besten Form seiner Karriere. Bei den Deutschen Meisterschaften hatte er erstmals 2,30 Meter gemeistert und sich viel vorgenommen für die EM in seiner Heimatstadt München.

Dass sich der Start des Finals am Donnerstagabend wegen Regens verzögerte, tat seiner Entschlossenheit keinen Abbruch. Unter dem Jubel der Zuschauermenge meisterte der 27-Jährige alle Höhen bis einschließlich 2,27 Meter im ersten Versuch. Das bedeutete Silber und damit die erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft.

Mit 2,30 Metern noch höher sprang bei diesen schwierigen Bedingungen nur Gianmarco Tamberi. Für den Olympiasieger aus Italien ist es nach 2016 der zweite Freiluft-EM-Titel. Bronze gewann der Ukrainer Andriy Protensko (2,27 m), der sich bei 2,23 Metern zwei Fehlversuche geleistet hatte.

Titelverteidiger Mateusz Przbybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste bei 2,23 Metern ebenfalls in den dritten Versuch. Diese Höhe meisterte der 30-Jährige dann noch mit Bravour. Für 2,27 Meter reichte es dann aber nicht mehr. Es blieb Rang sechs. Enttäuscht war Jonas Wagner (Dresdner SC 1898), der in seinem ersten großen Finale dreimal an der Anfangshöhe von 2,18 Metern scheiterte.

Stimme zum Wettbewerb

Tobias Potye (LG Stadtwerke München; 2,27 m):
„Das Nervenkostüm hat sehr lange gehalten, am Ende haben die Beine doch etwas gewackelt. Ich denke morgen, wenn das real wird, habe ich noch einmal andere Emotionen. Ich bin dieses Jahr schon einige Male gegen Gianmarco gesprungen. Ich dachte eigentlich, ich kann ihn mal schlagen. Das muss ich vertagen. Es hat richtig Spaß gemacht, wir hatten schon in der Quali gemerkt, dass hier eine Bombenstimmung herrscht. Ich habe die meiste Zeit gegrinst und mich nicht verrückt machen lassen. In diesem Sommer habe ich schon viele Wettkämpfe bei schwierigen Bedingungen gemacht und mich dabei immer durchsetzen können. Das hat hier geholfen.“ 

EM 2022 München

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