Als Zwei-Tages-Veranstaltung wurden am 3./4. September im brandenburgischen Mahlow die Norddeutschen Seniorenmeisterschaften ausgetragen. Allerdings musste zum Schluss noch ein dritter Tag her, um die Wettbewerbe im Stabhochsprung und Hammerwurf, diese Wettkämpfe fanden in Berlin statt, unterbringen zu können.
Dem Ausrichter in Mahlow, der kurzfristig als „Ersatz“ eingesprungen war, hätte man eine größere Teilnehmerzahl gewünscht, denn startberechtigt waren immerhin Athletinnen und Athleten aus sieben Landesverbänden. So waren die Teilnehmerfelder überwiegend sehr überschaubar. Die besten Leistungen in der Klasse M30 wurden in den Vertikalsprüngen erzielt: Andre Möhl (1. LAV Torgelow) gewann den Hochsprung mit 1,89 Metern und Marcus Röhner (OSC Berlin) übersprang mit dem Stab 4,50 Meter.
Den überwiegend herrschenden Gegenwind in den Kurzsprints bekam auch Hendrik Polland (Weißenseer SV Berlin) zu spüren, der in der Klasse M40 die 100 Meter in 12,11 Sekunden, die 200 Meter in 24,40 Sekunden und auch den Langsprint über 400 Meter in 53,27 Sekunden gewann. Bester Mittelstreckler in dieser Altersklasse war Christian Wiese (TSV Burgdorf), der über die 1.500 Meter in 4:15,21 Minuten siegte.
Ralf Mordhorst erneut überragend
In der Klasse M45 gelang Ralf Mordhorst (Leichtathletik-Club Lübeck) mit 48,01 Metern ein überragender Diskuswurf. Mit der Kugel kam er auf 13,13 Meter. In der Klasse M50 legte Hubert Leineweber (OSC Berlin) die 800 Meter in 2:15,60 Minuten zurück. Im Diskuswurf kamen zwei Athleten über die 40-Meter-Marke: Kai Loewel (TSV Rudow Berlin) gewann mit 42,83 Metern vor Olaf Terzer (KSC Strausberg), der 40,71 Meter erzielte.
Und auch in der Klasse M55 gab es im Wurfbereich gute Siegerweiten: Michael Bott (TSV Fahrdorf) stieß die Kugel 13,25 Meter weit, Karsten Schneider (SSV 91 Binz) warf den Diskus auf 38,44 Meter und Rüdiger Möhring (TSG Bergedorf Hamburg) siegte im Hammerwurf mit 47,69 Metern vor Sven Suhling (LG Kreis Verden), der das 6-Kilogramm-Gerät auf 46,14 Meter beförderte.
In der Klasse M60 überragte Peter Kehl (HNT Hamburg), der sich mit seinen 1,56 Metern im Hochsprung gegenüber dem Vorjahr ein ganzes Stück steigern konnte. Langsprinter Andreas Weise (VfV Spandau Berlin) kam mit seinen Siegen über 400 Meter in 63,47 Sekunden und 300 Meter Hürden in 49,46 Sekunden zu zwei ungefährdeten Siegen. Sein Vereinskollege Detlef Schwarz hatte bei seinem Diskuserfolg mit 40,36 Metern fast drei Meter Vorsprung vor dem Zweitplatzierten.
Helmut Meier Dreifachsieger in den Sprints
Je drei Erfolge heimsten Athleten der Klassen M70, M75 und M80 ein. Helmut Meier (LAV Zeven) gewann die Sprints der Klasse M70 mit 13,44 Sekunden über 100 Meter, 27,92 Sekunden über 200 Meter und 65,59 Sekunden über 400 Meter.
Helmut Kyborg (SC Siemensstadt Berlin) war in der Klasse M75 über die längeren Strecken nicht zu schlagen und war mit 3:04,70 Minuten über 800 Meter, 6:15,92 Minuten über 1500 Meter und 23:18,76 Minuten dreimal flott unterwegs.
Sprint, Hürden und Weitsprung waren in der Klasse M80 eine Angelegenheit für Manfred Arnd (SV Nienhagen), der die 100 Meter in 15,76 Sekunden gewann, über die 80 Meter Hürden in 16,37 Sekunden siegte und auch im Weitsprung mit 3,86 Metern vorn lag.
Schongang bei Olga Köppen
Auffälligste Athletin der Klasse W40 war die bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Tampere (Finnland) so erfolgreiche Olga Köppen (LG Lüneburg), die es auf allen drei Distanzen, über die sie an den Start ging, locker angehen ließ, die 800 Meter in 2:23,65 Minuten, die 1.500 Meter in 5:03,93 Minuten und auch die ungewohnten 200 Meter in 27,63 Sekunden gewann.
Doppelsiege in den technischen Disziplinen gab es im Bereich Sprung durch Vera Ufoma Ukuwrere (TSV Glücksburg 09) mit 1,53 Metern im Hochsprung und 4,74 Metern im Weitsprung sowie Mareike Becker (Leichtathletik-Club Lübeck) mit 12,30 Metern im Kugelstoß und 36,65 Metern im Diskuswurf.
Im Hochsprung der Klasse W45 überraschte Caroline Loewenthal (LG Nord Berlin) durch ihre Steigerung auf 1,56 Meter. Mit dieser Leistung nimmt sie nun die Spitzenposition in der deutschen W45-Jahresbestenliste ein.
Jeannette Denz (Greifenpower e.V.) stieß die Kugel auf 11,07 Meter und warf den Diskus auf 31,45 Meter.
Vielbeschäftigte Athletinnen in der Klasse W50
Vielbeschäftigt waren in der Klasse W50 Ellen Schlieker (VfL Brandenburg) und Dagmar Suhling (LG Kreis Verden). Die Brandenburgerin kam mit ihren Siegen über 800 Meter in 2:37,95 Minuten, 1.500 Meter in 5:32,88 Minuten und 300 Meter Hürden in 54,05 Sekunden zu drei Titeln. Dazu kam noch ein zweiter Rang über 400 Meter in 70,56 Sekunden.
Die Allrounderin Dagmar Suhling (LG Kreis Verden) räumte in den Wurf-Disziplinen total ab: Zwei persönliche Jahresbestleistungen gab es im Kugelstoß mit 11,29 Metern und im Hammerwurf mit 42,03 Metern. Zwei weitere Titel kamen im Diskuswurf mit 28,47 Metern und in ihrer Spezialdisziplin, dem Speerwurf, mit 39,75 Metern hinzu.
Das mit Abstand wertvollste Ergebnis der Veranstaltung im Gehbereich gelang Sigute Brönnecke (Eintracht Hildesheim), die die 5.000 Meter auf der Bahn in 27:22,60 Minuten zurücklegte. In der Klasse W60 war Wiebke Baseda (SV Grün-Weiß Harburg) die mit Abstand erfolgreichste Teilnehmerin. Die Mehrkämpferin gewann die 80 Meter Hürden in 16,15 Sekunden, die 300 Meter Hürden in 60,88 Sekunden, den Hochsprung mit 1,26 Metern, den Speerwurf mit 26,34 Metern und lief auch in der siegreichen 4 x 100-Meter-Staffel der StG Hamburg-Harburg.
Claudia Losch wieder mit Kugel und Diskus unterwegs
Die Olympiasiegerin im Kugelstoß von 1984 in Los Angeles, Claudia Losch (VSV Rössing) griff wieder einmal zu Kugel und erzielte als Siegerin der Klasse W60 10,38 Meter. Mit dem Diskus kam sie auf 26,56 Meter, musste sich aber der Schleswig-Holsteinerin Ulrike Gille (Ahrensburger TSV) beugen, die mit 26,61 Metern einige Zentimeter weiter kam.
In der Klasse W70 erzielte Elisabeth Westphal (LG Nord Berlin) starke 6:34,56 Minuten über 1500 Meter, während aus der Erfolgsserie von Gudrun Liedtke (LG Nord Berlin) besonders die 49,40 Sekunden über 200 Meter Hürden und die 1,05 Meter im Hochsprung herausragten.