Mit dem Sparkassen-Cross am Samstag in Pforzheim ist die Cross-Saison so richtig ins Rollen gekommen. Speziell die U20-Klassen waren stark besetzt, da auf der Lohwiese die ersten Tickets für die EM in vier Wochen in Turin vergeben wurden. Auch die Sieger bei Männer und Frauen zeigten überzeugende Leistungen.
Tiefer Wiesenboden, enge Kurven, künstliche Anstiege, Sandpassagen und Hindernisse aus Strohballen und Baumstämmen: Beim Sparkassen-Cross am Samstagnachmittag auf der Lohwiese in Pforzheim – der zweiten Station des diesjährigen Deutschen Cross-Cups – mussten die Starter aller Altersklassen zahlreiche Rhythmuswechsel bewältigen und sich immer wieder auf neue läuferische Herausforderungen einstellen.
Am besten kam damit in der männlichen U20 über 6.600 Meter Kurt Lauer zurecht. Der Hindernisspezialist vom LAZ Ludwigsburg zog auf der fünften von sechs Runden das Tempo an und sprengte damit die fünfköpfige Spitzengruppe. Der U20-EM-Fünfte ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und sicherte sich mit 24:50 Minuten das direkte Ticket für die Cross-EM am 11. Dezember in Turin (Italien).
Lukas Ehrle jubelt als Dritter über das zweite Turin-Ticket
Das gelang auch Lukas Ehrle. Der Berglaufspezialist von der LG Brandenkopf belegte mit 24:56 Minuten Rang drei und war damit zweitschnellster deutscher Läufer. Neun Sekunden später belegte der Deutsche U20-Meister über 3.000 Meter, Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld), Rang vier. Als Zweiter zeigte der erst 17 Jahre alte Schweizer Romuald Brosset mit 24:54 Minuten eine starke Leistung.
Während die ersten beiden U20-Läufer und –Läuferinnen von Pforzheim mit der Cross-EM planen können, werden die EM-Tickets bei den Erwachsenen und der U23-Klasse erst nach der Cross-DM in Löningen in zwei Wochen vergeben. Trotzdem testeten schon einige Top-Läuferinnen in Pforzheim ihre aktuelle Form.
Eva Dieterichs Solo zum Sieg
Eine starke Leistung zeigte im parallel mit der männlichen U20 ausgetragenen Rennen Eva Dieterich (Laufteam Kassel). Die 23-Jährige setzte sich schnell von ihren Konkurrentinnen ab und lief nach 27:19 Minuten zu einem souveränen Sieg. Hinter ihr folgten Céline Kaiser (LAC Freiburg; 27:59 min), die U23-Starterinnen Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01; 28:17 min), Alina Sönning (28:21 min) und Sibylle Häring (beide Schweiz; 28:22 min) sowie Fabienne Königstein (MTG Mannheim; 28:46 min). Die Straßenlaufspezialistin belegte knapp fünf Monate nach der Geburt ihrer Tochter damit Rang drei bei den Frauen.
Bei der weiblichen Jugend U20 zeigte Kira Weis (KSG Running-Team) einmal mehr ihr Crosslauf-Können. Die amtierende Deutsche Meisterin lief lange Zeit in der Spitzengruppe der männlichen U18 mit. Zwar musste die 18-Jährige schlussendlich ein Trio ziehen lassen, stürmte aber mit 18:09 Minuten zu einem souveränen Sieg über 4.400 Meter und damit zum EM-Ticket für Turin.
Johanna Pulte folgt Kira Weis Richtung Turin
Im Rennen um die zweite Fahrkarte für Turin ging’s deutlich knapper zu. Auf der Zielgeraden kam Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe) noch einmal dicht an Johanna Pulte (SG Wenden) heran. Überholen konnte die Karlsruherin ihre Konkurrentin allerdings nicht. Für beide wurden 18:23 Minuten gestoppt, das EM-Ticket sicherte sich die zweitplatzierte Johanna Pulte.
Bei der männlichen Jugend U18 zog Paul Walochny am Ende das Tempo mächtig an. Mit einem langen Spurt entschied der Leipziger das Rennen über 4.400 Meter in 17:48 Minuten für sich. Vier Sekunden später machten die zeitgleichen Christoph Männel (Chemnitzer LV) und Aaron Nikolas Schubert (SC DHfK Leipzig) das sächsische Podium komplett.
Lauf-Demonstration von Markus Görger
Zum Abschluss des Sparkassen-Cross stand traditionell die Männer-Langstrecke über 8.880 Meter auf dem Programm. Schnell machte Vorjahressieger Markus Görger (LG Region Karlsruhe) klar, dass auch 2022 der Sieg nur über ihn gehen würde. Schon Mitte des Rennens hatte er einen beachtlichen Vorsprung auf Jens Mergenthaler (SV Winnenden) und Patrick Karl (TV Ochsenfurth) herausgelaufen, den er bis zum Ziel weiter ausbaute.
Am Ende siegte Markus Görger nach einer starken Vorstellung mit 31:51 Minuten klar vor Patrick Karl (32:40 min) und Jens Mergenthaler (32:44 min). Als Viertschnellster lief U23-Sieger Julian Großkopf nach 33:26 Minuten ins Ziel. Der Ludwigsburger hat sich 2022 auf 29:50,14 Minuten über 10.000 Meter verbessert, ist aber normalerweise hauptsächlich als Triathlet aktiv. Sechs Sekunden später folgte als U23-Zweiter Tim Aßmann (TV Villingen).
Tim Holzapfel mit schneller Kurzarbeit
Bei der weiblichen Jugend U18 wurde über 3.300 Meter die Siegerin ermittelt. Im Ziel jubelte Julia Ehrle (TV Villingen) nach 14:07 Minuten über Platz eins. Die Entscheidung fiel dabei erst auf der letzten der drei Runden. Auf Rang zwei folgte Caroline Dennilauler (Frankreich; MTV München) mit 14:16 Minuten. Bianca Böhnke (VfL Waiblingen; 14:55 min) sicherte sich Rang drei.
Der mit Abstand schnellste Sieger im Ziel war am Samstag Tim Holzapfel (Unterländer LG). Der Deutsche 800-Meter-Meister setzte sich im Cross-Sprint über 500 Meter mit 63,68 Sekunden durch, die U20-Klasse entschied Tim Anstett (LG Region Karlsruhe) in 66,24 Sekunden für sich. Bei den Frauen gewann Tina Miletic (LG Filstal; 81,97 sec), die weibliche U20 Larissa Klumpp (TSG Balingen; 89,72 sec).
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