100-Meter-Europameisterin Gina Lückenkemper hat am Sonntag in Florida ihre starke Frühform unter Beweis gestellt. Beim „Pure Athletics Spring Invitational“ sprintete sie die 100 Meter in 11,14 Sekunden. Staffelkollegin Rebekka Haase verbuchte mit 11,23 Sekunden einen gelungenen Saisonauftakt. Über 200 Meter war der EM-Fünfte Joshua Hartmann schnell unterwegs.
Bereits vergangene Woche in Gainesville (USA) hatte Gina Lückenkemper (SCC Berlin) mit 11,13 Sekunden einen starken Einstieg in die Sommersaison hingelegt, wenngleich ihr Ergebnis wegen zu starken Rückenwindes nicht in die Saison-Bestenlisten eingehen konnte. Am Sonntag in Clermont bewies die 26-Jährige jedoch, dass sie dieses Niveau auch unter regulären Bedingungen abrufen kann. In 11,14 Sekunden musste sie sich im 100-Meter-Finale lediglich Adaejah Hodge von den Britischen Jungferninseln geschlagen geben, die in 11,12 Sekunden einen neuen U20-Landesrekord aufstellte.
Die Top Drei komplettierte Celera Barnes (USA; 11,16 sec). Dahinter sprintete als Vierte Rebekka Haase ins Ziel. In 11,23 Sekunden konnte die Athletin vom Sprintteam Wetzlar mit ihrem Saisoneinstand ebenfalls zufrieden sein. Im Vorlauf hatte sie in 11,12 Sekunden gar die beste Zeit aller Sprinterinnen abgeliefert, jedoch blies der Wind (+3,1 m/sec) deutlich zu stark von hinten.
Mit ebenfalls etwas zu starker Windunterstützung hatte Gina Lückenkemper in ihrem Vorrundenlauf die gleiche Zeit auf die Bahn gebracht wie später im Finale. Dabei hatte sie das Meeting im Vorfeld in ihrer Instagram-Story noch als „Training unter Wettkampfbedingungen“ angekündigt und von einer „krassen“ Trainingswoche berichtet.
Doppelstarts für Owen Ansah und Joshua Hartmann
Dementsprechend positiv fiel auch ihr Fazit bei Instagram aus: „Nichts ist besser, als das zu tun, was ich liebe, und das auch noch gemeinsam mit Rebekka Haase“, schrieb sie anschließend. Haase ließ nach den beiden 100-Meter-Rennen noch einen 200-Meter-Start folgen und schloss ihren Wettkampftag mit windunterstützten 23,24 Sekunden als Dritte ab.
Auch bei den Männern wagten sich einige DLV-Athleten auf die kurze Sprintdistanz. Beim Sieg von Issam Assinga (9,83 sec) vor 200-Meter-Weltmeister Noah Lyles (beide USA; 9,92 sec) schnitt Joshua Hartmann (ASV Köln; 10,13 sec) als Vierter am besten ab. Jedoch herrschten im Finale ebenso wie in allen Vorläufen irreguläre Windbedingungen.
Seine Premiere auf der Stadionrunde feierte Owen Ansah. Der Deutsche 100- und 200-Meter-Meister vom Hamburger SV belegte über 400 Meter in 48,94 Sekunden den vierten Platz. Wenig später war er auch über 200 Meter im Einsatz und wurde in 21,09 Sekunden Fünfter. Der EM-Fünfte Hartmann sprintete in 20,62 Sekunden auf Rang drei. Nicht zu schlagen war der frühere WM-Dritte aus Trinidad und Tobago Jereem Richards (20,30 sec).