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EYOF Tag 6 | Ella Obeta springt mit zwei Bestleistungen zu Gold

Am letzten EYOF-Tag gab's die erste Goldmedaille für das deutsche Leichtathletik-Team. Hochspringerin Ella Obeta steigerte ihre Bestleistung in einem spannenden Finale gleich zweimal und war mit 1,83 Metern nicht zu schlagen.
Martin Neumann

Am Schlusstag des European Youth Olympics Festival (EYOF) in Maribor (Slowenien) gab’s zum ersten Mal „goldenen Jubel“ für die deutschen Leichtathletik-Youngsters. Hochspringerin Ella Obeta (LG Eckental) erwischte am Samstagvormittag einen außergewöhnlichen Tag und belohnte sich dank einer Top-Leistung mit Gold.

Schon bei 1,80 Metern stellte die 17-Jährige eine neue Bestleistung auf. Ihren neuen Hausrekord meisterte sie gleich im ersten Versuch. Damit aber nicht genug. Auch 1,83 Meter überflog die Fränkin im zweiten Versuch. Damit steigerte sie ihre Bestleistung in Maribor gleich um vier Zentimeter.

Sogar 1,85 Meter waren möglich

Da Valeria Smirnova (Estland) für diese Höhe drei Versuche benötigte und beide 1,85 Meter nicht schafften, war dem deutschen Talent die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen. Bronze sicherte sich die Bulgarin Iren Saraboyukova mit 1,80 Metern vor der höhengleichen Österreicherin Christiane Krifka.

Für Ella Obeta war der Sieg gleichbedeutend mit der ersten Medaille auf internationalem Parkett. Schon vergangenes Jahr war die Eckentalerin beim EYOF dabei, hatte aber als Vierte mit 1,78 Metern das Podest noch knapp verpasst. In Maribor sprang sie nun mit doppeltem Hausrekord aufs oberste Treppchen. Den überraschenden Triumph feierte die EYOF-Siegerin gehüllt in eine schwarz-rot-goldene Fahne.

„Die persönliche Bestleistung war mein Ziel. Aber dass ich damit gewinnen kann, hätte ich nicht gedacht. Die Sprünge waren super, auch die 1,85 Meter habe ich nur knapp gerissen“, jubelte Ella Obeta nach ihrem Gold-Coup und ihrer 1,80-Meter-Premiere.

Karl Geburek mit Bestzeit Achter

Ein taktisch cleveres Rennen zeigte Karl Geburek am Samstagvormittag im Finale über 2.000 Meter Hindernis. Als der Rumäne Mihai-Alin Savlovschi auf der zweiten Hälfte das Tempo deutlich anzog, hielt sich der Erfurter zurück. Die gesparten Kräfte setzte er in der finalen Runde ein und überspurtete so einige Konkurrenten. Am Ende belohnte sich Karl Geburek mit Platz acht und steigerte seine Bestzeit um gut anderthalb Sekunden auf 5:52,22 Minuten.

An der Spitze hielt Mihai-Alin Savlovschi das hohe Tempo durch und siegte mit neuem Meisterschaftsrekord von 5:39,51 Minuten. Die weiteren Medaillen gingen an Isaac Duportal (Frankreich; 5:40,30 min) und den Ungarn Banjamin Szabo (5:41,52 min). Als 13. blieb der Österreicher Damjan Eror mit 5:59,73 Minuten erstmals unter der Sechs-Minuten-Marke.

Peter Osazee landet auf Rang neun

Im Dreisprung verpasste Peter Osazee (MTG Mannheim) als Neunter mit 14,23 Metern knapp den Endkampf. In einem wahren Dreisprung-Krimi gelang Ioanis Gkartsios der weiteste Sprung. Der Grieche gewann mit Meisterschaftsrekord von 15,73 Metern mit nur einem Zentimeter Vorsprung vor Aldo Rocchi (Italien) und dem Franzosen Jeremie Nzoungou (15,48 m). In der Qualifikation am Donnerstag war Peter Osazee mit 14,52 Metern sechs Zentimeter weiter als seine Bestleistung gesprungen. Allerdings wehte der Wind mit 2,1 Meter pro Sekunde etwas zu stark von hinten.

Zum Abschluss des EYOF standen traditionell die Medley-Staffeln über 100/200/300/400 Meter auf dem Programm. Zunächst war die männliche U18 des DLV an der Reihe. Auf der ungünstigen Bahn eins kam der zweite Wechsel von Johannes Böcher (USC Mainz) auf Leon-Joel Clair (SV Halle) nicht zustande. Den Sieg sicherte sich das französische Quartett in 1:52,68 Minuten. Im Vorlauf am Freitag war die deutsche Staffel 1:54,88 Minuten gelaufen.

Besser lief es bei der weiblichen Jugend U18. In der Besetzung Lea Mehringer (LG Oberland), Hanna Räpple (Gothaer LC), Emma Kaul (USC Mainz) und Anna Hinkelmann (SV Halle) lief das Quartett mit 2:10,07 Minuten auf Rang sechs. Der Sieg ging dank einer starken Schlussläuferin mit 2:06,13 Minuten an Rumänien vor Italien (2:06,45 min) und Tschechien (2:07,16 min).

Sechs Medaillen und viel Erfahrung gesammelt

Insgesamt gewann das deutsche Leichtathletik-Team an den sechs EYOF-Tagen in Maribor sechs Medaillen. Neben der Goldmedaille am Schlusstag durch Hochspringerin Ella Obeta schafften auch Diskuswerferin Frieda Echterhoff (TV Wattenscheid 01) als Zweite sowie die jeweils Drittplatzierten Nick Joel Richardt (5.000m Gehen; SC Potsdam), Kelson Josue De Carvalho (Kugelstoßen; LG Steinlach-Zollern), Leon-Joel Clair (Zehnkampf; SV Halle) und Johanna Marrwitz (Hammerwurf; LG Stadtwerke München) den Sprung aufs Podest.

„Das war insgesamt eine super Team-Leistung der Sportlerinnen und Sportler. Viele haben hier neue Bestleistungen aufgestellt oder sind nahe herangekommen. Zudem haben sich alle toll gegenseitig unterstützt“, zog Lars Albert ein positives Gesamtfazit. Neben der rein sportlichen Leistung war für den DLV-Nachwuchsbundestrainer Zehnkampf speziell der Lerneffekt entscheidend: „Es war eine Multisport-Veranstaltung, bei der man in Kontakt mit anderen Sportarten kommt und zusammen im olympischen Dorf isst. So etwas prägt. Ich bin mir sicher, dass wir einige Athletinnen und Athleten aus unserem Team in den kommenden Jahren erneut auf internationaler Bühne sehen werden.“

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…

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