Einen der Glanzpunkte beim Nationalen Wurf-Meeting in Erding hat Sören Klose gesetzt: Der Hammerwerfer beförderte sein Arbeitsgerät auf 76,06 Meter. Auch die deutschen Diskuswerfer und einige Nachwuchs-Talente überzeugten am Sonntag.
Mit einem Hausrekord von 74,15 Metern, erzielt im Mai, war Hammerwerfer Sören Klose am Sonntag zum 1. Nationalen Wurf-Meeting in Erding gereist. Direkt im ersten Versuch steigerte er diese Bestweite um einen Zentimeter. In Runde zwei ließ er 74,15 Meter folgen. Dann ging es mit 74,28 Metern noch ein Stückchen weiter. Und im sechsten Durchgang belohnte sich der Frankfurter für seine konstante Serie mit der erhofften Ausreißer nach oben: 76,06 Meter wurden gemessen.
Damit kam der U23-EM-Dritte bis auf 22 Zentimeter an die deutsche Jahresbestleistung von Merlin Hummel (UAC Kulmbach) heran und erfüllte zudem die DLV-Bestätigungsnorm für die Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August). „Die deutliche Bestleistung von Sören war eines der ganz starken Ergebnisse in Erding“, sagte der Leitende DLV-Bundestrainer Wurf/Stoß Sven Lang. „Damit hat er sich auch für einen WM-Start angeboten.“ Platz zwei belegte, ebenfalls mit Bestleistung, Vereinskollege Christoph Gleixner (68,78 m).
Im Wettbewerb der Frauen lieferten sich die deutsche Jahresbeste Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) und die U23-EM-Dritte Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) einen Zentimeterkrimi. Im ersten Versuch ging die Frankfurterin mit 66,51 Metern in Führung. Diese Weite egalisierte Aileen Kuhn im zweiten Durchgang auf den Zentimeter genau. Doch Samantha Borutta konnte kontern und packte noch einmal neun Zentimeter drauf. Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Ende des Wettkampfes. „Ein spannender Zweikampf auf gutem Niveau“, resümierte Sven Lang.
Simon Bayer erneut über 20 Meter
Erst am Samstag hatte Kugelstoßer Simon Bayer seine Bestmarke in Stuttgart auf 20,51 Meter geschraubt. In Erding ließ er tags darauf mit 20,03 Metern den nächsten 20-Meter-Stoß folgen. Beim Dreifachsieg für den VfL Sindelfingen reihte sich U23-Europameister Tizian Lauria mit 19,17 Metern vor seinem „Vize“ Eric Maihöfer (18,78 m) auf Rang zwei ein. Bei den Frauen übertraf die EM-Achte Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) die 18-Meter-Grenze um einen Zentimeter, dahinter kratzte die Deutsche U20-Meisterin Nina Ndubuisi aus Schorndorf an den 17 Metern (16,97 m).
Im Diskuswurf unterstrich Christoph Harting seine gute Form. Der Olympiasieger von 2016 ließ die Scheibe in seinem besten Versuch auf 63,85 Meter fliegen, ähnlich weit wie am Vortag in Andorf (Österreich). Dreimal gelangen dem Berliner Weiten jenseits der 63 Meter. Diese Marke überbot auch der zweitplatzierte Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 63,03 m), Dritter wurde der Stuttgarter David Wrobel mit 62,08 Metern.
Nachwuchs mit Rückenwind nach Jerusalem
Auch im Nachwuchsbereich präsentierten sich einige Athletinnen und Athleten stark. Allen voran Jada Julien. Die Hammerwerferin vom LV 90 Erzgebirge stellte rund eine Woche vor den U20-Europameisterschaften in Jerusalem (Israel; 7. bis 10. August) mit 64,30 Metern eine neue deutsche Jahresbestleistung ihrer Altersklasse auf.
Im Dreikampf der für die U20-EM nominierten Kugelstoßer hatte diesmal Georg Harpf (LG Stadtwerke München) die Nase vorn. Er verfehlte mit 19,48 Metern seinen Hausrekord lediglich um einen Zentimeter und setzte sich gegen Lasse Schulz (TV Plieningen; 19,38 m) durch. Auf Rang drei sortierte sich Lukas Schober (SG Freital-Weißig; 19,19 m) ein, der mit 58,35 Metern und Bestleistung den Diskuswurf der U20 für sich entschied.
„Das Meeting in Erding hat noch einmal einige starke Ergebnisse und vor allem viele Bestleistungen hervorgebracht“, bilanzierte Sven Lang. Mit der sehr guten Organisation seien optimale Voraussetzungen für das Kräftemessen der deutschen Wurf-Elite gegeben gewesen. Vor allem für die Nachwuchsathletinnen und -athleten habe sich der Wettkampf als erfolgreicher Test in Richtung U20-EM erwiesen. „Sie können mit einem guten Gefühl nach Jerusalem reisen.“
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