| Vereinshistorie

Fußabdrücke aus 30 Jahren LAV Tübingen

© Gladys Chai von der Laage
Deutsche Meister, Olympiateilnehmer, Stadtlauf und Vieles mehr: die Leichtathleten der LAV Stadtwerke Tübingen haben in drei Jahrzehnten Spuren hinterlassen. Die Erfolge und Erinnerungen ließen sie am Freitagabend bei einer Jubiläumsveranstaltung in der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen Revue passieren.
Ewald Walker

Blaues Trikot, blaue Bahn, blaue Träume. Die Leichtathleten der LAV Stadtwerke Tübingen blicken auf 30 erfolgreiche Jahre zurück. „Wir alle wollen Wettkampf- und Leistungssport, von den Schülern bis zu den Masters“, bringt Dieter Baumann, nach 2004 seit diesem Jahr zum zweiten Mal LAV-Vorsitzender, die Philosophie des Vereins auf den Punkt.

Der 500 Mitglieder starke Verein hat in den 30 Jahren seines Bestehens Fußabdrücke hinterlassen: in der nationalen wie internationalen Leichtathletik, aber auch in der Stadt selbst. Peter Rapp, Marius Broening und Stefan Wenk, drei Tübinger Eigengewächse, waren Katalysatoren des sportlichen Erfolges. Filmon Ghirmai, Arne Gabius, Gregor Traber, Marie-Laurence Jungfleisch, Jackie Baumann warben später als Deutsche Meister für die Stadt und den Verein. Die LAV hat sechs Olympiateilnehmer gestellt. Marathonmeister Lorenz Baum und Hanna Klein als Hallen-Europameisterin sind die aktuellen Aushängeschilder.

Und natürlich Dieter Baumann. Als der 5.000-Meter-Olympiasieger von 1992 im Jahr 1998 erstmals für den Stadtlauf nach Tübingen kam, jubelten ihm 40.000 zu. Diese Sympathie hat ihn zum echten Tübinger gemacht, er ist geblieben. Und bringt sich ehrenamtlich ins Geschehen ein.

Viele Mütter und Väter des Erfolgs

Ein weiteres prägendes Gesicht der LAV ist Frieder Wenk. Er hat die LAV (heute ein Zusammenschluss aus sieben städtischen Abteilungen) 1993 mit Trainerkollegen gegründet und 1994 den Stadtlauf mit initiiert. Für den Kinderarzt war und ist die Tübinger Leichtathletik eine Herzensangelegenheit. Als Mäzen war Paul Horn ein wichtiger Motor, der mit seiner Unterstützung eine wesentliche Basis gelegt hat.

35 Trainer kümmern sich derzeit um Talente und Leistungssportler. Ganze Trainergenerationen haben sich für den Verein eingebracht: Markus Fendt, Melanie Mürmann, Cathrin Stöck, Andrea Schneider-Wolf, Gunter Röhm, Uli Böckle, Isabelle Baumann. Der Verein hat sich immer wieder der nationalen Konkurrenz gestellt.

Weltklasse zu Gast in Tübingen

Zu einem Aushängeschild ist auch der Tübinger Stadtlauf geworden. Spitzenläufer der Weltklasse ebenso wie Tausende Hobbyläufer wurden bei 30 Auflagen des Laufspektakels von zigtausenden Zuschauern durch die Altstadt getrieben. Kathrin Dörre-Heinig, Carsten Eich, die afrikanischen Läufer Tendai Chimusasa, Laban Chege, Leah Malot oder Bernard Lagat machten Tübingen zu einem der stimmungsvollsten und  erfolgreichsten Stadtläufe Deutschlands. „Zurück in Eigenregie wollen wir den Erbe-Lauf wieder stärker als Marke entwickeln“, gibt Baumann vor.

Eine andere Vision wurde 2019 auf der blauen Bahn des SV03-Stadions im Regen ertränkt. Beim "Soundtrack"-Meeting standen Weltklasse-Athleten wie die weltbeste Hochspringerin Mariya Lasitskene aus Russland vor den Stadiontoren, nach sintflutartigen Regenfällen sperrten Wassermassen alle aus. Auch in finanzieller Hinsicht hatte sich der Verein davon lange nicht erholt.

"Wir brauchen solche leistungsfördernden Vereine wie die LAV“, gab WLV-Präsident Dieter Schneider Rückenwind, „es ist gut, dass es euch gibt“. Immerhin schickte die Vereinigung in diesem Jahr 21 Athletinnen und Athleten zu Deutschen Meisterschaften. Stärkung der Nachwuchsarbeit und des Top Teams, Zusammenführung des gesamten Trainings an einen Ort auf der blauen Bahn – Dieter Baumann lief im Stil eines 5.000-Meter-Rennens durch Aufgaben und Ziele der kommenden Jahre: „Ich fühle mich hier an der richtigen Stelle“, bekannte er sich zur LAV.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024