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#TrueAthletes – True Talk: Max Heß über Freud und Leidenszeit im Dreisprung

© Jan Papenfuß
Max Heß hat den deutschen Dreisprung in den vergangenen Jahren geprägt, aber auch häufig Rückschläge hinnehmen müssen. In der neuesten Folge des DLV-Podcasts #TrueAthletes – TrueTalk spricht der 27-Jährige unter anderem über die Schattenseiten des Spitzensports und den Wert von Bewegung.
Peter Schmitt

In seiner Karriere als Spitzensportler hat er schon viel erlebt. Den größten Erfolg feierte er 2016, als er mit 17,20 Meter Europameister in Amsterdam (Niederlande) wurde, nachdem er zuvor bei der Hallen-WM in Portland (USA) mit 17,14 Metern Silber geholt hatte. Dazu kommen fünf deutsche Meistertitel im Freien und sieben in der Halle. 

Im DLV-Podcast #TrueAthletes – TrueTalk schildert Max Heß (27) aber auch die Schattenseiten des Spitzensports, denn zahlreiche Verletzungen wie ein Schlüsselbeinbruch, ein Außenbandriss im Fuß oder ein Muskelfaserriss haben ihn in der Leistungsentwicklung oft zurück geworfen. Im Olympiajahr 2024 möchte er wieder angreifen und diesmal startet er ganz ohne Verletzung. 

„Ich habe meinen ersten Dreisprung gemacht, ohne dass ich wusste, dass es ein Dreisprung ist.“ In einer der schwierigsten Disziplinen der Leichtathletik ist Heß ein Ausnahmeathlet, der sich immer wieder zurückkämpft. „Wenn der Sport Deine Passion ist, dann ist es egal, was passiert, man kommt immer wieder zurück. Als Dreispringer brauchst Du eine gute Technik, eine hohe Geschwindigkeit sowie eine gute Koordination“, nennt Heß die wichtigsten Eigenschaften für einen Dreispringer. Neben dem Sport studiert er Wirtschaftsingeneurwesen an der TU Chemnitz, die Verständnis für den Sport zeigen. 

Trainer Harry Marusch hat ein unfassbares Fachwissen

Mit Harry Marusch trainiert er seit vielen Jahren und er schätzt seinen Coach ohne Ende: „Herr Marusch besitzt eine sehr hohe Intelligenz, was den Dreisprung angeht. Nicht ohne Grund hat er mich und Kristin [Gierisch; Anm. d. Red.] zu tollen Erfolgen geführt. Sein Wissen und sein Gespür für Individualität zeichnen ihn aus. Er ist ein Spitzen-Trainer.“

Sieben Tage in der Woche wird trainiert und an zwei Tagen gibt es knackige  Sprungeinheiten. Gepusht wir er unter anderem durch seine Trainingsgruppe in Chemnitz, in der viele über ihre Leistungsgrenze hinausgehen, weil sie sich gegenseitig anspornen.  

 „Konkurrenz halte ich für wichtig auch im internationalen Wettkampf, solange das Starterfeld ausgeglichen ist.“ Hinzu komme mentale Stärke. Er habe zwar keinen eigenen Mentalcoach, jedoch lege er großen Wert auf Fokussierung. „Bei der WM in Budapest musste ich fast eine Stunde auf meinen zweiten Versuch warten. Damit habe ich nicht gerechnet und so etwas darf bei der Qualifikation einfach nicht passieren.“

Kinder und Jugendliche sollten schon in der Schule mehr Sport treiben

Grundsätzlich plädiert Heß dafür, dass Leichtathletik und Sport in der Schule eine größere Beachtung finden müssten. „Generell sollten Kinder und Jugendliche mehr Sport treiben. Wenn Kinder in Bewegung sind und den Weg in die Leichtathletik finden ist es gut, da Bewegung an sich tut gut und es hilft dem Nachwuchs.“

Kritisch sieht er die These, dass sich Erfolg nur über Medaillen definiert. Hier lautet sein Credo: „Wer bei internationalen Höhepunkten Bestleistung anbietet, muss sich nichts vorwerfen." Weihnachten wird er im Kreis seiner Familie verbringen. Silvester feiert er mit Freunden, allerdings eher ruhig, denn 2024 wartet eine anstrengende Saison auf ihn, die er ähnlich erfolgreich wie 2016 absolvieren möchte.

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