| Potchefstroom

Vielversprechende Wettkampf-Tests des deutschen Sprint-Teams

© Jan Papenfuß
Mit Rennen überwiegend auf den Über- und Unterdistanzen haben viele deutsche Sprinterinnen und Sprinter am Dienstag im Trainingslager in Potchefstroom ihren Trainingsstand getestet. Die Ergebnisse zeigen: Die Form kommt!
Silke Bernhart

In Potchefstroom in Südafrika bereitet sich zurzeit eine deutsche Sprint-Gruppe um Langhürden- und Langsprint-Bundestrainer Volker Beck auf die Herausforderungen der kommenden Saison vor. Schon jetzt bei vielen von ihnen im Fokus: die World Relays in Nassau auf den Bahamas (4./5. Mai). Denn dort werden für die Staffeln in den Wettbewerben über 4x100 und 4x400 Meter die Olympia-Tickets für Paris (Frankreich) vergeben.

Dass das Training der zurückliegenden Monate Früchte trägt, konnten am Dienstag Wettkampf-Tests bei einem Meeting im McArthur Stadion von Potchefstroom unter Beweis stellen. Viele der Olympia-Kandidat:innen waren dabei auf "krummen Strecken" oder auf den Über- oder Unterdistanzen unterwegs. So zum Beispiel Jean Paul Bredau (SC Potsdam), der im vergangenen Jahr über 400 Meter erstmals unter 45 Sekunden geblieben war. Über 150 Meter (15,92 sec) und 300 Meter (32,63 sec) war er am Dienstag schnell wie nie.

Hinter dem Potsdamer machten auch die DLV-Langhürdler eine gute Figur, über 300 Meter allen voran Emil Agyekum (SCC Berlin; 32,92 sec) gefolgt von Joshua Abuaku (33,34 sec) und Luke Campbell (beide Eintracht Frankfurt; 34,09 sec). Der Deutsche Meister über 400 Meter Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) dagegen rannte in einem 600-Meter-Rennen bis zur 500-Meter-Marke mit. Seine rausgestoppte Zeit von 60,32 Sekunden deutet an, dass in einem offiziellen Rennen die deutsche 500-Meter-Bestleistung von 60,35 Sekunden wackeln dürfte.

Rebekka Haase mit starken Zeiten

Über 300 Meter der Frauen meldete sich die im Vorjahr von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen ausgebremste mehrmalige Deutsche 400-Meter-Meisterin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz; 37,43 sec) mit der schnellsten deutschen Zeit zu Wort. Dahinter blieben auch Alica Schmidt (SCC Berlin; 37,46 sec) und Langhürden-Spezialistin Eileen Demes (Eintracht Frankfurt; 37,97 sec) noch unter der 38-Sekunden-Marke.

Die schnellsten Zeiten in den Kurzsprints gingen auf das Konto von Staffel-Europameisterin Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar). Mit 7,23 Sekunden über 60 und 11,27 Sekunden über 100 Meter konnte sie schon ungewöhnlich früh im Jahr die ersten starken Resultate verbuchen. Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Skadi Schier (SCC Berlin) stellte auf den Unterdistanzen mit neuen Hausrekorden ihre verbesserte Sprintfähigkeit unter Beweis: Über 100 Meter wurden für sie 11,51 Sekunden gestoppt, über 200 Meter 23,30 Sekunden.

200-Meter-Comeback von Lisa Mayer

Auf den 200 Metern absolvierte Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) ihr erstes Rennen über die halbe Stadionrunde seit 2017 und damit seit fast sieben Jahren. In 23,34 Sekunden meldete sie sich nach zahlreichen Verletzungen und zuletzt dem Fokus auf den kürzeren Sprintstrecken in ihrer einstigen Paradedisziplin zurück. "Ehrlich gesagt nicht die Zeit, die ich mir erhofft hatte. Aber ich bin zutiefst dankbar", schreibt sie auf Instagram. "Ich muss mir Zeit geben und Vertrauen bewahren. Das ist ein Anfang."

Der Leitende Bundestrainer Sprint Julian Reus konnte nach dem ersten Wettkampf-Test seines Teams ein positives Fazit ziehen: "Die Leistungen waren durch die Bank sehr gut", stellte er fest, "vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Wettkampf im Rahmen eines Trainingslagers und aus dem Training heraus absolviert wurde."

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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