Weitspringerin Anna Bühler hat am Sonntag bei der U20-EM in Eskilstuna einen ganz starken Wettkampf absolviert. Der Lohn für zwei Sätze jenseits der 6,50-Meter-Marke: Silber. Es war bereits die siebte Silbermedaille für das deutsche Team. Als Vierte klopfte auch Jessie Maduka an die Medaillenränge an.
„Ich bin als Zweite hergekommen, und Zweite wollte ich werden“, sagte Anna Bühler (Unterländer LG). „Aber nach der Qualifikation war ich mir dann nicht mehr so sicher.“ Dabei hatte sie mit einem Sprung auf 6,29 Meter gleich im ersten Versuch das Finale klargemacht. Aber auch die Konkurrenz hinterließ einen starken Eindruck.
Dasselbe Bild bot sich am Sonntag im Finale, wo zudem starker Rückenwind für viele weite Sätze sorgte. Gleich im ersten Versuch ging die Post ab. Anna Bühler konnte sogar mit 6,52 Metern (+3,6 m/sec) vorlegen, aber gleich darauf ließ die Spanierin Fatime Dima 6,55 Meter (+4,0 m/sec) folgen. Wenig später segelte die Rumänin Florentina Marincu auf 6,78 Meter (+3,8 m/sec). Sie hatte schon Bronze im Dreisprung gewonnen. Dass damit die Medaillenplätze schon vergeben waren, ahnten sie noch nicht.
„Oh Gott, so weit, das schaffe ich nicht“, sei ihr kurz durch den Kopf gegangen, berichtete Anna Bühler – obwohl sie ja selbst vorne mitmischte. Und im zweiten Versuch sogar noch einen draufsetzen konnte: Mit 6,55 Meter (+3,0 m/sec) zog sie aufgrund des besseren zweiten Versuchs an der Spanierin vorbei.
Jessie Maduka mischt vorne mit
Einen guten Eindruck hinterließ auch Jessie Maduka (ART Düsseldorf), die in der Qualifikation ihre Bestleistung auf 6,32 Meter geschraubt hatte. Im Finale startete sie mit 6,30 Metern, endete mit 6,30 Metern und hatte dazwischen auch einen Sprung auf 6,31 Meter. „So einen guten Wettkampf hatte ich noch nie“, sagte sie.
Enttäuschung über die verpasste Medaille schwang zwar auch mit, aber der Stolz über die gute Leistung überwog. „Schließlich mache ich erst seit diesem Jahr wieder Weitsprung.“ Ihr letzter Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft war bei der U20-WM 2012. In Barcelona (Spanien) hatte sie als Schlussläuferin der Sprintstaffel Silber ins Ziel gebracht.
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