| EM 2014

EM Tag 6 – Bronze für Craft, Zwei EM-Triple

Der sechste Tag der Europameisterschaften in Zürich (Schweiz) brachte am Samstag die dritte Bronzemedaille für das deutsche Team: Shanice Craft schleuderte den Diskus auf 64,33 Meter. Im Stabhochsprung machte Renaud Lavillenie das dritte EM-Gold in Folge klar. Das gelang auch Dreispringerin Olha Saladukha. Drei von vier DLV-Staffeln zogen ins Finale ein.
Silke Morrissey

Erst 21 Jahre jung, aber schon cool und abgeklärt wie die ganz Großen: Diskuswerferin Shanice Craft (MTG Mannheim) hat im Letzigrund mit einer starken Serie von sechs 60-Meter-Würfen und einer Tages-Bestweite von 64,33 Metern Bronze geholt. Gold ging für eine Meisterleistung von 71,08 Metern an die haushohe Favoritin Sandra Perkovic. Die Kroatin ist erst die zweite Athletin, die bei einer EM die 70-Meter-Marke übertreffen konnte.

Im Stabhochsprung hatte Karsten Dilla Probleme mit den böigen Winden, das Resultat: Rang neun mit 5,40 Metern. Zu Höchstform lief hier einmal mehr Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) auf, der erst an 6,01 Metern scheiterte und mit 5,90 Metern zum dritten Mal in Folge EM-Gold holte.

Es war die zweite französische Goldmedaille des Tages. Am Vormittag hatte die 39 Jahre alte Marathonläuferin Christelle Daunay in Meisterschafts-Rekord von 2:25:14 Stunden die Ziellinie überquert. Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg; 2:35:44 h) und Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt; 2:40:11 h) kamen auf Rang 22 und 28 ein, Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) musste aufgrund von Knöchelproblemen nach der Halbmarathon-Marke das Rennen beenden.

Meraf Bahta überrascht

Über 5.000 Meter gab es einen Überraschungssieg von Meraf Bahta (15:31,39 min). Die 24 Jahre alte Athletin, geboren in Eritrea, seit 2014 für Schweden startberechtigt, wehrte auf den letzten 200 Metern noch einen Angriff der Niederländerin Sifan Hassan ab. Diese rannte in 15:31,79 Minuten nach Gold über 1.500 Meter zur nächsten EM-Medaille.

In einem rasanten 800-Meter-Rennen, in dem vier Athletinnen unter zwei Minuten blieben, kürte sich die Weißrussin Maryna Arzamosova, Dritte der Hallen-WM, in europäischer Jahresbestzeit von 1:58,15 Minuten zur neuen Europameisterin. Gold über 400 Meter Hürden ging an die Britin Eilidh Child (54,48 sec), die 2013 unter dem Hallendach auf den 400 Metern ohne Hürden EM-Silber geholt hatte.

Gold im Hammerwurf ging an Olympiasieger Kristzian Pars (Ungarn). In einem hochklassigen Wettbewerb setzte er sich mit 83,69 Metern gegen den Polen Pawel Fajdek, der mit 82,05 Metern ebenfalls die 80-Meter-Marke übertreffen konnte. Nur einmal in der Geschichte der Titelkämpfe hat ein Vize-Europameister weiter geworfen.

Drei Staffeln weiter, eine raus

Der Endkampf im Dreisprung fand ohne die beiden deutschen Finalteilnehmerinnen statt. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 13,76 m) verpasste als Neunte nur um zwei Zentimeter die Runde der besten Acht, Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) wurde mit 13,68 Metern Elfte. Das dritte EM-Gold nacheinander gelang Olha Saladukha (Ukraine; 14,73 m) vor den Russinnen Yekaterina Koneva (14,69 m) und Irina Gumenyuk (14,46 m).

Ihre Medaillenchancen wahrten die deutschen Männerstaffeln über 4x100 und 4x400 Meter. Beide zogen sicher ins Finale ein, die deutschen Sprinter mit der schnellsten Zeit aller Staffeln von 38,15 Sekunden, nur 13 Hundertstel über dem deutschen Rekord. Die Vierteilmeiler konnten in 3:02,31 eine neue Saison-Bestzeit und die drittschnellste Vorlauf-Zeit verbuchen.

Auch die 4x400 Meter Staffel der Frauen ist eine Runde weiter: Nach Vorlauf-Platz vier reichten 3:30,39 Minuten über die Zeit zum Weiterkommen. Ausgeschieden sind dagegen die deutschen Sprinterinnen, die über 4x100 Meter als Titelverteidigerinnen angetreten waren. Der zweite Wechsel schlug fehl, Tatjana Pinto (LG brillux Münster) bekam den Stab von Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) nicht zu fassen, Aus der Traum von der Medaille.

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