| Mehrkampf

Kai Kazmirek führt in Götzis

Mit drei Bestleistungen hat sich Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) nach vier Disziplinen an die Spitze der Zehnkämpfer in Götzis (Österreich) gesetzt. Sein durchgängig starker Auftritt wurde besonders im Hochsprung deutlich.
Thorsten Bayer

Erst bei 2,12 Metern leistete sich der U23-Europameister den ersten Fehlversuch - 2,15 Meter und damit eine neue persönliche Bestleistung folgten wenig später. Es war bereits die dritte dieses Tages, nach den 100 Metern (10,76 sec) und dem Kugelstoßen (14,20 Meter).

Bei den abschließenden 400 Metern verteidigte er mit der besten Zeit des Feldes (47,04 sec) den Platz an der Sonne und startet so als Führender in den zweiten Tag.

Zurückhaltung und Begeisterung

„Der Zehnkampf fängt ja bekanntlich am zweiten Tag an“, wiegelt sein Trainer Jörg Roos ab. Beiden vor Augen ist noch das Vorjahr, als Kai Kazmirek nach einem tollen ersten Tag einen Salto Nullo im Stabhochsprung fabrizierte. Trotz aller (verständlichen) Zurückhaltung: Kai Kazmireks Auftritt hat ihm schon imponiert.

„Ich bin vor allem begeistert von der Art und Weise, wie kontrolliert er momentan agiert und in seinem Tunnel ganz für sich unterwegs ist“, sagte Jörg Roos. Die schärfsten Konkurrenten werden am Sonntag voraussichtlich der US-Amerikaner Trey Hardee, Weltmeister 2009 und 2001, sowie der Kubaner Yordani García sein. Trey Hardee ist mit 117 Punkten Rückstand Zweiter, Yordani Garcia mit 218 Zählern Differenz Dritter.

Rico Freimuth hadert

„Ich habe schon damit abgeschlossen, hier Bestleistung zu machen“, kommentierte Rico Freimuth (SV Halle) seinen Auftritt, der ihn auf Rang sechs geführt hat (4.228 Punkte). „Ich dachte, ich wäre schon weiter“. Die Schnelligkeit stimme ja, aber so ganz könne er seine Form derzeit nicht umsetzen: „Vielleicht will ich einfach zu viel manchmal.“

Einen ziemlich durchwachsenen ersten Tag erwischte Pascal Behrenbruch. Der Europameister im Trikot der LG Eintracht Frankfurt war zwar - wieder einmal - bester Kugelstoßer des Feldes. In allen anderen Disziplinen tat er sich aber schwer. Nach fünf Disziplinen steht er bei 4.001 Punkten und Platz 16. Matthias Prey (SC Rönnau 74) hat 4.035 Punkte gesammelt, die im Zwischenklassement zu Rang 14 reichen.

Zahlreiche Ausfälle

Ansonsten stand der erste Tag im Zeichen prominenter Ausfälle. Nach den Absagen im Vorfeld von Ashton Eaton (USA), Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) und Damian Warner (Kanada) wurde die Liste am Samstag immer länger.

Drei Mitfavoriten – der Weißrusse Andrei Krauchanka, Carlos Chinin aus Brasilien sowie Gunnar Nixon (USA) – brachen den Wettkampf ab. Ihnen gleich tat es auch der Serbe Mihail Dudas. Die Chancen für Kai Kazmirek auf einen großen Coup werden damit nicht schlechter.

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