| Diamond League

Robert Harting lässt bekanntes Duell aufleben

Mit Olympia-Norm und Rang zwei beim Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) hat Robert Harting am Sonntag den nächsten Schritt seiner Rückkehr nach einem Kreuzbandriss gemacht. Nur ein wohl bekannter Konkurrent konnte den dreimaligen Weltmeister hinter sich lassen. Linda Stahl führte ein DLV-Trio im Speerwerfen an.
Jan-Henner Reitze

Dieses Duell hat das Diskuswerfen über Jahre geprägt: Robert Harting gegen Piotr Malachowski (Polen). Da der Olympiasieger vom SCC Berlin im vergangenen Jahr wegen den Folgen eines Kreuzbandrisses nicht antreten konnte, fiel das Duell aus. Piotr Malachwoski holte sich in Peking (China) den WM-Titel. In Birmingham ließen die beiden Kontrahenten ihren Schlagabtausch wieder aufleben. Diesmal mit dem besseren Ende für den Polen, der die Scheibe auf 67,50 Meter schleuderte.

Obwohl sich Robert Harting geschlagen geben musste, machte er den nächsten Schritt in Richtung Bestform. Mit 65,97 Metern hakte der 31-Jährige die Norm (65,00 m) für die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) ab. Allerdings haben schon vier weitere DLV-Athleten in diesem Jahr weiter geworfen. Einer von ihnen ist Markus Münch (SC Potsdam), der als Neunter mit 59,19 Metern aber nicht an seine 66,78 Meter vom Sieg in Schönebeck am Freitag herankam.

Linda Stahl als Dritte beste DLV-Speerwerferin

Im Speerwerfen der Frauen läuft ein Kopf-an-Kopf Rennen im DLV um die drei Tickets für die Olympischen Spiele. Jedes Aufeinandertreffen der Protagonistinnen ist ein Vorgeschmack auf die <link>Deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni), wo es erst einmal um die Startplätze für die EM in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) geht. In Birmingham hatte Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 61,62 m) im nationalen Vergleich die Nase vorn. Im internationalen Feld bedeutete das Rang drei. Nur knapp dahinter landete Christina Obergföll (LG Offenburg; 61,27 m), die als Vierte ebenfalls den Endkampf erreichte.

Der Sieg ging an Madara Palameika (Lettland; 65,68 m) vor der Australierin Kathryn Mitchell (63,93 m). Weltmeisterin Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 58,41 m) erwischte wieder keinen 60-Meter-Wurf - wie schon in Rom (Italien). Die vierte Olympia-Kandidatin des DLV Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) war in Birmingham nicht am Start.

Der dreimalige Weltmeister Asbel Kiprop (Kenia) war über 1.500 Meter in 3:29,33 Minuten eine Klasse für sich und hatte knapp vier Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Abdelaati Iguider (Marokko; 3:33,10 min). Die schnelle Fahrt konnte Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 3:37,77 min) als Zwölfter nicht nutzen, um die Olympia-Norm (3:36,20 min) zu knacken.

Mo Farah schneller als je zuvor - David Rudisha kratzt an Uralt-Rekord

Als Doppel-Olympiasieger vor Heimpublikum in London (Großbritannien) hat Mo Farah vor vier Jahren schon einen Höhepunkt seiner Karriere erlebt. Dass er eventuell sogar noch eine Schippe mehr drauf hat, deutete die neue Bestzeit über 3.000 Meter an, die der 33-Jährige in 7:32,62 Minuten abspulte. Gleichzeitig Landesrekord.

Bis auf drei Zehntel lief David Rudisha (Kenia; 1:13,10 min) über 600 Meter an die 30 Jahre alte Weltbestzeit von Johnny Gray (USA; 1:12,81 min) heran. Über 800 Meter der Frauen gab es auch ohne die wiedererstarkte Caster Semenya (Südafrika) eine starke Zeit durch Siegerin Francine Nyonsaba (Burundi; 1:56,92 min).

Bei seinem vierten Sieg im vierten Hindernisrennen der Diamond League-Saison kratzte Conseslus Kipruto (Kenia; 8:00,12 min) an der Acht-Minuten-Grenze.

Siegesserie von Caterine Ibarguen gerissen

Erstmals seit November 2012 musste sich Dreispringerin Caterine Ibarguen (Kolumbien; 14,56 m) wieder mit Rang zwei zufrieden geben. Olympiasiegerin Olga Rypakova (Kasachstan; 14,61 m) beendete die Siegesserie der zweimaligen Weltmeisterin.

Im Stabhochsprung kommt Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba) in Form. Sie übersprang 4,84 Meter und setzte sich damit vor Ekaterini Stefanidi (Griechenland) und Nicole Büchler (Schweiz; beide 4,77 m) durch. Im Hochsprung meldete sich Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,37 m) ganz oben auf dem Siegertreppchen zurück.

Marquise Goodwin (USA; 8,42 m) stahl im Weitsprung Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien) die Show. Dieser landete trotz 8,17 Metern vor Heimpublikum nur auf dem fünften Rang.

Niederlage für Valerie Adams

Die Nummer eins über die Hürden, aber nicht ganz so schnell unterwegs wie in Eugene (USA; 12,24 sec) war US-Girl Kendra Harrison (12,46 sec). Über 100 Meter flach triumphierte English Gardner (USA; 11,02 sec) vor Dafne Schippers (Niederlande; 11,09 sec).

Die US-Amerikanerin Tia Brooks (19,73 m) ließ Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland; 19,63 m) im Kugelstoßen knapp hinter sich.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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