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Lisa Mayer – Plötzlich mittendrin im Geschäft

Vor zwei Jahren standen die Bestzeiten von Lisa Mayer über 100 und 200 Meter noch bei vielversprechenden aber nicht überragenden 11,70 und 24,32 Sekunden. Im vergangenen Jahr ist sie zur Vize-Europameisterin der U20 aufgestiegen. Jetzt ist Olympia zum Greifen nah.
pm

Die Abendsonne taucht das Stadion im Berliner Jahn-Sportpark am Donnerstag in ein malerisches Licht. Entspannte Beats hallen aus den Boxen, die Musikanlage wird gerade getestet, und auf der Bahn geht mit Jan Fitschen einer der führenden Trainer des <link http: www.nike.com de de_de c running nike-run-club _blank>Nike+ Run Club die bevorstehende Speed-Session mit dem heutigen "Stargast" durch – Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen).

Die gerade erst 20 Jahre alt gewordene Sprinterin wird gleich als Coach den Teilnehmern der Session Tipps geben. Auf dem Programm stehen Koordination, Steigerungen und Pyramiden-Tempoläufe von 200 bis 400 Metern. Die Nachfrage war so groß, dass nicht alle interessierten Club-Mitglieder an der Trainingseinheit teilnehmen können.

Für Lisa Mayer ist der Seitenwechsel in die Rolle der Trainerin eine ganze neue Erfahrung, genauso wie plötzlich im Mittelpunkt eines solchen Promotion-Termins zu stehen. Die Karriere der Hessin hat schon im vergangenen Jahr mit Silber bei der U20-EM über 100 Meter eine rasante Entwicklung genommen, in diesem Sommer geht es im gleichen Eiltempo weiter. "Ich gehöre bei den Großen mit dazu. Das ist alles nicht selbstverständlich", erklärt die Deutsche U20-Meisterin über 100 und 200 Meter, die über diese Strecken auch schon die Olympia-Normen erfüllt hat.

Wie die momentan insgesamt so starke junge Generation an Sprinterinnen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) profitiert Lisa Mayer von ihrer Unbekümmertheit, Lockerheit sowie der großen Freude und Leidenschaft am Sport.

Erfolgsrezept: Auf den Körper hören

Gleichzeitig steckt eine Menge Arbeit hinter den jüngsten Bestzeiten über 100 Meter (11,25 sec) und 200 Meter (23,04 sec). "Vom Ernährungsplan bis hin zu genügend Schlaf." Am System rund um ihren Haupttrainer Rainer Finkernagel und an ihrem eher kleinen Verein hat die 20-Jährige festgehalten, auch nachdem sich durch die Erfolge des vergangenen Jahres Wechsel-Möglichkeiten auftaten.

"Wir machen im Training viel richtig. Wir hören viel auf meinen Körper. Es gibt keinen starren Trainingsplan, der stur durchgezogen wird. Wir entscheiden von Woche zu Woche, was mein Körper sagt. Es ist ganz wichtig, dass man sich nicht kaputt macht. Dieses System funktioniert, warum sollte ich daran etwas ändern? Gerade vor einem so wichtigen Jahr?", so die Studentin der Germanistik und Geographie, die in Frankfurt lebt und regelmäßig zum Training in die circa 50 Kilometer entfernte Heimat bei Gießen pendelt. Dort ist man stolz, eine Olympia-Kandidatin in den eigenen Reihen zu haben, und fiebert mit.

Showdown in Kassel

Dass sie plötzlich gute Chancen auf einen Einzelstart bei den Spielen in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) hat, kommt für Lisa Mayer überraschend. "Hätte mich jemand vor zwei Jahren oder auch noch letztes Jahr danach gefragt, ob ich bei Olympia am Start stehen werde, hätte ich gesagt: Du spinnst." Jetzt wird es bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni) ernst im Kampf um die Startplätze.

Die junge Sprinterin setzt auf die 200 Meter, wo sie ein heißes Rennen um die Podiumsplätze erwartet und weiteren Athletinnen die Olympia-Norm (23,20 sec) zutraut. Die haben außer ihr bisher schon Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund; 22,67 sec) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 23,16 sec) in der Tasche. Nadine Gonska (MTG Mannheim; 23,21 sec) fehlt nur eine Hundertstel.

Lisa Mayer hat schon gezeigt, dass sie etwas drauf hat im Moment. Jetzt gilt es, Kräfte zu sammeln, gesund zu bleiben und voll da zu sein, wenn der Startschuss fällt. In Rio könnte dann Vorbild Allyson Felix (USA) neben ihr auf der Bahn stehen. Die junge Deutsche ist vom leichtfüßigen Laufstil der viermaligen Olympiasiegerin und neunmaligen Weltmeisterin fasziniert. "Und sie ist nicht das große Kraftpaket, was ich auch nicht bin." Die US-Amerikanerin ist allerdings nach einer Knöchelverletzung in der laufenden Saison bisher noch nicht durchgestartet.

Staffel mit Potenzial

Und dann gibt es da ja auch noch die Staffel, wo das junge DLV-Quartett in Regensburg eine Zeit gelaufen ist, deren Qualität den Vieren erst langsam bewusst wird: 42,00 Sekunden. Seit der Wiedervereinigung war keine deutsche Staffel so schnell. Die Zeit hätte seitdem bei allen Europameisterschaften zum Titel gereicht und in der Olympia-Geschichte immer zu einer Medaille.

Sicherlich kann eine Wiederholung oder gar Steigerung nicht als selbstverständlich genommen werden. Die Leistung steht aber für das große Potential der "jungen Wilden" im DLV. "Gerade Gina und ich sind im fliegenden Bereich stärker, am Start haben wir noch Probleme", erzählt Lisa Mayer, die den Staffel-Stab erstmals im Wettkampf von Tatjana Pinto (LC Paderborn) übernommen hatte. "Na klar, die Wechsel waren flüssig und schnell. Sonst wäre keine 42,0 möglich. Aber es gibt immer noch Kleinigkeiten zu verbessern. Ich habe das Holz ziemlich mittig bekommen. So dass es für mich schwer war, es so weiterzugeben. Deshalb musste ich nochmal nachgreifen. Das muss nicht sein. Man kann immer noch was rausholen."

Neben der Lockerheit stimmen also auch Erfolgshunger und der Wille, das perfekte Rennen abzuliefern. Aus der einstigen Grundschülerin, die sich bei den Bundesjugendspielen mit dem schnellsten Jungen in ihrer Klasse duellierte, ist eine Sprinterin geworden, die bei der internationalen Elite anklopft und mit einer Olympiateilnahme vor dem größten Ziel in der Leichtathletik seht. "Das mit 20 schon erreicht zu haben, ist super."

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