Der WM-Sechste im Zehnkampf Kai Kazmirek hat am ersten Tag der Hallen-Mehrkampf-DM in Hamburg nichts anbrennen lassen. Mit Kurs auf 6.100 und mehr Punkte übernachtet er nach vier Disziplinen als Führender. Im Siebenkampf der männlichen U20 konnte am Samstag Manuel Eitel auftrumpfen, in der U18 teilen sich zwei Athleten die Halbzeit-Führung
„Training ist Arbeit, Wettkampf ist Spaß!“ Frei nach diesem Motto bestritt Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) am Samstag gut gelaunt seine ersten vier Disziplinen des Hallen-Siebenkampfs. Zwar war es ein Wettbewerb mit Höhen und Tiefen. Mit 3.395 Punkten hat der Rheinländer dennoch zur Halbzeit 37 Punkte mehr auf dem Konto als 2014 bei der Hallen-WM, wo es in der Endabrechnung eine Bestleistung von 6.173 Punkten gab.
Glanzstück von Kai Kazmirek: 2,09 Meter im Hochsprung, neue Hallen-Bestleistung. Zufriedenstellend: 7,43 Meter im Weitsprung. Ausbaufähig: die 60 Meter („Da werde ich demnächst zu Lucas Jakubczyk nach Berlin fahren und Starts üben - das muss endlich besser werden“) mit einer Zeit von 7,08 Sekunden und 14,14 Meter im Kugelstoßen. „Diese Kurve war irgendwie bei uns allen ähnlich“, stellte Kazmirek fest und meinte damit die Leistungen der Konkurrenz.
Auch für die Zweit- und Drittplatzierten vom SSV Ulm 1846 Mathias Brugger (3.279 Pkt) und Tim Nowak (3.245 Pkt) hatte der Wettkampf sowohl negative als auch positive Überraschungen parat. Sieben-Meter-Sätze im Weitsprung sorgten bei beiden für Optimismus. Nach einem indiskutablen Kugelstoßen (Brugger: 13,74 m; Nowak: 13,73 m) war die Stimmung dagegen im Keller. Doch dann folgte im Hochsprung eine bemerkenswerte Höhenjagd. Brugger flog erstmals über 2,06 Meter, Nowak steigerte sich gar auf 2,09 Meter – damit waren beide wieder im Soll und Resultate von plus/minus 5.900 Punkten wieder in Reichweite.
Manuel Eitel mit drei Hallen-Bestleistungen
Manuel Eitel (SSV Ulm 1846) leistete sich am Samstag im Wettbewerb der U20 nur einen einzigen Wackler: Über 60 Meter begann er den Mehrkampf mit einem Fehlstart. Beim zweiten Versuch rannte er nach glänzenden 6,86 Sekunden ins Ziel. Die nächste Top-Leistung folgte im Weitsprung: 7,38 Meter. Mit diesen zwei Resultaten ist er in der U20 deutschlandweit auch unter den Spezialisten in den Top Zwei. Das Kugelstoßen (15,06 m) stellte ihn zwar nicht ganz zufrieden, anschließend konnte er aber im Hochsprung mit 1,96 Meter über die Einstellung seines Hausrekords jubeln.
3.398 Punkte nach vier Disziplinen: Die deutliche Führung vor Lennard Biere (Wellingdorfer TV; 3.213 Pkt) und Jannik Otto (LG Kindelsberg-Kreuztal; 2.839 Pkt). Lennard Biere glänzte besonders mit 16,50 Metern im Kugelstoßen. Eine Enttäuschung erlebte mit einem Salto nullo im Hochsprung der zweite Ulmer Maximilian Vollmer. Er war mit zwei Bestleistungen in den Tag gestartet und hatte vor dem Patzer in der vierten Disziplin auf Medaillenkurs gelegen.
„Ich habe mich schon beim Einlaufen super gefühlt und gemerkt: Das wird heute gut“, blickte ein zufriedener Manuel Eitel auf Tag eins zurück. Sein Highlight: die 6,86 Sekunden im Sprint, mit denen der 7.700-Punkte-Zehnkämpfer seinen Hausrekord um sieben Hundertstel steigerte. Was am Sonntag noch drin ist? „Ach, da lasse ich mich überraschen!“ Ein Resultat in Richtung 5.700 Punkte ist realistisch.
Doppelführung in der U18
Im Wettbewerb der männlichen Jugend U18 liegen nach vier Disziplinen gleich zwei Athleten punktgleich in Front: Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt) und Tom Greiner (LAC Erfurt) haben beide 2.782 Punkte gesammelt. Dabei befand der Frankfurter: „Das lief alles gar nicht schlecht“ – alle vier Disziplinen nur knapp unter Bestleistung, und das, obwohl er sich in der Vorbereitung noch mit Knieproblemen herumgeplagt hatte. Das Fazit des Erfurters fiel verhaltener aus: „Naja, es geht so…“ Allein die Stabhochsprung-Bestleistung von 4,10 Metern - eine Höhe, die auch Bechmann meisterte - stimmte ihn zufrieden.
Am Sonntag folgt aber mit den 60 Meter Hürden wieder eine Stärke von Tom Greiner. Im Hochsprung, so mutmaßen die beiden Führenden, kann Andreas Bechmann Punkte gut machen, über 1.000 Meter hat der Greiner die besseren Karten. „Du wirst Erster, ich muss um Platz zwei kämpfen“, lautet so auch die Prognose des Frankfurters gegenüber seinem Kontrahenten aus Erfurt. Platz zwei wird er wohl gegen John Schlegl (Ahrensburger SV; 2.597 Pkt) verteidigen müssen, der am Samstag nach den ersten zwei Disziplinen noch in Front gelegen hatte.
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