Als „sein letztes großes Konzert auf der Bahn“ hatte es Arne Gabius angekündigt. Zu Ende ging es für den Hamburger bei der WM in Peking (China) am Samstag mit Platz 17 über 10.000 Meter. Doppel-Olympiasieger Mo Farah (Großbritannien) ließ im Kampf um Gold die Kenianer nicht vorbei.
Sie wollten ihn mit ihrer Taktik zermürben, als das nicht gelungen war und Mo Farah als Führender auf die letzte Runde ging, blieb den Kenianern nur noch ihn zu jagen. Doch auch dieser Versuch war nicht von Erfolg gekrönt.
Der Brite, der damit seinen Titel verteidigte, erwies sich mit einer Zeit von 27:01,13 Minuten als der Stärkere aus einem Quintett, das die Medaillen unter sich ausmachte. Silber und Bronze gingen an Geoffrey Kamworor (27:01,76 min) und Paul Tanui (beide Kenia; 27:02,83 min).
Arne Gabius kommt auf Platz 17 an
Der Hamburger Arne Gabius hatte in dem Rennen einen schweren Stand. Am Anfang reihte er sich im hinteren Mittelfeld ein. Zur Hälfte war der Rückstand auf die Spitze auf rund 17 Sekunden angewachsen und es war ein einsames, gleichsam hartes Rennen für den Deutschen.
1.000 Meter vor Schluss wurde er von der Spitzengruppe überrundet. Nach 28:24,47 Minuten erreichte der 34-Jährige auf Platz 17 das Ziel, immerhin als zweitbester Europäer. Nur drei Athleten aus Europa waren überhaupt in diesem von (gebürtigen) Afrikanern dominierten Wettbewerb angetreten, von diesen Dreien ist allein Arne Gabius auch in Europa geboren.
Für den Hamburger ruft jetzt wieder der Straßenlauf. Am 25. Oktober wird er beim Frankfurt-Marathon Jagd auf den deutschen Rekord machen. 2016 peilt er dann in Rio (Brasilien) den Olympia-Start ebenfalls im Marathon an.
STIMME ZUM WETTKAMPF
Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg; 28:24,47 min)
Wenn man sieht, wer vor mir war… Ich habe mir vielleicht einen Tick mehr vorgenommen, aber es ist okay! Ich bin zufrieden. Das war mein letztes Rennen auf der Bahn. Ich wollte es unbedingt zu Ende bringen, auch wenn es weh tut – nur das bringt mich weiter. Ich war der einzige gebürtige Europäer im Rennen, es ist schade, dass wir nicht so stark vertreten waren. Hier war die Crème de la Crème aus Afrika am Start, die Besten der Besten.
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