| DM 2015

Nürnberg Tag 2 - Die Entscheidungen der Frauen

Showdown im Grundig-Stadion: Insgesamt 36 Entscheidungen stehen am Wochenende (25./26. Juli) bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg an. Es geht für die Athleten um Meistertitel und die finale Vergabe der Startplätze für die Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 30. August). Wer sich bei den Frauen durchsetzt, können Sie hier verfolgen.
hk/pr/sam/mbn/fc

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200 Meter

Rebekka Haase schrammt an WM-Norm vorbei

Sie hatte vor, die WM-Norm (22,90 sec) für Peking noch anzugreifen. Dafür musste es für Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) zum ersten Mal in ihrer Karriere unter 23 Sekunden gehen. Ein Ziel, das sie schon lange verfolgt. Im 200-Meter-Finale von Nürnberg war es soweit. Nach 23,95 Sekunden rannte die Dreifach-U23-Europameisterin nach furiosem Start über die Ziellinie. Obwohl fünf Hundertstel zur WM-Teilnahme fehlten (über 100 Meter hat sie die Norm schon), war sie sichtlich erfreut. „Ich bin super zufrieden, es war ein gutes Rennen und ich bin erleichtert, dass es endlich geklappt hat, unter 23 Sekunden zu bleiben.“ Darauf habe sie lange hin trainiert.

Auch auf den Plätzen hinter Rebekka Haase hatte es das Rennen in sich. Silber holte sich Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum) ebenfalls mit starker neuer Bestzeit von 23,08 Sekunden. Im Kampf um Bronze wurde es besonders spannend. Auf den letzten Metern fing Cindy Roleder - schnell wie  nie - noch Inna Weit (LC Paderborn) ab, die in Sachen Medaillen diesmal leer ausging. Im Fotofinish wurde die Leipzigerin zeitgleich (beide 23,35 sec) auf den dritten Rang gesetzt. Die EM-Dritte im Hürdensprint und 6.000-Punkte-Siebenkämpferin kann damit in einer weiteren Disziplin überzeugen. Einige starke Starterinnen wie die U20-Europameisterin Gina Lückenkemper (LAZ Soest) waren nicht am Start. pr

400 Meter

Starkes Finish von Ruth Sophia Spelmeyer

Nach dem deutschen Hallen-Titel ließ Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) nun ihren ersten unter freiem Himmel folgen. Aufgrund der verletzungsbedingten Absage der vierfachen deutschen Meisterin Esther Cremer (TV Wattenscheid) war der Weg für die 24-Jährige frei. Und sie wusste ihre Chance zu nutzen. Obwohl sie gehörig Konkurrenz von Laura Müller (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) bekam. Beide lieferten sich einen spannenden Zweikampf um den Titel.

Da wurde es auf der Zielgeraden noch einmal richtig spannend zwischen den zwei Viertelmeilerinnen. Ruth Sophia Spelmeyer oder Laura Müller – wer hat den längeren Atem? Die Vize-Team-Europameisterin gewann mit einem starken Finish in 52,41 Sekunden vor Laura Müller, die in 52,51 Sekunden Rang zwei belegte. Nach ihrem Lauf zeigte sich die Siegerin nicht ganz zufrieden: „Ich habe gewonnen, viel mehr habe ich nicht mitbekommen. Vorne war es ganz gut. Ich wollte eigentlich eine 51 laufen. Das hat sich damit wohl für dieses Jahr erledigt.“

Dennoch schwang auch ein bisschen Freude über ihren ersten Meistertitel in ihrer Stimme mit: „Aber Meisterschaft und erster Freilufttitel. Das bedeutet mir ziemlich viel.“ Bronze sicherte sich Luisa Valeske (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken). Sie blieb erstmals unter der Marke von 54 Sekunden und steigerte ihre persönliche Bestleistung nochmals auf 53,95 Sekunden. sam

800 Meter

Kohlmann zieht Hering zur WM-Norm

Perfekte Teamarbeit: Die neue Deutsche Meisterin Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) hat ihre Trainingskollegin Christina Hering (LG Stadtwerke München) zur WM-Norm für Peking gezogen. Beide blieben mit 1:59,28 und 1:59,54 Minuten unter der magischen Zwei-Minuten-Marke - Fabienne Kohlmann zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit, Christina Hering zum ersten Mal in ihrer Karriere. Die ersten 400 Meter übernahm die Vize-Meisterin die Tempoarbeit, zu Beginn der letzten Runde setzte sich dann die spätere Siegerin an die Spitze. „Das war so abgesprochen“, sagte Fabienne Kohlmann, die mit ihrer Bestzeit aus Bellinzona derzeit auf Rang fünf der Welt steht.

Auf der Zielgerade kämpfte Christina Hering und blieb dran. „Das ist Wahnsinn“, sagte die Münchnerin nach dem Lauf. „Ich kann das noch gar nicht glauben.“ Viele hatten ihr so eine Zeit zugetraut, sie selbst konnte an ihrer Trainingskameradin sehen, dass es möglich ist in diese Sphäre zu laufen. „Das hat mir Selbstvertrauen gegeben.“

Gerade auf den für sie schwierigen 400 bis 600 Metern trug der Antritt von Fabienne Kohlmann zum Gelingen der Team-Taktik bei. Sehr zufrieden mit der Goldmedaille sagte sie über ihren Leistungssprung: „Es hat sich angedeutet, dass ich solche Zeiten drauf habe.“ Im Hinblick auf Olympia gibt das den beiden große Motivation. Nicht ganz folgen konnte die Gewinnerin der Bronzemedaille Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:03,47 min). Kein Wunder, es war das schnellste 800-Meter-Finale einer DM seit 1991. pr

1.500 Meter

Maren Kock mit dem besten Spurt 

Fünfter DM-Titel in Folge für die Mittelstrecklerinnen der LG Telis Finanz Regensburg. 2011 bis 2013 war Corinna Harrer über 1.500 Meter nicht zu schlagen. Vergangenes Jahr in Ulm lief Vereinskameradin Maren Kock ganz nach vorn. Die im Emsland lebende Läuferin war auch am Sonntagnachmittag die Nummer eins. Ihren starken Schlussspurt konnte keine Konkurrentin auf den finalen 200 Metern kontern. In 4:09,25 Minuten holte sie sich den Titel. „Es war ein schnelles Rennen. Und ich bin froh, dass ich es für mich entschieden habe“, sagte Maren Kock, die anschließend gespannt die Hundertstel-Entscheidung zugunsten ihres Freundes Florian Orth im 1.500-Meter-Rennen der Männer verfolgte.

Für Tempo im Frauen-Rennen hatten die Sujew-Zwillinge gesorgt. Sie wollten die Titelverteidigerin müde laufen. Doch es gelang nicht. 64,96 Sekunden für 400 Meter und 2:13,22 Minuten für 800 Meter konnten Maren Kock nicht schocken. Auf der letzten Runde ging Maren Kock nach vorn, während die Frankfurter Twins zurückfielen. Diana Sujew wurde mit 4:15,15 Minuten am Ende Vierte, Schwester Elina Sechste (4:17,77 min).

Besser hatten sich Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Hanna Klein (SG Schorndorf) ihr Rennen eingeteilt. Beide blieben erstmals in ihrer Karriere unter 4:10 Minuten. Klosterhalfen, vor einer Woche mit Bronze bei der U20-EM dekoriert, verbesserte sich gleich um 4,35 Sekunden auf 4:09,58 Minuten. Klein drückte ihren Hausrekord um 2,20 Sekunden auf 4:09,91 Minuten. Beide jubelten im Ziel mindestens genauso euphorisch wie Titelträgerin Maren Kock. mbn

4x100 Meter

MTG-Quartett dreht pfeilschnelle „Gold-Runde“

Das Staffel-Finale wurde zu einer Sprint-Gala der MTG Mannheim. Mit drei Starterinnen aus dem 100-Meter-Endlauf war das Quartett der Konkurrenz läuferisch eine Klasse voraus. Mit guten und sicheren Wechseln brachten Yasmin Kwadwo, Alexandra Burghardt, Ricarda Lobe und 100-Meter-Meisterin Verena Sailer den Staffelstab nach 43,42 Sekunden ins Ziel. Letztmals schneller bei Deutschen Meisterschaften war das Quartett der LG Olympia Dortmund 2001 in Stuttgart mit 42,99 Sekunden. Für das Nürnberger Grundig-Stadion ist die Zeit sogar gleichbedeutend mit einem neuen Arena-Rekord. Dementsprechend ausgelassen jubelten die MTG-Sprinterinnen über ihre pfeilschnelle „Gold-Runde“.

Ganz anders die Gesichter bei den vermeintlich größten Konkurrenten vom TV Wattenscheid 01: Der dritte Wechsel von Maike Dix auf Karoline Köhler ging komplett daneben und die Staffel kam nicht ins Ziel. Bis dato lag das Quartett auf Silberkurs. Als Startläuferin brachte Keshia Kwadwo die Staffel ins Rollen. Die 16-Jährige trat gegen ihre knapp neun Jahre ältere Schwester Yasmin an und übergab den Stab auf Hürdensprinterin Monika Zapalska. Besser liefen die Wechsel beim LC Paderborn: Josefina Elsler, Janina Kölsch, Inna Weit und Ina Thimm sprinteten in 45,21 Sekunden zu Silber. Bronze ging mit 45,77 Sekunden in der Besetzung Tanja Heitgen, Christine Salterberg, Friederike Möhlenkamp und Lena Naumann an das LT DSHS Köln. mbn

4x400 Meter

Leverkusen blieb vorn

Es war ein viel umjubelter Start-Ziel-Sieg der Titelverteidigerinnen. Startläuferin Julia Schaefers erreichte die Wechselzone als Erste, Frederike Hogrebe und Julia Förster bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. Carolin Walter lief das Rennen dann souverän nach Hause. 3:35,99 Minuten bedeuteten fast drei Sekunden Vorsprung auf die Quasi-Lokalrivalinnen vom LT DSHS Köln.

Malena Richter, Kim Schmidt, Lena Naumann und Friederike Möhlenkamp brachten den Staffelstab nach 3:38,53 Minuten ins Ziel. Das überwiegend mit Mittelstrecklerinnen besetzte Quartett der LG Stadtwerke München folgte auf dem Bronzerang. Christina Hering, Christine Gess, Martina Riedl und Karoline Pilawa liefen 3:39,36 Minuten. hk

400 Meter Hürden

Jackie Baumann - Freudenschrei über ersten Meistertitel

Die Vorzeichen vor dem Finale standen gut. In ihrem Vorlauf war Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) nur an der Kurven-Hürde eingangs der Zielgeraden leicht hängen geblieben, sonst sah der Rhythmus rund aus. Auch im Finale begann die U23-EM-Finalistin mit hohem Tempo auf der Gegengeraden. Erst an der vorletzten Hürde kam die Silbermedaillengewinnerin Anna Raukuc (LG Hannover; 58,13 sec), DM-Dritte 2014, nochmal dicht auf, doch Jackie Baumann hatte die größeren Reserven und setzte sich in 57,18 Sekunden ab.

Im Ziel nicht zu überhören war ihr lauter Freudenschrei. „Das war wichtig, dass es endlich funktioniert hat und es ist schön, dass es diese Saison war“, sagte die Tochter von 5.000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann im Stadion nach einer kurzen Trinkpause. „Es hat dieses Jahr vieles zusammengepasst.“

Bronze holte sich die Kölnerin Frederike Hogrebe (58,73 sec). Nicht am Start in Nürnberg war verletzungsbedingt Titelverteidigerin Christiane Klopsch (LG ovag Friedberg Fauerbach). Auch die Deutsche U23-Meisterin Luisa Valeske (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) fehlte, sie konzentrierte sich stattdessen auf die 400 Meter flach und stellte dort im Vorlauf eine Bestleistung (54,03 sec) auf. pr

3.000 Meter Hindernis

Gesa Felicitas Kraus als Solistin zum Premieren-Sieg

EM-Dritte war sie schon. Nun ist Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) auch erstmals Deutsche Meisterin über 3.000 Meter Hindernis. Die 22-Jährige hatte sich vor neun Tagen in Monaco auf 9:20,15 Minuten verbessert. Damit lief Krause in Nürnberg in ihrer eigenen Liga und ließ sich am Sonntagnachmittag auch auf gar keine taktischen Spielereien ein. Vom ersten Meter an dominierte die Frankfurterin das Rennen und lief nach 9:32,20 Minuten jubelnd ins Ziel. Damit steigerte sie den 13 Jahre alten Meisterschaftsrekord von Melanie Schulz um satte 6,01 Sekunden. „Das Publikum war echt super. Darum wolle ich das Tempo hochhalten“, sagte Krause. Obwohl mit Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) ihre stärkste nationale Konkurrentin verletzt fehlte, war dieser Sieg ein besonderer: „Ich war noch nie im Freien Deutsche Meisterin. Das macht den Moment umso schöner.“

Hinter Krause machte ein Quartett die weiteren Medaillen unter sich aus: Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) machte das Tempo, Sanaa Koubaa (TSV Bayer 04 Leverkusen), Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) folgten ihr. Doch Rehberg hielt die Pace hoch, zog einen langen Spurt und holte wie 2013 DM-Silber. Mit 9:54,72 Minuten steigerte die Kielerin ihren Hausrekord um eine runde Sekunde.

„Das war das Maximum, was ich erreichen konnte. Und die Silbermedaille ist deutlich mehr wert als die aus dem Jahr 2013, weil die Konkurrenz heute viel stärker war“, sagte Rehberg. Falls sie in diesem Jahr noch ein Hindernisrennen bestreitet, will sie noch einmal versuchen, Richtung 9:50 Minuten zu laufen: „Ich habe auf den letzten beiden Runden gemerkt, dass noch Kraft da ist. Diese Form sollte ich noch nutzen. Mal sehen, auf welcher Strecke ich noch ein gutes Rennen finde.“ Bronze sicherte sich Sanaa Koubaa in 9:57,01 Minuten. Dahinter folgten Jana Sussmann (10:01,80 min) und Cornelia Griesche (10:02,66 min). mbn

Hochsprung

Jungfleisch schafft den Titel-Hattrick

Marie Laurence-Jungfleisch (LV Stadtwerke Tübingen) hat in Nürnberg den Titel-Hattrick perfekt gemacht. In souveräner Manier hielt sie mit 1,95 Metern die Konkurrenz in Schach und setzte sich klar gegen Katarina Mögenburg (Silber; TSV Bayer 04 Leverkusen) und Imke Onnen (Bronze; LG Hannover) durch. Beide übersprangen 1,84 Meter. Für die Deutsche Meisterin ging es im weiteren Wettkampfverlauf eine Etage weiter nach oben. Bis 1,90 Meter nahm sie alle Höhen im ersten Anlauf, auf 1,92 Meter verzichtete sie, um 1,95 Meter im dritten Versuch zu meistern. Nur viermal ist die 24-Jährige in ihrer Karriere höher gesprungen. Sogar bei 1,98 Meter war sie nicht chancenlos. Es wäre für Jungfleisch eine neue Bestleistung gewesen.
 
„Die 1,98 Meter hätten es gern noch sein dürfen. Aber ich bin trotzdem mit der Höhe zufrieden. Durch die Verletzungspause im Winter bin ich ein wenig schwer in die Saison gekommen. Mittlerweile bin ich aber wieder auf einem guten Weg. Bei der WM möchte ins Finale kommen und dann eine neue Bestleistung aufstellen“, schaut Deutschlands momentan beste Hochspringerin schon auf die kommenden Wochen voraus. Siebenkämpferin Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) blieb bei 1,80 Meter hängen. Mit übersprungenen 1,75 Metern landete sie auf Platz sechs. Die EM-Vierte hatte am Samstag schon im Hürdensprint ihre Form getestet und war mit 13,58 Sekunden auf Rang vier gelaufen. mbn

Dreisprung

Kristin Gierisch - WM-Norm im letzten Versuch

Kristin Gierisch oder Jenny Elbe? Diese Frage dominierte den Dreisprung-Wettbewerb. Ebenso wie die Frage, ob die WM-Norm von 14,25 Meter fällt. Bisher übertraf noch keine Springerin die geforderte Marke. Antworten darauf gab es nach sechs Versuchen. Den Titel holte sich nach 2014 erneut Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz). Sie wirkte dabei aber alles andere als zufrieden. Schüttelte nach fünf ihrer sechs Versuchen immer wieder den Kopf. Bis auf bei ihrem letzten, da entstieg sie mit einem Lächeln der Weitsprunggrube und vollführte ein kleines Freuden-Tänzchen.

Kristin Gierisch wusste, dass er ziemlich weit sein musste. Aber wie weit? Nach einigen Sekunden des Wartens wurde das Lächeln bei der Titelverteidigerin noch breiter: 14,38 Meter. Die Weite bedeutete nicht nur den Sieg bei den Meisterschaften. Die Chemnitzerin knackte zugleich die WM-Norm und steigerte ihre persönliche Bestleistung um sieben Zentimeter. Mit ein Faktor war das tolle Publikum: „Ihr habt mich zu dieser Leistung getrieben“, sagte eine überglückliche Siegerin, die mit Problemen am Anlauf zu kämpfen hätte. „Im letzten Versuch hat dann alles gepasst.“

Es war zugleich auch der einzige 14-Meter-Sprung in dieser Konkurrenz. Konstant gute Sprünge lieferte Jenny Elbe (Dresdner SC) ab. Nur der Ausrutscher nach oben fehlte. Ihren Silbersprung lieferte die 25-Jährige bereits im ersten Durchgang ab. Es standen 13,89 Meter im Protokoll. Hinter ihr platzierte sich Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede), die auf 13,24 Meter kam. Die deutsche Rekordhalterin Katja Demut (LC Jena) fand nicht in den Wettkampf. Lediglich zwei gültige Versuche gingen in die Ergebnisliste ein. Der weiteste wurde im zweiten Durchgang mit 13,14 Meter gemessen. Die Jenaerin belegte Rang fünf. sam

Speerwurf

Katharina Molitor gewinnt hochklassiges Finale

Mit 31 Jahren ist Katharina Molitor in der Form ihres Lebens. Die Leverkusenerin legte zwölf Tage nach ihrem 66,40-Meter-Wurf in Luzern in Nürnberg 65,40 Meter nach. Mit dem zweitbesten Wettkampf ihrer Karriere war ihr der zweite DM-Titel nach 2010 nicht mehr zu nehmen. Leicht machten es ihr die Konkurrentinnen aber nicht. Allen voran Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) zeigte sich verbessert und steigerte ihre Saisonbestmarke um 1,04 auf 64,11 Meter. Rang drei sicherte sich Ex-Europameisterin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,57 m) vor U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 61,19 m). Da Weltmeisterin Obergföll bei der WM mit einer Wildcard startberechtigt ist, wird dieses starke Speerwurf-Quartett in Peking starten können.

Auf einem besonders hohen Niveau präsentierte sich im Grundig-Stadion die Deutsche Meisterin. Alle fünf gültigen Versuche von Katharina Molitor flogen über die 60-Meter-Marke. „Endlich ist der Knoten geplatzt. Bei zwei Wettkämpfen lag ich über meiner drei Jahre alten Bestleistung“, jubelte Molitor. Auch einen Grund für die Leistungssteigerung hatte die 31-Jährige parat: die verbesserte Technik. „Aber ich muss noch weiter daran arbeiten“, betonte sie. Sichtlich zufrieden war auch Christina Obergföll. „Zuletzt habe ich überlegt, nicht bei der WM anzutreten. Das werde ich nun jedoch tun. Das wird in Peking ein enges Finale“, sagte die Weltmeisterin. Zuletzt war die 33-Jährige mit ihren Resultaten unter 60 Metern nicht zufrieden gewesen und hatte über einen WM-Verzicht nachgedacht. mbn

WEIBLICHE JUGEND U20

4x400 Meter

Münchner Quartett läuft Bayerischen Rekord

Nach den ersten beiden Starterinnen bahnte sich ein Dreikampf zwischen München, Düsseldorf und Berlin an, den die LG Stadtwerke München in einer starken Zeit am Ende für sich entscheiden konnte. Das Quartett lief in der Aufstellung Sina Heubel, Lisa-Marie Jacoby, Louisa Rieger und Lisa-Marie Petkov nach 3:41,05 Minuten als Sieger ins Ziel – gleichbedeutend mit einem neuen Landesrekord für Bayern.

„Die Gesamtzeit ist super, wir wollten auf jeden Fall schneller als im Vorlauf sein und hatten schon mit dem Rekord geliebäugelt. Klasse, dass es so funktioniert hat“, sagte U20-EM-Teilnehmerin Lisa-Marie Jacoby. Alle Wechsel klappten gut.

Mit deutlichem Abstand hatte die StG Düsseldorf (3:43,00 min) mit Alina Kuß, Franziska Jakobs, Julia Borick und Leonie Hönekopp das Nachsehen. Auf den Bronzerang lief mit 3:45,04 Minuten der SV Preußen Berlin. pr

3x800 Meter

Leipzig mit dem besten Finish

Die Leipziger Mittelstrecklerinnen erkämpften sich in einem knappen Endspurt den Sieg. Nach den ersten 800 Metern übergab die Startläuferin vom SC DHfK Leipzig Jena Schwabe den Staffelstab noch als Zweite. Läuferin Nummer zwei Luise Thate zog dann aber ab und lief vor dem letzten Wechsel einen komfortablen Vorsprung heraus, der aber vor Eingang in die letzte Runde geschmolzen war. Denn vier Staffeln wetteiferten vor großer Kulisse um die Goldmedaille.

Auf der Zielgeraden noch gleich auf konnte sich die Schlussläuferin des Trios aus Leipzig, Anna Kristin Fischer, schließlich durchsetzen. In einer staken Zeit von 6:44,04 Minuten gewann die Staffel knapp vor der STG Garrel-Morlbergen (6:44,21 min) und der LG Olympia Dortmund (6:44,37 min). „Ich war eigentlich vor den letzten 100 Metern Vierte und dachte schon, dass es vorbei ist. Dann hatte ich aber den Elan nochmal alles zu geben“, erzählte Anna Kristin Fischer. Ihre 3x800-Meter-Staffel war bisher noch nie unter sieben Minuten geblieben. pr

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