Es war das erste Aufeinandertreffen des Jahres der aktuellen Top Drei der Welt. Und nicht die beiden Sechs-Meter-Springer Renaud Lavillenie und Shawn Barber behielten die Oberhand, sondern der Vize-Weltmeister aus Deutschland: Raphael Holzdeppe hat am Samstag das hochkarätige Stabhochsprung-Meeting in Rouen gewonnen.
Die letzten drei Siege in Rouen gingen auf das Konto von Lokalmatador Renaud Lavillenie. 2014 (6,04 m) und 2015 (6,00 m) überquerte der Hallen-Weltrekordler dort gar die Sechs-Meter-Marke. In diese Sphären ging es am Samstag nicht. Lavillenie, der sich seit mehreren Wochen mit Knieschmerzen herumplagt, versuchte sich dreimal vergeblich an 5,84 Metern und musste sich schließlich mit 5,70 Metern zufrieden geben.
"Der erste Wettkampf der Saison ist immer besonders komplex", sagte Lavillenie gegenüber der französischen Sportzeitung <link http: www.lequipe.fr athletisme actualites renaud-lavillenie-bloque-a-5-84-m-a-rouen _blank link zum artikel der>L'Equipe, "mir fehlte es an der Einstellung und am Gelingen. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge. Am Ende des Jahres wird sich niemand mehr daran erinnern, wer in Rouen gewonnen hat, da zählen die Olympischen Spiele."
Raphael Holzdeppe greift 5,91 Meter an
Der einzige Springer, der die Höhe von 5,84 Metern überquerte, war Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). Der aktuelle Vize-Weltmeister und Weltmeister von 2013 bestätigte damit den starken Eindruck, den er schon zu Saisonbeginn in Merzig hinterlassen hatte. Dort war es aus kurzem Anlauf über 5,70 Meter gegangen.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte sein Trainer Andrei Tivontchik anschließend, „es war sein erster Wettkampf aus vollem Anlauf und dann gleich Hallen-Bestleistung!“ Diese lag zuvor bei 5,82 Metern, aufgestellt vor drei Jahren ebenfalls in Rouen. Vielversprechende Versuche über 5,91 Meter lassen darauf hoffen, dass bei den anstehenden Meetings in Deutschland als nächstes die 5,90 Meter fällig sind. Eine weitere Marke ist seit Samstag abgehakt: Die Norm für die Hallen-WM in Portland (USA; 17. bis 20. März) hat der Zweibrücker um sieben Zentimeter überboten.
Silke Spiegelburg ohne gültigen Versuch
Eine Schrecksekunde musste Weltmeister Shawn Barber (Kanada) verdauen, als ihm beim ersten Versuch über 5,77 Meter im Sprung der Stab aus den Händen rutschte. Er begnügte sich anschließend mit 5,70 Metern. So gingen die Plätze zwei und drei mit 5,77 Metern an den Hallen-Weltmeister Kostadinos Filippidis (Griechenland) und den WM-Sechsten Kévin Ménaldo (Frankreich).
Die Deutsche Rekordhalterin Silke Spiegelburg startete mit einem Salto nullo ins Jahr, der ihren Trainer Andrei Tivontchik allerdings nicht in Aufregung versetzte. Seine Erklärung: Die Leverkusenerin war zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder aus ihrem vollen Anlauf von 18 Schritten gestartet – die Basis für konstant hohe Sprünge, aber ein Schritt, der noch mehr Routine erfordert. Diese soll sich bei weiteren Starts unter dem Hallendach in den kommenden Wochen einstellen. "Nur die Stabeinstellung passte heut noch nicht so. Jetzt wissen wir aber, dass die nächst härteren Stäbe eingepackt werden müssen", erklärte Spiegelburg später selbst auf <link https: www.facebook.com silkespiegelburg _blank link zum facebook-auftritt von silke>Facebook.
Beste Athletin war in Rouen die WM-Dritte aus Griechenland Nikoleta Kiriakopoulou, die im zweiten Anlauf 4,71 Meter meisterte. Damit konnte sie den Rest der Konkurrenz deutlich hinter sich lassen: Mit 4,48 Metern Zweite wurde die Schweizer Rekordhalterin Nicole Büchler, 4,38 Meter bescherten der Finnin Minna Nikkannen Rang drei vor ihrer höhengleichen Landsfrau Wilma Murto, 17 Jahre jung, und der Französin Marion Fiack.
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