Am Donnerstag fand in Dillingen bereits die 57. Auflage des Ländervergleichs „Pokal der Freundschaft“ statt. Bei dem traditionellen Aufeinandertreffen mit den Teams aus Luxemburg, Lothringen und Elsass triumphierte Rheinland-Pfalz bei den Frauen und das gastgebende Saarland bei den Männern. Speerwerfer Julian Weber reichten 76,90 Meter zum klaren Sieg, Sina Mayer trotzte im Sprint dem Gegenwind.
Julian Weber hat sich in dieser Saison auf 82,16 Meter gesteigert und als erster deutscher Werfer die EM-Norm für Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) übertroffen. Im Dillinger Parkstadion hätte er zwar gerne ähnlich weit geworfen, sah sein Resultat von 76,80 Metern aber gelassen. „Ich war ein bisschen platt, und heute hat es nicht ganz so gepasst. Das kommt vor“, sagte er. Sein Fokus liegt nun auf dem Rehlinger Pfingstsportfest (16. Mai), wo er auf seine direkten Konkurrenten um die EM- und Olympiatickets trifft.
Zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeireo (Brasilien, 12. bis 21. August) möchte auch Kugelstoßer Bob Bertemes aus Luxemburg. Der Hallen-EM-Fünfte siegte in Dillingen mit 19,73 Metern, ärgerte sich aber, dass sein weitester Versuch ungültig war. Zweiter wurde Dennis Lukas (Rheinland-Pfalz, LG Idar-Oberstein) mit 17,10 Meter. „Es hätte etwas besser laufen können, aber die Saison ist ja noch jung“, lautete sein Fazit nach gleich vier ungültigen Stößen.
Saarländer dominieren im Hammerwurf
Sichere Punktegaranten für das Saarland waren wie so oft die Hammerwerfer. Andreas Sahner (LC Rehlingen) siegte mit Saisonbestleistung von 69,03 Metern bei den Männern, die mehrfache Deutsche Jugendmeisterin Sophie Gimmler (LAZ Saar 05) mit 59,85 Metern bei den Frauen.
Ferdinand Bopp (Saarland, LAZ Saar 05) konnte sich im Hochsprung über Sieg und Bestleistung freuen. Im dritten Versuch überquerte der 18-Jährige 2,09 Meter, obwohl er eigentlich nur drei bis vier Sprünge machen wollte. „Wir haben meinen Anlauf komplett umgestellt. Der Wettkampf war eigentlich nur als Test geplant“, verriet er anschließend. Da es aber besser als geplant lief, habe er einfach weitergemacht.
Sina Mayer trotzt dem Gegenwind
In den Sprintwettbewerben hatten die meisten Athleten mit böigem und starkem Gegenwind zu kämpfen. Scheinbar unbeeindruckt davon verpasste Sina Mayer (Rheinland-Pfalz, LAZ Zweibrücken) über 100 Meter als Schnellste in 11,74 Sekunden nur knapp ihre Bestzeit, und das bei 2,7 Metern pro Sekunde Gegenwind. „Ich bin ziemlich zufrieden mit der Zeit, vor allem mit so viel Wind“, freute sie sich. Zum Vergleich: Bei ihrer Bestzeit von 11,67 Sekunden aus dem Vorjahr hatte sie 1,5 Meter pro Sekunde Rückenwind.
Bei den Frauen holte sich Siebenkämpferin Louisa Grauvogel (Saarland, LG Saar 70) den Sieg und stellte mit 5,98 Metern eine neue Bestleistung auf. „Das war richtig gut. Außer, dass ich fünf ungültige Versuche hatte. Im Weitsprung lief es im Mehrkampf ja zuletzt nicht so gut“, freute sie sich. Auch mit 1,69 Metern und Rang drei im Hochsprung war sie zufrieden. „Das war okay, weil wir vorher nur einmal im Training den Anlauf gemacht haben.“ Einzig mit ihren 14,12 Sekunden über 100 Meter Hürden haderte die Dritte der U20-Europameisterschaften 2015 in Eskilstuna (Schweden) ein wenig.
Während sich in den Mannschaftswertungen frühzeitig der Männersieg für das Saarland abzeichnete, fiel die Entscheidung bei den Frauen erst gegen Ende. Lange lag das Team aus Lothringen in Führung, brachte die abschließende 4x100-Meter-Staffel aber nicht ins Ziel. So reichte der Staffelsieg von Rheinland-Pfalz in 46,50 Sekunden auch für den Sieg in der Teamwertung.
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