Sarah Kistner siegt und läuft zur Cross-EM

Beim Darmstadt-Cross hat Sarah Kistner (MTV Kronberg; 15:00,1 min) am Sonntag das Rennen der U20 gewonnen und sich damit ein Ticket zur Cross-EM in Samokov (Bulgarien; 14. Dezember) gesichert. In der männlichen Jugend U20 dominierte Amanal Petros (TSVE Bielefeld; 20:25,5 min). Im Spurt im U23-Rennen setzte sich Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe; 27:05,4 min) knapp vor Bastian Grau (LSC Höchstadt; beide 27:05,8 min) durch.

Wolfram Marx / Jan-Henner Reitze

Etwa bei der Hälfte des Rennens über 4.400 Meter der weiblichen Jugend U20 wurde es ernst: Ein Trio setzte sich ab und schließlich ging Anna Gehring (SC Itzehoe) allein an die Spitze, wurde kurz vor dem Ziel aber noch abgefangen: Sarah Kistner konterte erfolgreich, lief als Siegerin durchs Ziel (15:00,1 min) und sicherte sich damit einen Startplatz bei der Cross-EM. "Ich dachte schon, Anna ist weg, dann bin ich aber doch noch einmal rangekommen. Die EM-Quali war nicht mein erstes Ziel, ich wollte sehen, wie es läuft. Toll, dass es geklappt hat", erklärte die Siegerin hinterher.

Auch Anna Gehring (15:01,5 min) war mit ihrem zweiten Platz zufrieden. "Mit dem Konter hatte ich nicht mehr gerechnet. Es war aber trotzdem richtig, dass ich vorher angegriffen habe", berichtete Gehring. Auf den dritten Rang und damit auch zur Cross-EM lief Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 15:02,5 min).

Die Zweite der Olympischen Jugendspiele über 3.000 Meter auf der Bahn Alina Reh (TSV Erbach) hatte sich schon mit ihrem Sieg in Pforzheim Anfang November ein Ticket für Samokov gesichert. Zu Gunsten der Vorbereitung auf die Cross-EM verzichtete sie auf einen Start in Darmstadt.

One-Man-Show in der U20

Im Rennen über 6.700 Meter der männlichen Jugend U20 setzte sich Amanal Petros frühzeitig ab und drehte einsam seine Runden. In 20:25,5 Minuten war der Athlet des TSVE Bielefeld dabei knapp 50 Sekunden schneller als bei seinem Sieg im Vorjahr. Bei der Cross-EM ist der 19-Jährige nicht für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) startberechtigt.

Das Rennen war auch offen für Läufer höherer Altersklassen. So lief der Brite Robbie Simpson (20:48,0 min) auf Rang zwei, der schon der Männerklasse angehört. Dritter wurde Julien Wanders aus der Schweiz (20:49,5 min) vor dem Österreicher Nikolaus Franzmair (20:56,2 min). Beide gehören der U20 an.

Hendel, Tewolde und Blum zur Cross-EM

Der Sprint um die folgenden Plätze ist wichtig für die Nominierung des DLV-Teams zur Cross-EM: Sebastian Hendel (LG Vogtland; 21:04,8 min) holte sich den fünften Platz knapp vor Kidane Tewolde (SSC Hanau-Rodenbach; 21:05,2 min) und Tobias Blum (LSG Saarbrücken/Sulzbachtal; 21:05,5 min). Das Trio kann für Samokov planen.

"Ich bin erst am Mittwoch angereist und hatte in der Vorbereitung Verletzungsprobleme, nachdem ich umgeknickt bin", erzählte Sebastian Hendel, der in den USA ein Studium begonnen hat und wegen Klausuren dorthin zurückkehrt. Für die Cross-EM fliegt er dann wieder über den großen Teich.

Spurtentscheidung in der U23

Einen Kopf-an-Kopf-Zielspurt gab es in der U23. Nach 8.500 Metern hatte
Jannik Arbogast (27:05,4 min) knapp die Nase vor Bastian Grau, der sich nur vier Zehntel später durchs Ziel stürzte.

"Das war eine gute Vorbereitung auf die Cross-EM", erklärte Jannik Arbogast, der schon im vergangenen Jahr zu diesem Event das Nationaltrikot überstreifen durfte. Bastian Grau wird auf einen EM-Start verzichten, nachdem er nach Verletzungssorgen im Sommer erst wieder ins Training eingestiegen war. Zwillingsbruder Martin verzichtete in Darmstadt krankheitsbedingt auf einen Start. Dritter wurde Philipp Reinhardt (SV Eintracht Worbis; 27:15,1 min).

Rang drei für Melina Tränkle

Der Sieg bei den Frauen ging nach Kenia: Cynthia Kosgei war in 23:10,4 Minuten deutlich die schnellste Läuferin über 6.700 Meter und distanzierte die Äthiopierin Melat Kejeta (23:29,2 min) um knapp 20 Sekunden.

Als Dritte machte Melina Tränkle in 23:39,9 Minuten ein gutes Rennen. Die 22-Jährige hatte sich in Metz (Frankreich) für die Cross-EM qualifiziert, wo sie in der U23 startet. "Über länge Zeit konnte ich gut in einer Gruppe mitlaufen und mich dann lösen. Ich habe gemerkt: Es geht was", erzählte die Athletin der LG Region Karlsruhe, die bei ihrem zweiten Einsatz bei einer Cross-EM vor allem auf ein gutes Mannschaftsergebnis hofft.

Patrick Ereng siegt bei den Männern

Das abschließende Männerrennen über 10.300 Meter wurde zu einem Ausscheidungslauf. Der Kenianer Patrick Ereng hielt des Tempo konstant hoch, nach und nach mussten seine Gegner abreißen lassen, eingangs der letzten Runde wurde es ein Sololauf. Im Ziel war der 27-Jährige nach 27:50,6 Minuten.

Auf dem zweiten Platz folgte Yossief Tekle (Eritrea; 28:01,2 min) vor Salomon Merne Eshete (Äthiopien; 28:19,5 min). Als bester Deutscher lief Benedikt Hoffmann (TSG Heilbronn; 30:06,4 min) auf den 7. Platz. Dahinter folgte in 30:35,6 Minuten Timo Zeiler (LG Brandenkopf).