| U20-WM 2016

Sophie Weißenberg fliegt ohne Brett zu Silber

Sie ist nach dem Abschied vom Siebenkampf und Dreisprung in der Weitsprung-Weltspitze angekommen! Sophie Weißenberg hat am Freitag bei den U20-Weltmeisterschaften von Bydgoszcz (Polen) mit 6,40 Metern Silber geholt. Auf Platz sechs mischte auch Anna Bühler vorne mit. Doch die letzte Chance auf eine Steigerung wurde ihr genommen.
Silke Morrissey

Schon der erste Sprung zeigte das Potenzial von Sophie Weißenberg: 6,40 Meter, ohne Brett! Auch in Runde zwei hob sie von der Mondo-Bahn ab (6,30 m). Dann ging sie aufs Ganze, denn auf dem Silberrang hatte die Neubrandenburgerin nur zwei Zentimeter Rückstand auf Gold.

Was folgte, war mit starkem Rückenwind ein ungültiger Versuch und in Runde vier ein technisch verunglückter Satz – sowie ein strahlendes Lächeln. Denn als die deutsche Weitspringerin danach aus der Grube stieg, stand fest: Sophie Weißenberg gewinnt hinter der Französin Yanis David (6,42 m) die vierte deutsche Medaille der Titelkämpfe und krönt sich zur Vize-Weltmeisterin. Mit Freude über die eigene Leistung und ohne jegliches Bedauern konnte sie anschließend zuhören, wie die Franzosen für ihre Siegerin spontan die Nationalhymne schmetterten.

Mit den Tipps der Mutter

Als Nummer eins der Meldeliste hatte sich Sophie Weißenberg vor dem Wettbewerb in der eigenen Familie die besten Tipps abgeholt, wie man mit Druck umgeht: Ihre Mutter Heike Weißenberg, geborene Tischler, wurde 1990 Vize-Europameisterin im Siebenkampf. "Sie hat mir gesagt, ich soll ruhig bleiben und auf mich selbst vertrauen. Konzentriert in den Wettkampf gehen und mich nicht nervös machen lassen." Die Anspannung, die dennoch da war, konnte die 19-Jährige in positive Energie umwandeln.

Mit dem Erfolg scheint nun auch der weitere Weg vorgezeichnet. Denn bisher war die 1,80 Meter große Modellathletin auch im Siebenkampf und Dreisprung unterwegs. "Ich denke schon, dass ich jetzt beim Weitsprung bleibe", sagte die 19-Jährige, bevor sie sich in Richtung Siegerehrung verabschiedete.

Anna Bühler: Auf Hektik folgt Enttäuschung

Auch die zweite deutsche Final-Teilnehmerin Anna Bühler (Unterländer LG), Dritte der letztjährigen U20-Europameisterschaften, war mit 6,25 Metern aus der Qualifikation und einer Bestleistung von 6,47 Metern aussichtsreich in die Runde der besten Zwölf gegangen. Mit 6,21 Metern schaffte sie es als Sechste in den Endkampf, der ihr einen weiteren Versuch einbrachte.

Ausnutzen konnte sie diesen aber nicht. Kaum war sie nach Runde drei aus der Grube gestiegen, lief schon wieder die Zeit für den vierten Versuch zurück. Fasst verpasste sie, dass sie sogleich schon wieder dran war, musste zum Anlauf hetzen und sogleich den nächsten Sprung absolvieren. Das Ergebnis: 5,89 Meter und eine traurige Athletin, die sich mehr erhofft und sicher auch mehr drauf gehabt hätte.


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