| Continental Cup

Storl glänzt in Marrakesch - Europa auf Siegkurs

Von Müdigkeit keine Spur: Kugelstoß-Europameister David Storl hat am Samstag auch den Wettbewerb beim Continental Cup in Marrakesch (Marokko) dominiert. Mit 21,55 Metern erzielte er zum Saisonende sein fünftbestes Resultat des Sommers. In der Zwischenwertung führt nach Tag eins das europäische Team vor der Auswahl Amerikas.
Silke Morrissey

Das europäische Team ist auf dem Weg in Richtung Titel. Auch vor vier Jahren in Split (Kroatien) hatte die Europa-Auswahl zunächst die meisten Punkte gesammelt. Aufgrund nachträglich annulierter Resultate nach positiven Dopingproben musste Europa den Titel aber an Amerika abgeben. Nun schickt sich die Auswahl an, den Cup wieder zurückzuholen.

Nach 20 von 40 Wettbewerben hat die Europa-Auswahl 122,5 Punkte auf dem Konto und damit schon mehr als 30 Punkte Vorsprung auf Amerika (191). Auf Rang drei übernachtet das afrikanische Team (164) vor der Auswahl aus Asien-Pazifik (137,5).

David Storl kassiert ab

Ein Kugelstoß-Sieg für einen Jamaikaner im Aufgebot Amerikas? Danach sah es nur bis zum zweiten Stoß von David Storl aus. Dann übertrumpfte der Athlet vom LAC Erdgas Chemnitz mit 21,19 Metern den Jamaikaner O’Dayne Richards, der bis dahin mit 21,10 Metern in Führung gelegen hatte.

In Runde vier, dem letzten Versuch beim Team-Wettbewerb der Kontinente, ließ Storl die Kugel gar noch auf 21,55 Meter segeln. Der Lohn vor der verdienten Pause: 30.000 US-Dollar Preisgeld für den Einzelsieg und die Höchstpunktzahl Acht für Europa.

"Ein besonderer Dank gilt meinem Trainer Sven Lang und meinen beiden top Physios Raimond Igel und Christian Kühn, ohne die ich die Saison nicht auf so einem Level geschafft hätte!" bedankte sich David Storl wenig später auf <link https: www.facebook.com _blank link zur facebook-seite von david>Facebook und blickte bereits voraus auf 2015: "Ich freue mich aufs nächste Jahr ohne Knieschmerzen."

Lisa Ryzih wird Dritte

Im Stabhochsprung sammelte die EM-Vierte aus Ludwigshafen Lisa Ryzih mit 4,30 Metern und einem geteilten Rang drei 5,5 Punkte für Europa. Überraschend ohne Marke blieb die Weltmeisterin von 2011 Fabiana Murer (Brasilien). Die Gunst der Stunde nutzte die Chinesin Ling Li, die mit 4,55 Metern den Sieg für Asien-Pazifik holte.

Speerwerferin Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste mit geliehenen und eine Nummer zu kleinen Spikes ran, nachdem ihr Gepäck nicht rechtzeitig in Marokko angekommen war. Ihr Wurfgerät flog am Samstagabend im letzten Versuch auf 60,14 Meter – Platz fünf. Einmal mehr nicht zu bezwingen war Olympiasiegerin und Europameister Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 65,52 m).

Schnelle Stadionrunden

Gute Leistungen sahen die wenigen Zuschauer im Grande Stade von Marrakesch vor allem auf der Stadionrunde. Über 400 Meter Hürden siegte Cornel Fredericks (Südafrika, 48,34 sec) und zog Europameister Kariem Hussein (Schweiz) zu einer neuen Bestmarke von 48,47 Sekunden, noch vor dem Olympia-Dritten aus Puerto Rico Javier Culson (48,88 sec). Über 400 Meter flach blieb die US-Amerikanerin Francena McCorory in 49,94 Sekunden zum dritten Mal in dieser Saison unter 50 Sekunden.

Die ersten Plätze über 800 Meter der Frauen und 5.000 Meter der Männer gingen an Kenia und damit jeweils acht Punkte an die afrikanische Auswahl. Weltmeisterin Eunice Jepkoech Sum hielt in 1:58,21 Minuten die US-Amerikanerin Ajee Wilson (2:00,07 min) in Schach, Isiah Kiplangat Koech (13:26,86 min) rannte auf den letzten Runden von vorne den Sieg nach Hause.

In verhaltenen Rennen über 1.500 Meter der Männer und 3.000 Meter der Frauen hatten Ayanleh Souleiman (3:48,91 min) und Genzebe Dibaba (8:57,53 min) die meisten Körner für die letzten Runden gespart. Der Hallen-Weltmeister aus Djibouti ließ dabei Weltmeister Asbel Kiprop (3:49,10 min) hinter sich, die Hallen-Weltmeisterin und -Weltrekordlerin kam vor der 5.000 Meter-Europameister Meraf Bahta (Schweden; 8:58,48 min) ein.

James Dasalou schnellster Sprinter

Extrem eng ging es über 100 Meter der Männer zu. Nur eine Hundertstel trennte die drei Erstplatzierten. In 10,03 Sekunden setzte sich der Brite James Dasalou knapp gegen Mike Rodgers (USA; 10,04 sec) und Femu Ogunode (Katar; 10,04 sec) durch. Eine klare Angelegenheit für Veronica Campbell-Brown (11,08 sec) war dagegen der Sprint der Frauen. Die Jamaikanerin konnte später auch mit der 4x100 Meter Staffel Amerikas einen Sieg einfahren.

Der Höhepunkt im Hochsprung der Männer war wohl der dritte Versuch von Mutaz Essa Barshim (Katar) über 2,34 Meter, bei dem er ein Haus über der Latte baute. Höher hinaus kam der Hallen-Weltmeister aber nicht, und so ging der Sieg an Weltmeister Bohdan Bondarenko (Ukraine), der 2,37 Meter meisterte. Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland) schaffte die 2,34 Meter im zweiten Anlauf und sorgte als Zweitplatzierter für einen europäischen Doppelsieg.

Am zweiten Tag des Continental Cup stehen am Sonntag noch einmal weitere 20 Wettbewerbe auf dem Programm. Deutsche Vertreter sind dann Cindy Roleder (LAZ Leipzig) über 100 Meter Hürden, Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) über 3.000 Meter und Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Eurosport 2 überträgt live ab 18:30 Uhr.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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