| Thumer Werfertag

Thomas Röhler krönt hochkarätiges Meeting in Thum

Erstklassige Leistungen bekamen am Freitag die Zuschauer bei der 12. Auflage des Internationalen Thumer Werfertages geboten. Diskuswerfer Martin Wierig betrieb nach dem verpassten WM-Finale mit 64,29 Metern Wiedergutmachung. Speerwerfer Thomas Röhler verbesserte seinen erst ein Jahr alten Meetingrekord auf 86,40 Meter. Christina Schwanitz konnte auch ein verdrehtes Knie nicht bremsen: Heimsieg mit 19,97 m.
Sandra Arm

Die Kulisse, die sich im Stadion Wiesenstraße bot, hatte erneut das Prädikat „Weltklasse“ verdient. Im Rhythmus der 3.000 Zuschauer, die die Aktiven begeistert anfeuerten, entwickelten sich spannende und emotionale Wettkämpfe.

Zunächst stiegen die Diskuswerfer in den Ring. Wie bereits im Vorjahr konnte Martin Wierig (SC Magdeburg) den Tagessieg verbuchen. Er ließ seinen Diskus im fünften Versuch auf 64,29 Meter segeln. „Es macht immer wieder Spaß hier zu werfen. Es tut richtig gut, nach einer schlechten WM so aufgefangen zu werden. Man merkt, die Meetings sind einfach mein Ding“, sagte Wierig.

Von Thum zum ISTAF

Das Meeting im Erzgebirge war Martin Wierigs vorletztes Meeting. Den krönenden Abschluss bildet das ISTAF in Berlin (6. September). Dort hat er ebenfalls immer gute Leistungen abgeliefert. „Ich freue mich auf Berlin. Dort möchte ich noch mal so ein Ding wie in Thum abliefern.“ Obwohl der Saisonabschluss naht, ist der Blick von Wierig bereits auf das kommende Jahr gerichtet. Nach der WM ist vor Olympia. „Ich muss lernen, bei den Höhepunkten die Lockerheit wiederzufinden. Sie ist mir in den vergangenen Jahren abhanden gekommen. Und das wirkt sich negativ auf meine Technik aus.“

Bei den Frauen sicherte sich Nadine Müller (SC DHfK Leipzig) mit 61,73 Metern den Tagessieg. Obwohl sie nach den Durchgängen meist den Kopf schüttelte, schien sie nach dem Wettkampf dennoch nicht unzufrieden mit der Weite. „Die ist okay. Schließlich habe ich nach der WM nur zweimal trainiert.“ Auch für die WM-Dritte ist der Saisonabschluss nah. Zuvor heißt es aber noch mal bei den Meetings in Zagreb (Kroatien; 8. September), beim Diamond League Finale in Brüssel (Belgien; 11. September) und abschließend beim Werfertag in Bad Köstritz (13. September) die Kräfte zu bündeln.

DLV-Quartett mit starker Weitenjagd

Die WM hat den deutschen Speerwerfern richtig Auftrieb gegeben. Den Schwung aus Peking nahmen sie mit nach Thum. Sie zündeten ein Feuerwerk an guten Leistungen. Im ersten Versuch war es Lars Hamann (Dresdner SC), der als erster Werfer die 80-Meter-Marke knackte. Für ihn gingen zunächst 80,01 Meter ins Protokoll ein. Es war der Auftakt einer ganzen Reihe von 80-Meter-Würfen.

Den weitesten Versuch zeigte Thomas Röhler (LC Jena) im zweiten Durchgang. Der WM-Vierte ließ seinen Speer auf starke 86,40 Meter segeln. Bereits im ersten Versuch standen für ihn 86,08 Meter zu Buche. „Das war eine super Leistung. Ich komme immer wieder gern hierher“, sagte er sichtlich zufrieden.

Hinter dem 23-Jährigen steigerte sich Johannes Vetter (SV Saar 05 Saarbrücken) im fünften Durchgang auf 84,91 Meter, die zu Rang zwei reichten. Bereits in der zweiten Runde schnippten die Finger von Lars Hamann in die Höhe. Er steigerte sich auf 84,02 Meter und verbuchte den dritten Rang. Es war der zweitbeste Wettkampf seiner Karriere. Für den vierten Deutschen Andreas Hofmann (MTG Mannheim) reichten ebenfalls gute 82,95 Meter daher nicht einmal für die Top Drei.

Schwanitz siegt, Storl hinter Walsh Zweiter

Etwas gehandicapt stieg Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) in den Ring. Tags zuvor hatte sie sich beim Diamond League Finale in Zürich das linke Knie verdreht. Die Weltmeisterin zeigte sich dennoch gut aufgelegt und stieß die Kugel im zweiten Durchgang auf 19,97 Meter. Das tolle Ambiente, die tolle Stimmung sollten am Ende nicht reichen, um sich noch einmal zu steigern. Hinter ihr belegten Natalia Duco (Chile; 17,91 m) und Melissa Boekelmann (Niederlande; 17,39 m) die weiteren Plätze. Es folgte Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig; 17,26 m) mit Saison-Bestleistung.

Nach dem zweiten Platz bei der WM musste sich David Storl (SC DHfK Leipzig) auch mit einem solchen in Thum begnügen. Der Neuseeländer Tomas Walsh setzte im ersten Durchgang mit 21,05 Meter die erste Duftmarke. Die Antwort von David Storl ließ nicht lange auf sich warten. Der Konter folgte in Runde zwei mit 21,18 Metern. Doch auch der WM-Vierte hatte noch Reserven und stieß die Kugel im vierten Durchgang auf 21,22 Meter, die zugleich den Sieg für den 23-Jährigen bedeuteten. David Storl konnte die Weite nicht mehr toppen. Das Podest komplettierte Tomas Stanek (Tschechien; 20,01 m).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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