| Marathon-DM

Tom Gröschel und Anna Hahner die nationalen Favoriten in Düsseldorf

Titelverteidiger Tom Gröschel und Anna Hahner sind die großen Favoriten im Rennen um die deutschen Titel. Die nationalen Meisterschaften finden am Sonntag im Rahmen des Metro Düsseldorf-Marathons statt.
Jörg Wenig

Rennen über kürzere Distanzen hinzugerechnet, hat für den Metro Düsseldorf-Marathon am Sonntag (28. April) die Rekordzahl von rund 20.000 Läufern gemeldet. Rund 3.500 von ihnen laufen die 42,195 Kilometer. Das Rennen wird am Sonntag bei <link https: larasch.de event metro-marathon-duesseldorf-2019 livestream _blank>larasch.de in einem Livestream gezeigt.

Verletzungsbedingt passen musste in der Frauen-Konkurrenz Titelverteidigerin Fabienne Amrhein (MTG Mannheim). So könnte für Anna Hahner (SCC Berlin) gleich bei ihrem Marathon-Comeback nach einem Jahr Verletzungspause der Weg zu DM-Gold frei sein. Als bester Deutscher des EM-Marathons von Berlin ist Titelverteidiger Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) im DM-Wettbewerb der Männer der Gejagte.

Für den internationalen Sieg bei der 17. Auflage der Veranstaltung gelten der Russe Fedor Shutov und die Peruanerin Jovana de la Cruz als favorisiert, denn afrikanische Topläufer sind am Sonntag nur als Tempomacher am Start. Für eine Reihe von internationalen Athleten geht es in Düsseldorf um die Qualifikation für die Weltmeisterschaften, die Ende September in Doha stattfinden. Hier stehen die internationalen Qualifikationszeiten bei 2:16:00 beziehungsweise 2:37:00 Stunden.

Sonja Oberem: "Rennen weiterentwickeln"

„Es ist meine Absicht, das Rennen in jeglicher Hinsicht weiter zu entwickeln“, sagte die neue Race-Direktorin Sonja Oberem. Die frühere deutsche Top-Marathonläuferin war 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta (USA) achte geworden, bei der WM 2001 Fünfte, 2002 gewann sie bei der EM in München eine Bronzemedaille, ihre Bestzeit steht bei 2:26:13 Stunden. Sie hat die Position der Renn-Direktorin vom Gründer des Rennens, Jan Winschermann, übernommen.

Aus finanziellen Gründen ist das Elitefeld in diesem Jahr nicht so stark besetzt wie in der Vergangenheit. Aber es ist das Ziel von Sonja Oberem, in der Zukunft wieder stärkere Felder am Start zu haben. „Es war sehr wichtig für uns, dass unser Titelsponsor Metro sein Engagement bis 2021 verlängert hat. Außerdem haben wir hervorragende Unterstützung von der Stadt“, sagte Sonja Oberem.

Tom Gröschel will Bestzeit angreifen

Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) geht am Sonntag dort an den Start, wo er vor einem Jahr bei seinem Marathon-Debüt für eine große Überraschung gesorgt hatte: In Düsseldorf kam er damals als Dritter ins Ziel und wurde in 2:15:20 Stunden auf Anhieb Deutscher Meister.

„Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als ich mich relativ kurzfristig zum Marathon-Debüt entschlossen hatte, habe ich mich dieses Mal langfristig vorbereiten können“, sagte Tom Gröschel, der unter anderem Höhentrainingslager in Kenia und Flagstaff absolvierte. „Es ist mein Ziel, eine persönliche Bestzeit zu laufen“, sagte der 27-Jährige, der bei der EM in Berlin im vergangenen Sommer als bester deutscher Läufer auf Rang elf überzeugte.

Am Sonntag peilt Tom Gröschel eine Halbmarathon-Durchgangszeit von ungefähr 67:30 Minuten an und hofft dann, auf der zweiten Hälfte noch einige Plätze gutmachen zu können. Es ist auch nicht ganz ausgeschlossen, dass Tom Gröschel sogar Fedor Shutov gefährden kann, denn der Russe kam zuletzt nicht mehr an seine Bestzeit von 2:11:26 Stunden heran. Sein stärkster nationaler Konkurrent dürfte Simon Stützel (LG Region Karlsruhe) sein, der seine Bestzeit von 2:17:51 Stunden deutlich unterbieten könnte.

"Neustart" für Anna Hahner

Anna Hahner (SCC Berlin) kehrt zu jenem Rennen zurück, bei dem 2012 ihre Marathon-Karriere begann. Damals überraschte sie mit einer Zeit von 2:30:14 Stunden, mit der sie die Olympia-Norm jedoch um nur 14 Sekunden verpasste. Die 29-jährige Siegerin des Vienna City Marathons 2014 ist mit einer Bestzeit von 2:26:44 Stunden die mit Abstand schnellste Läuferin auf der Startliste.

Aber für Anna Hahner kann es am Sontag noch nicht um Zeiten von unter 2:30 Stunden gehen. Erstmals seit ihrem verletzungsbedingten Aus beim Tokio-Marathon im Februar 2018 geht sie wieder über die klassische Distanz an den Start. In Berlin hatte sie sich vor drei Wochen beim Halbmarathon mit einer Zeit von 1:15:42 Stunden zurückgemeldet. „Ich freue mich riesig, wieder in Düsseldorf zu laufen. Es war damals 2012 ein Neustart für mich und das ist es auch dieses Mal: Ich habe ein neues Umfeld, einen neuen Verein und einen neuen Trainer“, sagte Anna Hahner und fügte hinzu: „Ich gehe komplett beschwerdefrei an den Start, aber ich mache mich frei von Zeitzielen. Um Zeiten geht es erst wieder im Herbst.“

Am Sonntag wird Anna Hahner die erste Hälfte voraussichtlich im Bereich von 1:17 Stunden laufen. Aber auch dieses Tempo dürfte reichen, um erstmals Deutsche Meisterin zu werden. Die zweitschnellste deutsche Läuferin auf der Startliste ist nach der Absage von Fabienne Amrhein Isabel Leibfried (TSG Heilbronn; 2:41:40 h). Als leicht favorisiert geht Jovana de la Cruz (Peru) ins Rennen. Die 26-Jährige lief ihren letzten Marathon allerdings 2016 bei den Olympischen Spielen, wo sie in Rio einen guten 36. Platz belegte. Ihre Bestzeit steht bei 2:31:33.

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