Die US-Antidoping-Agentur (USADA) hat Sprinter Tyson Gay für ein Jahr gesperrt, außerdem werden seine Ergebnisse seit dem 15. Juli 2012 gelöscht. Sein Olympia-Silber mit der 4x100-Meter-Staffel hat der US-Amerikaner schon zurückgegeben. Er war im vergangenen Sommer positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden. Der Weltverband IAAF und die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) können noch Einspruch einlegen.
Der zweitschnellste Mann in der Geschichte (9,69 sec) hat bei der Aufklärung des Dopingfalls kooperiert - deshalb ist Tyson Gay bei der USADA mit einem Jahr Sperre davongekommen. Insgesamt hatte der 31-Jährige im vergangenen Sommer drei auffällige Urinproben abgegeben, bei zwei Trainings- und einer Wettkampfkontrolle. Weil die Proben in einem engen Zeitraum abgegeben wurden, sind sie als ein Vergehen angesehen worden.
Bekannt geworden war der Fall kurz nachdem der dreimalige Weltmeister im Sommer 2013 bei den US-Meisterschaften über 100 Meter in 9,75 Sekunden so schnell wie seit vier Jahren nicht mehr unterwegs war - nach vielen Verletzungsproblemen. Die Vorfreude auf ein WM-Duell mit Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) wurde dann aber durch die Dopingnachricht zerstört.
Olympia-Silber zurückgegeben
Dem US-Sprinter wurde zu Gute gehalten, dass er sofort auf seinen Start bei der WM in Moskau (Russland) verzichtete und bei keinen Wettkämpfen mehr antrat. "Er hat ehrlich mit uns kooperiert, um den Fall aufzuklären", hieß es von der USADA. Schon ein Jahr vorher - am 15. Juli 2012 habe er zum ersten Mal eine verbotene Substanz zu sich genommen. Deshalb werden alle Ergebnisse nach diesem Datum gelöscht - inklusive Rang vier bei Olympia in London (Großbritannien) über 100 Meter (9,80 sec). Auch seine Olympia-Silbermedaille mit der Staffel hat Tyson Gay schon zurückgegeben - an das Nationale Olympische Komitee. Es wird nichts dazu gesagt, ob das Ergebnis der gesamten Staffel gestrichen wird.
Gehen die IAAF und die WADA nicht gegen das Urteil vor, ist der US-Rekordler nach dem 23. Juni wieder startberechtigt. Tyson Gay hat die Entscheidung akzeptiert.