Ulm am Sonntag, männliche Jugend: Erster 20-Meter-Stoß für Valentin Moll

Am letzten Tag der Jugend-DM in Ulm standen die Wettbewerbe der U20 im Mittelpunkt. Starke Leistungen verbuchten allen voran Valentin Moll mit seinem ersten 20-Meter-Stoß mit der Kugel und Manuel Sanders mit neuer 400-Meter-Bestzeit zum Saisonende. In der U18 sammelte Sprinter Luis Brandner seinen dritten Sieg – mit der Erfurter Staffel.

Mit einem Paukenschlag begann der dritte Tag der Deutschen Jugend-Meisterschaften in Ulm. Am Morgen gegen kurz vor elf lugte an diesem Tag das erste Mal die Sonne über dem Ulmer Donaustadion heraus – passend zu einem starken 20-Meter-Stoß im Kugelstoßen der männlichen U20. Valentin Moll (LC Rehlingen) wuchtete sein Arbeitsgerät im fünften Versuch auf 20,03 Meter und entschied damit einen hochklassigen Wettbewerb für sich.

Lange geführt hatte der Jahresbeste Pascal Eichler (LAC Erdgas Chemnitz). Der U20-EM-Fünfte hatte im dritten Durchgang seine Saisonbestweite von 19,92 Metern egalisiert. Moll steigerte sich um fast 20 Zentimeter, schaffte damit den ersten 20-Meter-Stoß seiner Karriere und ist der sechste U20-Kugelstoßer in Europa in diesem Jahr, der über 20 Meter kam. Zudem verbesserte er seinen eigenen saarländischen Rekord.

Manuel Sanders in Bestzeit zum ersten Titel

Nach der U20-EM hatte Manuel Sanders, der in Grosseto Siebter wurde, erst einmal eine kurze Trainingspause gemacht und danach auch nicht so trainiert, „wie man sich normalerweise auf einen großen Wettkampf vorbereitet“. Doch das tat seiner Leistung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Der Athlet der TSG Dülmen zeigte im 400-Meter-Finale der U20 eine klasse Leistung und gewann das Rennen in persönlicher Bestzeit von 46,63 Sekunden. Er lief damit auch zu seinem ersten deutschen Meistertitel. Denn im Vorjahr hatte Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) die Nase vorn, der diesmal Dritter hinter Florian Colon Marti (TV Wattenscheid 01; 47,30 sec), der ebenfalls persönliche Bestzeit lief, wurde.

Spannung versprach auch das U20-Finale über 400 Meter Hürden. Tom Schröder (SG Osterholzer LA), auf Bahn fünf laufend, ging das Rennen schnell an und hatte schon auf der Gegengerade auf den vor ihm laufenden Favoriten Constantin Preis (TV 1834 Pforzheim) aufgeschlossen. Nebeneinander liefen sie dann auf die Zielgerade, an der letzten Hürde konnte sich Preis schließlich absetzen und sich so den Titel in 51,76 Sekunden sichern. Der U18-EM-Dritte von 2016 Emil Agyekum (SV Preußen Berlin; 52,03 sec) kam auf den letzten Metern noch einmal stark auf und sicherte sich so die Silbermedaille.

Constantin Schulz hängt Pascal Kleyer ab

Pascal Kleyer (LG Region Karlsruhe), der Halbfinalist der U20-EM und mit Abstand der Jahresschnellste in dieser Altersklasse, war eigentlich der große Favorit über die 800 Meter. Er ging auch von Beginn an nach vorne, führte das Feld an und sorgte dafür, dass ihm ein Läufer nach dem anderen nicht mehr folgen konnte. Nur Constantin Schulz (LC Cottbus), ebenfalls U20-EM-Halbfinalist, konnte er nicht abschütteln. Auf den letzten 100 Metern zog Schulz schließlich an Kleyer vorbei und sicherte sich in 1:51,44 zu 1:52,10 Minuten den Titel. „Ich habe dieses Jahr weniger Rennen als Pascal absolviert, war daher frischer, das war sicherlich ein Vorteil“, sagte Schulz.

Im Gegensatz zu den 800 Metern war das U20-Finale über 1.500 Meter ein taktisch geprägtes Rennen, in dem eigentlich 1.000 Meter lang nichts passierte. Teilweise zu viert nebeneinander ging es für die Läufer dann in die letzte Runde, die in knapp 54 Sekunden zurückgelegt wurde. Jonathan Schmidt (Dresdener SC 1898), der U18-Meister aus dem Vorjahr, setzte sich schon zu Beginn der letzten Runde an die Spitze des Feldes und ließ sich von dort nicht mehr verdrängen. In 4:06,82 Minuten siegte er vor Velten Schneider (VfL Sindelfingen) und Patrick Weisser (VfB LC Friedrichshafen).

Norman Plischke siegt unangefochten, zweite Medaille für David Kirch

Der Speerwurf-Wettbewerb der U20 war eine klare Angelegenheit für Norman Plischke (SC Magdeburg). Dass der U20-EM-Fünfte gewinnen würde, war eigentlich schon nach dem ersten Durchgang klar, als er sich mit 67,26 Metern an die Spitze setzte. Die einzige Frage, die offen blieb, war im Grunde die, wie weit er diesmal werfen würde. Im zweiten Durchgang steigerte sich der Deutsche Winterwurf-Meister seiner Altersklasse auf 68,28 Meter und blieb damit hinter seiner Bestleistung von 71,75 Metern zurück. „Ich habe mich ein bisschen schlapp gefühlt“, meinte Plischke.

Luis Brandner (LAC Erfurt) war als U18-WM-Dritter über die halbe Stadionrunde natürlich der große Favorit über die 200 Meter der U18. Er lief schon in der Kurve ein starkes Rennen und lag zu Beginn der Zielgerade bereits deutlich in Führung. In 21,53 Sekunden siegte er ungefährdet und holte sich seinen zweiten Einzel-Titel nach den 100 Metern. „Das war natürlich fast ein Pflichtsieg“, sagte Brandner.

Würde es im Weitsprung der Altersklasse U20 einen Sieg des Meisterschafts-Ausrichters SSV Ulm geben? Mit Marcel Cymcyk, dem zweitbesten Deutschen des Jahres, stellten die Ulmer jedenfalls einen aussichtsreichen Kandidaten, der auch im zweiten Versuch mit 7,23 Metern einen guten Sprung hatte. Doch dann kam im vierten Durchgang David Kirch (SpVgg. Auerbach/Streitheim) und flog auf 7,27 Meter und damit auf den Spitzenrang. Von diesem ließ er sich im weiteren Wettbewerb auch nicht mehr verdrängen. Damit sicherte sich Kirch, bis im Vorjahr noch Mehrkämpfer, nach Silber im Dreisprung auch Gold im Weitsprung. „Darauf bin ich schon stolz, vor allem, weil ich das ganze Wochenende Anlaufprobleme hatte.“

Luis Brandner läuft mit Erfurter Staffel zum persönlichen Triple

Den letzten Wettbewerb bei den diesjährigen Jugend-Meisterschaften hat die Startgemeinschaft LAC Erfurt mit Nick Przeliorz, Luis Brandner, Hans-Arthur Margraf und Hagen Träger gewonnen. Die Sprint-Staffel, dieses Jahr mit 40,61 Sekunden auch die Jahresschnellsten in der U18, setzte sich über 4x100 Meter in 41,13 Sekunden vor dem LC Jena (41,81 sec) und dem LAV Bayer Uerdingen/Dormagen (42,04 sec) durch. Brandner sicherte sich so nach den Siegen über 100 und 200 Meter seinen dritten Titel und verlässt Ulm als dreifacher Sieger.

Den im Rahmen der Jugend-DM ausgetragenen Titel über 3x-1.000-Meter der Männer sicherte sich in einem spannenden Finale die LG Eintracht Braunschweig. Schlussläufer Viktor Kuk rettete nach 7:12,47 Minuten einen Vorsprung von 15 Hundertstelsekunden auf die Startgemeinschaft Erfurt/Jena ins Ziel. Deren Schlussläufer Philipp Reinhardt lag auf den letzten 300 Metern schon deutlich hinter dem Führungsduo Kuk und Marco Kürzdörfer (LSC Höchstadt/Aisch) zurück, lief auf den letzten 100 Metern mit einem starken Schlussspurt aber fast noch auf Rang eins nach vorne. Dem Vorjahressieger LG Telis Finanz Regensburg blieb hinter Höchstadt/Aisch nur Rang vier.

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