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Vier deutsche Siege und WM-Norm für Tatjana Pinto in Luzern

Tatjana Pinto hat am Dienstag in Luzern beim Sieg von Gina Lückenkemper erstmals die WM-Norm für Doha unterboten. Im Speerwurf entschied Thomas Röhler ein Zentimeter-Duell mit Andreas Hofmann im letzten Versuch für sich. Zwei deutsche Jahresbestleistungen gab's im Hammerwurf.
Silke Bernhart

Nur ein Kopfschütteln hatte Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) für die meisten seiner Würfe am Dienstagabend in Luzern (Schweiz) übrig. Weiten knapp über 82 bis knapp unter 85 Meter stellten den Speerwerfer nicht zufrieden. Erst nach Runde sechs reckte er schließlich den Arm in die Höhe: Mit 86,51 Metern war ihm doch noch der weiteste Wurf des Tages gelungen.

Derjenige, den er noch um sechs Zentimeter übertrumpfen konnte, war kein Unbekannter: Vize-Europameister Andreas Hofmann (MTG Mannheim) hatte in Runde eins mit 84,71 Metern die Führung übernommen und mit dem letzten Wurf sogar noch auf 86,45 Meter erhöht. Dennoch reichte es diesmal knapp nicht für den Sieg – es war das erste Mal in diesem Jahr, dass Thomas Röhler im direkten Duell die Nase vorne hatte.

Tatjana Pinto erstmals unter WM-Norm

Der Wind im 100-Meter-Finale der Frauen blies mit 1,0 Metern pro Sekunde von vorn. Dennoch wurde das Rennen schnell. Und spannend! Die ersten drei Sprinterinnen trennte nur eine einzige Hundertstel. Knapp die Nase vorn hatte Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Die Vize-Europameisterin fing in 11,20 Sekunden noch um Haaresbreite die zeitgleiche Jamaikanerin Natalliah Whyte ab. "Der Kopf war heute irgendwie müde und träge, aber der Körper war rennbereit und hat dies in beiden Läufen heute auch unter Beweis gestellt", bilanzierte Gina Lückenkemper anschließend stolz auf <link https: www.facebook.com ginalueckenkemper _blank>Facebook.

Auf Rang drei folgte Tatjana Pinto. Die Sprinterin vom LC Paderborn blieb in 11,21 Sekunden erstmals in dieser Saison unter der WM-Norm für Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober), die bei 11,24 Sekunden liegt. In der deutschen Rangliste schob sie sich zeitgleich mit Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und hinter Laura Müller (LC Rehlingen; 11,15 sec) sowie Gina Lückenkemper (11,16 sec) auf Rang drei nach vorne.

DLV-Hammerwerfer steigern sich

Gleich zwei deutsche Siege gab es im Hammerwurf. Im Wettbewerb der Frauen setzte sich EM-Teilnehmerin Charlene Woitha (SCC Berlin) mit der besten Serie und deutscher Jahresbestleistung von 68,79 Metern durch. Die WM-Norm, für die sie ihre Bestmarke um zwei Zentimeter steigern müsste, liegt bei 71,00 Metern. Bester Werfer der Männer-Konkurrenz war Tristan Schwandke (TV Hindelang), dem nach einer Steigerung auf 74,03 Meter nur noch weniger als zwei Meter zur WM-Qualifikation für Doha fehlen.

Nach ihrem ersten Sieg in der Diamond League am Freitag in Lausanne (Schweiz) sortierte sich Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) in Luzern auf Rang drei ein. Mit 64,62 Metern hatte sie in Runde zwei die Führung übernommen, zwei Athletinnen konnten noch vorbeiziehen: Die Europameisterin von 2016 Tatsiana Khaladovich (Weißrussland; 66,18 m) und die Australierin Kelsey-Lee Barber, die ihre Bestleistung auf starke 67,70 Meter schraubte.

Starker Auftritt von Sam Parsons

Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt) gelang bei seinem ersten Rennen in Europa in dieser Freiluft-Saison ein starker Auftritt: Der Deutsch-Amerikaner, der bei der Hallen-EM seine Premiere im deutschen Nationaltrikot gefeiert hatte, belegte in einem hochklassigen 3.000 Meter-Feld in 7:44,43 Minuten Rang vier. Er steigerte damit seine Bestmarke, aufgestellt in der Halle, um mehr als vier Sekunden, und schob sich in der ewigen deutschen Bestenliste knapp am Regensburger Florian Orth vorbei auf Rang acht. Der Sieg ging an Tadese Worku (Äthiopien; 7:43,24 min).

Über die Hürden rannte die WM-Dritte Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) gegen 0,9 Meter pro Sekunde Wind in 13,03 Sekunden auf Rang drei. Schnellste war Tobi Amusan aus Nigeria (12,89 sec). Weitspringer Fabian Heinle (VfB Stuttgart) sammelt von Wettkampf zu Wettkampf mehr Konstanz im Anlauf, dieses Mal gelangen dem Vize-Europameister drei Sprünge über 7,70 Meter, der weiteste wurde mit 7,81 Metern vermessen. Platz drei nur knapp hinter den Südafrikanern Ruswahl Samaai (7,86 m) und Zarck Visser (7,84 m).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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