| Deutsche U23-Meisterschaften

Wer holt sich in Wesel die Medaillen?

Gekürt werden die besten Junioren Deutschlands: Am Wochenende (14./15. Juni) steigen in Wesel die Wettbewerbe um die deutschen Meistertitel der U23-Klasse. Wer die stärksten Athleten am Übergang von der Jugend zu den Aktiven sind, wird sich in insgesamt 39 Entscheidungen zeigen. Die Talente kämpfen auch um internationale Normen: die Jüngsten für die U20-WM in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli), die Älteren für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Pamela Ruprecht

Raus aus der Jugend: U23-Athleten können bei den anstehenden nationalen Titelkämpfen in Wesel Erfolgserlebnisse sammeln, ohne sich mit den kompletten Frauen- und Männerfeldern messen zu müssen. Auch einige U20-Athleten nutzen die Chance, um sich die Konkurrenz von morgen anzusehen und sich im Feld der Großen zu zeigen.

Einen internationalen Höhepunkt gibt es für die U23-Altersklasse in diesem Jahr nicht. Der Kampf um internationale Normen gilt daher den U20- und Aktiven-Meisterschaften. Einige haben die Tickets für Eugene und Zürich schon so gut wie in der Tasche, manche wollen ihre Leistungen bestätigen, wieder andere träumen davon, noch auf den Zug aufzuspringen.

Malkus und Mihambo fliegen um die Wette

Mit einem Highlight lockt der Weitsprung: Die Überfliegerinnen Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Lena Malkus (SC Preußen Münster) gehen im Duo auf Rang zwei der aktuellen Weltbestenliste an den Start. Beide sind in diesem Sommer schon bei 6,88 Metern gelandet. Die zwei klaren Favoritinnen haben schon 2013 den Titel unter sich ausgemacht. Damals lag WM-Finalistin Lena Malkus vorne.

Im Hochsprung geht Alexandra Plaza (DSHS Köln) mit der besten Freiluftleistung von 1,86 Meter in den Wettkampf. Im Stabhochsprung-Feld ist die ehemalige U18-Weltmeisterin Desiree Singh (LG Lippe Süd) zu finden, die sich in der Halle auf 4,25 Meter gesteigert hat. Auch Anna Felzmann (LAZ Zweibrücken; 4,25 Meter) und die DM-Dritte von 2013 Anjuli Knäsche (SG Kronshagen/Kieler TB) liebäugeln mit dem Titel.

Tatjana Pinto Sprintfavoritin

Nachdem Sprinterin Tatjana Pinto (LG brillux Münster; 11,30 sec) im vergangenen Jahr ihren Start in Göttingen kurzfristig abgesagt hatte, steht ihrem Auftritt diesmal nichts im Wege. „Ich freu mich darauf“, schreibt die  Staffel-Europameisterin auf ihrer <link https: www.facebook.com _blank>Facebook-Seite. Sie ist die Aspirantin auf den Titel. Aber auch Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 11,34 sec) hat in dieser Saison schon einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Dahinter rennen Anna-Lena Freese (FTSV Brinkum Jahn), die letztes Jahr Überraschungsgold holte, und Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund; 11,43 sec) um die vorderen Plätze. Mit Gina Lückenkemper (LAZ Soest; 11,54 sec) ist eine starke U20-Athletin auf der Startliste, die vor allem auf den 200 Metern auf dem Podest landen kann.

Auf den 400 und 800 Metern ist die zweifache Bronzemedaillen-Gewinnerin der U20-EM von Rieti (Italien) Christina Hering (LG Stadtwerke München) gemeldet. Im vergangenen Jahr siegte sie auf den 400 Metern. Auf der längeren Distanz könnte es einen Wettstreit mit Titelverteidigerin und Vereinskollegin Christine Gess geben.

Doppelstarterin Shanice Craft

Für Furore sorgte die U20-WM-Vierte Franziska Hofmann erst am Samstag in Regensburg: Mit einer neuen Bestzeit von 13,02 Sekunden hat die Chemnitzerin den U23-Titel auf den 100 Meter Hürden reserviert, zur EM-Norm fehlen ihr nur noch zwei Hundertstel.

Auf der Hindernisstrecke ist in Abwesenheit von Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) die Dritte der U20-EM Maya Rehberg (SC Rönnau 74) in ihrem ersten Aktiven-Jahr der Tip auf den Titel.

Im Kugelstoßen kommt es zum Duell zwischen der ehemaligen U20-Europameisterin Lena Urbaniak (LG Filstal) und U20-Weltmeisterin Shanice Craft (MTG Mannheim). Im Diskuswerfen scheint die Mannheimerin nach zwei 65-Meter-Würfen unschlagbar. Im Speerwurf machte zuletzt die U18-Weltmeisterin von 2011 Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) mit einer neuen Bestweite von 59,91 Metern auf sich aufmerksam.

100-Meter-Rivalen Domogala und Polkowski

Titelverteidiger Robert Polkowski (LT DSHS Köln) durfte dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Sprint-Kader der Männer ins Trainingslager nach Clermont (USA) reisen. Er war in der Saison auf den 100 Metern schon schnell unterwegs (10,43 sec), genauso wie Patrick Domogala (MTG Mannheim; 10,41 sec), der auf den 200 Metern zu den Favoriten zählt.

Bei der Hallen-DM auf 800 Metern schon Dritter bei den Aktiven, kann sich U20-Europameister Patrick Zwicker (LC Rehlingen) in Wesel U23-Gold schnappen. Etwas dagegen haben wird Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn; 1:46,56 min). Marcel Fehr (LG Limes Rimes) hat über 1.500 und 5.000 Meter gemeldet, welche Strecke er angeht ist noch offen (<link http: www.leichtathletik.de>wir berichteten).  Auf den 5.000 Metern wäre er mit seiner neuen Bestzeit (13:38,53 min) wohl kaum zu schlagen.

Duell über 400-Meter-Hürden

Über 400 Meter Hürden werden Titelverteidiger Varg Königsmark (SC Magdeburg) und Felix Franz (LG Neckar-Enz) miteinander konkurrieren. Beide sind in diesem Jahr schon unter 50 Sekunden geblieben. Martin Grau (LSC Höchstädt/Aisch) hat schon im letzten Jahr die 3.000-Meter-Hindernis dominiert und strebt nach der Titelverteidigung.

Im Stabhochsprung reisen Daniel Speigelhoff (TSV Bayer Leverkusen) und Lukas Hallanzy (LAZ Zweibrücken; beide 5,25 m) mit den besten Freiluft-Vorleistungen an. Robin Pieper (LG Peiner Land) hat jüngst die U20-WM-Norm (5,20 m) geknackt. Bei den Dreispringern ist es der U18-WM-Dritte Dimitri Antonov (LAC Quelle Fürth), der als einer der Jüngsten mit 16,02 Metern noch aus der Halle das Feld anführt, einen halben Meter vor Titelverteidiger Marcel Kornhardt (ASV Erfurt).

Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) kann im Kugelstoßen auch dieses Jahr wieder oben auf dem Treppchen stehen. 2013 reichten ihm 18,11 Meter, 2014 ist seine Kugel bereits bei 19,74 Metern gelandet. In Wesel nimmt er nach gelungener Technikverbesserung Kurs auf die 20-Meter-Marke. Ebenfalls am Start: seine Vereinskollegen und Medaillenkandidat Dennis Lewke und U18-Weltmeister Patrick Müller, der sich mit der schweren Männerkugel traut.

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