Der Blutzuckerspiegel
Die Kohlenhydrate sind auch zuständig für den Blutzuckerspiegel. Neben den Kohlenhydrat-Trägern (Reis, Kartoffeln und Getreide), die Stärke als komplexes Kohlenhydrat enthalten, sind in Süßigkeiten (Schokolade, Gummibärchen, Speiseeis), Kuchen, Brotaufstrichen (Honig, Nuss-Nougat-Cremes, Marmeladen) oder auch Limonaden (v. a. in dem bekannten amerikanischen Erfrischungsgetränk) die sogenannten Einfach- und Zweifachzucker enthalten. Eine weitere Gruppe der Kohlenhydrate stellen die sog. Mehrfachzucker dar, die gerne in Sport-Energiedrinks als Kohlenhydratkomponente (Dextrine) eingesetzt werden.
Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Einfach- und Zweifachzucker (Mono- und Disaccharide), Mehrfachzucker (Oligosaccharide) und die Vielfachzucker (Polysaccharide) unterscheiden sich in ihrer Anzahl an Kohlenhydratbausteinen. Während die Einfach- bzw. Zweifachzucker aus einem bzw. zwei Zuckerbausteinen (z.B. Traubenzucker, Fruchtzucker) bestehen, können die Vielfachzucker als Riesenmoleküle bezeichnet werden, bei denen hunderte bis tausende Glucose- (Traubenzucker-) moleküle miteinander zu einer Kette verknüpft sind.
Energie durch Einzelbausteine
Diese langen Ketten werden von unserem Verdauungstrakt in ihre Einzelbausteine, die Glucosemoleküle, aufgespalten, denn nur die Einzelbausteine können die Darmwand passieren, um dann als Energiequelle zur Verfügung zu stehen. Ist es dann nicht sinnvoll, Kohlenhydrate vermehrt in Form von Einfachzuckern zu essen? - Die Antwort ist "Nein!", wie die Veränderungen des Blutzuckerspiegels (BZS), je nach Art des kohlenhydrathaltigen Lebensmittels, zeigt. Ein Bereich zwischen 70 und 100 mg/dl (Blut) zeigt das Blutzuckerspiegel-Optimum an. Beim Einfachzucker steigt die Blutzuckerkurve rasant an, fällt aber auch rasant ab.
Ein zu niedriger BZS führt dann zu Konzentrationsschwächen und Leistungsabfall. Bereits 90 Minuten nach Genuss von Süßigkeiten kommt es zum Unterzucker, verbunden mit einer Heißhungerattacke - keine gute Voraussetzung für Training und Wettkampf. Die Stärkemoleküle dagegen müssen im Verdauungstrakt Schritt für Schritt in ihre Einzelbausteine aufgespalten werden, so dass die Einfachzucker nach und nach in den Blutkreislauf sickern. Dies sorgt für einen sanften Anstieg der Kurve, und der Blutzucker bleibt lange auf einem konstant gutem Niveau.
Diese Informationen wurden von der früheren Siebenkämpferin Birgit Clarius, Olympia-, WM- und EM-Teilnehmerin, verfasst und wird Ihnen präsentiert von "leichtathletiktraining", der Fachzeitschrift des Philippka-Sportverlages.
Quelle: Philippka-Sportverlag