| Straßenlauf

Reihenweise Bestleistungen für DLV-Läufer bei Berliner "10K Invitational"

Die Siege gingen mit Weltklasse-Zeiten an Gäste aus dem Ausland. Dahinter aber steigerten am Samstag in Berlin gleich eine Reihe deutscher Spitzenläuferinnen und -läufer ihre Bestmarken über 10 Kilometer. Die Schnellsten von ihnen: Simon Boch und Katharina Steinruck.
Jörg Wenig

International hochklassige Zeiten gab es bei der zweiten Auflage des „Berlin 10k Invitational“. Im äußersten Südosten der Hauptstadt wurden der Kenianer Daniel Ebenyo und die Äthiopierin Helen Tola ihrer Favoritenrollen gerecht. Mit einer Siegzeit von 27:18 Minuten erzielte Ebenyo auf der flachen Pendelstrecke einer Waldstraße die viertschnellste Zeit in der Welt in diesem Jahr, während sich Tola mit 30:59 Minuten in der Jahresweltbestenliste auf Rang fünf einsortierte.

Das kleine Rennen in Berlin-Rauchfangswerder, das bereits im Juni als erster 10-Kilometer-Lauf weltweit seit Beginn der Corona-Pandemie für Aufsehen sorgte, wurde in diesem Jahr mit stark eingeschränkten Wettkampfmöglichkeiten zum zweitschnellsten Wettbewerb über diese Distanz in der Welt. Schneller als in Berlin wurde 2020 lediglich vor Beginn der Pandemie in Valencia (Spanien) gelaufen.

Organisiert wurden die „Berlin 10k Invitational“, die unter Einhaltung der aktuellen Coronavirus-Regeln stattfanden, von Christoph Kopp, der unter anderem für den Frankfurt-Marathon die Elite-Athleten verpflichtet, und Helmut Winter, der für etliche nationale und internationale Rennen im technischen Bereich im Einsatz ist, sowie mit Unterstützung von Mark Milde, dem Race-Direktor des Berlin-Marathons.

Simon Boch schnellster Deutscher

Daniel Ebenyo stürmte nach dem Start im Weltrekordtempo davon. Der Kenianer wurde dann, ohne Tempomacher laufend, etwas langsamer, passierte aber die 5-Kilometer-Marke immer noch in extrem schnellen 13:21 Minuten. In der zweiten Hälfte konnte er das Tempo nicht halten und verpasste mit einem Ergebnis von 27:18 Minuten in seinem ersten internationalen Rennen in diesem Jahr seine Bestzeit um nur sechs Sekunden.

Mit deutlichem Abstand lief Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) als Zweiter nach 28:37 Minuten ins Ziel. Damit verpasste auch er seinen persönlichen Rekord um nur fünf Sekunden. Eine deutliche Steigerung gelang dem drittplatzierten Aaron Bienenfeld (SSC Hanau Rodenbach), der nach 28:46 Minuten im Ziel war. Er war mit einer Bestzeit von 29:35 Minuten ins Rennen gegangen. David Nilsson (Schweden; 28:48 min) und Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg; 28:49 min) ebenfalls mit Bestzeit belegten die Ränge vier und fünf.

Den B-Lauf der Männer gewann bei seinem 10-Kilometer-Debüt Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen). Der 21-Jährige, der im Vorjahr über die Hindernisse bei der U23-EM gestartet war, lief 30:16 Minuten.

Katharina Steinruck vor Miriam Dattke

Im Rennen der Frauen lief Helen Tola schnell einen großen Vorsprung heraus. „Ich bin sehr froh über diese Zeit, und dass ich unter 31 Minuten gelaufen bin. Jetzt bereite ich mich auf den Valencia-Marathon im Dezember vor“, sagte die Äthiopierin, die mit einer Zeit von 30:59 Minuten ihren persönlichen Rekord um 14 Sekunden verbesserte.

Hinter Helen Tola hatte sich eine Gruppe von Läuferinnen formiert, die die 5-Kilometer-Marke nach 16:29 Minuten passierten. Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) und Katharina Steinruck (32:16 min) lösten sich dann aus dieser Gruppe und zogen das Tempo in der zweiten Hälfte deutlich an. „Es war sogar ein Kilometer in 3:09 Minuten dabei“, erzählte Katharina Steinruck. „Ich musste an Miriam dran bleiben und habe mich dann auf den Spurt konzentriert. Dass ich meine Bestzeit um 23 Sekunden verbessert habe, ist ein Top-Ergebnis für mich.“

Für Katharina Steinruck war es das letzte Rennen in dieser Saison. „Ich werde zwei Wochen Urlaub machen und dann wieder mit dem Grundlagentraining beginnen. Im Frühjahr oder auch Anfang 2021 würde ich gerne einen Marathon laufen. Aber ich muss abwarten und sehen, ob überhaupt einer stattfindet“, sagte Katharina Steinruck.

Triathletin Anne Haug mit starker Zeit

Auch die drittplatzierte Miriam Dattke verbesserte auf der komplett flachen Strecke in Berlin ihre persönliche Bestzeit um genau 23 Sekunden. Sie war nach 32:20 Minuten im Ziel. Rang vier belegte die Belgierin Nina Lauweart in 32:59 Minuten, Fünfte wurde die Ironman-Triathlon-Siegerin Anne Haug (LAZ Saar 05), die vor knapp einem Jahr auf Hawaii triumphiert hatte. Die 37-Jährige steigerte ihre 10-Kilometer-Bestzeit deutlich von 35:10 auf 33:06 Minuten.

Persönliche Rekorde stellten auch Laura Hottenrott (TV Wattenscheid 01; 33:08 min) und Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin; 33:14 min) auf den Plätzen sechs und acht auf. Dazwischen platzierte sich Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) mit 33:12 Minuten.

Zwei deutsche Bestzeiten in Team-Wettbewerben fielen am Sonnabend in Berlin: Die LG Telis Finanz Regensburg verbesserte sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen diese Marken. Simon Boch (28:37 min), Florian Orth (28:53 min) und Kevin Key (29:47 min) erreichten als Team 1:27:14 Stunden. Damit waren sie sieben Sekunden schneller als der TV Wattenscheid 01, der die bisherige Marke von 1:27:21 Stunden hielt. Bei den Frauen verbesserten Miriam Dattke (32:20 min), Anja Scherl (33:12 min) und Domenika Mayer (33:40 min) die Bestzeit, die zuvor schon die Regensburgerinnen hielten, von 1:41:02 auf 1:39:12 Stunden.

Die Resultate:

Frauen (A-Lauf)
Frauen (B-Lauf)
Männer (A-Lauf)
Männer (B-Lauf)
Männer (C-Lauf)
Mannschaftswertung

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