| Ausblick

Deutsche Wurfszene ermittelt in Schönebeck die Sieger des 1. Deutschen Wurf-Cups

Die Reihe der hochklassigen besetzten Wurf- und Stoß-Meetings komplettiert am kommenden Freitag der Schönebecker SoleCup. Für die Männer und Frauen ist er zugleich die finale Station des erstmals ausgetragenen Deutschen Wurf-Cups. Dementsprechend sind die Starterfelder größtenteils mit den deutschen Top-Athletinnen und -Athleten hochkarätig besetzt.
Sandra Arm

Gut zwei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften in Berlin (23. bis 26. Juni) kommt es am Freitag (10. Juni) in Schönebeck in einigen Wettbewerben schon zu einem Vorgeschmack auf die Titelkämpfe in Berlin. Ein Garant für Topleistungen waren zuletzt immer wieder die Diskus-Entscheidungen, wo sowohl bei den Frauen wie bei den Männern das „Who is Who“ der deutschen Wurfszene starten wird.

Mit Henrik Janssen (SC Magdeburg) konnte in diesem Jahr erst ein deutscher Diskuswerfer die Normen für WM (66,00 m) und EM (65,20 m) erfüllen. Auf der Schönebecker Segelwiese gab es jedoch zuletzt immer wieder Topleistungen, und darauf hoffen die weiteren Athleten auch in diesem Jahr. Zum Beispiel Torben Brandt (SCC Berlin), Martin Wierig (SC Magdeburg), David Wrobel (VfB Stuttgart 1893), die Brüder Clemens und Henning Prüfer (beide SC Potsdam) sowie Christoph Harting (SCC Berlin). Erstmals in dieser Saison greift der Olympia-Dritte von 2012 Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) zum Diskus.

Nicht weniger Spannung verspricht die Frauen-Konkurrenz, die von Kristin Pudenz (SC Potsdam) angeführt wird. Die Olympia-Zweite glänzte auch in dieser Saison schon mit Würfen über die 66-Meter-Marke und konnte beide internationalen Normen abhaken. Ebenso wie Shanice Craft (SV Halle), die in Neubrandenburg mit 65,10 Metern und der WM-Norm ein Achtungszeichen setzte. Den Richtwert für die Heim-EM in München (60,50 m) konnten Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen), Claudine Vita (SC Neubrandenburg) und Julia Harting (SCC Berlin) erfüllen, ebenso wie Nadine Müller (SV Halle), die nach langer Verletzungsphase zuletzt in Frankreich mit 61,29 Metern ansteigende Form bewies.

Dreikampf im Kugelstoßen

Im Kugelstoßen dürfte das Aufeinandertreffen von Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), Sara Gambetta (SV Halle) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) für reichlich Spannung sorgen. Julia Ritter gelang zuletzt in Osterode mit 18,60 Metern der heiß ersehnte Stoß über die WM-Norm, sie empfahl sich damit als dritte deutsche Kugelstoßerin für beide Großereignisse. In diese Sphären wollen Lea Riedel (VfL Sindelfingen), Sina Prüfer (SC Neubrandenburg) und Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) sich auch langsam vorarbeiten.

Beim Kugelstoßen der Männer sammelt David Storl (SC DHfK Leipzig) nach seiner langen Verletzungspause weiter Wettkampfpraxis. Nur einmal in dieser Saison gelangen ihm bisher Stöße über die 20-Meter-Marke, zum Auftakt bei den Halleschen Werfertagen. Damit ist er einer von drei DLV-Kugelstoßern, die 2022 die 20 Meter übertroffen haben. Mit Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) ist ein weiteren von ihnen in Schönebeck am Start. Im Fokus: Die EM-Norm von 20,85 Metern.

Samantha Borutta und Merlin Hummel in Bestform

Den Weg zur Heim-EM nach München hat zuletzt auch Hammerwerferin Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt) eingeschlagen. Mit 72,14 Meter gelang ihr in Fränkisch-Crumbach eine Topleistung. Zur WM-Norm (72,50 m) fehlt nicht mehr viel. Vielleicht kann sie in Schönebeck die noch fehlenden Zentimeter draufpacken. Herausgefordert wird die U23-Europameisterin von Michelle Döpke und Carolin Paesler (beide TSV Bayer 04 Leverkusen).

Für einen internationalen Startplatz bei den Männern sind mindestens 77 Meter gefordert. Am nächsten kam der Marke bisher Merlin Hummel (UAC Kulmbach). Der 20-Jährige, der mit dem Sechs-Kilo-Hammer mit 81,21 Metern den deutschen U20-Rekord hält, glänzte zuletzt in Fränkisch-Crumbach auch mit dem Männer-Hammer von 7,26 Kilogramm mit einer Topweite von 75,66 Metern.

Die Speerwurf-Konkurrenz bei den Frauen wird angeführt von der U23-Europameisterin von 2019 Annika-Marie Fuchs (SC Potsdam) sowie bei den Männern von Maurice Voigt (LG Ohra Energie), dem bei den Halleschen Werfertagen der erste Wurf über die 80-Meter-Marke gelang.

Nationale Spitze trifft sich für den Wurf-Cup

Für die Aktiven ist der SoleCup in Schönebeck die finale Station im Deutschen Wurf-Cup, der erstmals in diesem Sommer zur Austragung kam. „Bis auf Kugel Männer und Hammerwurf Frauen, wo der Sieg schon vergeben ist, werden wir spannende Entscheidungen um den Sieg und die weiteren Podestplatzierungen haben“, blickt Sven Lang, Leitender Bundestrainer Wurf und Stoß und Initiator des Wurf-Cups, voraus. Mit der Premiere des neuen Formats zeigt er sich zufrieden: „In den meisten Wettbewerben trifft sich wirklich die nationale Spitze, und das ist das, was wir erreichen wollten. Bis jetzt konnten wir wirklich tolle Ergebnisse, zum Teil im Erwachsenenbereich mit vielen Bestleistungen, erleben."

In der Jugend U20 werden die Sieger und Platzierten bei der Junioren-Gala in Mannheim (2./3. Juli) ermittelt. Dementsprechend können die Nachwuchs-Talente mit Kugel, Diskus und Speer in Schönebeck noch Punkte für die Cup-Wertung sammeln. Somit sind die Felder in den Nachwuchs-Konkurrenzen ebenso attraktiv. Insbesondere im Kugelstoßen und Diskuswerfen, wo es teils schon mehrere Normerfüller für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) gibt.

Die Schönebecker SoleCup wird am Freitag von 16:35 bis 22:00 Uhr in einem MDR-Livestream übertragen.

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