| Eugene 2022

WM Tag 6 | Gesa Krause kann Höllentempo nicht folgen

Gesa Krause konnte im WM-Finale über 3.000 Meter Hindernis der internationalen Spitze nicht folgen. In 9:52,66 Minuten musste sie beim Sieg der Kasachin Norah Jeruto ihr eigenes Rennen laufen.
Nicolas Walter

Bereits im Vorlauf hatte sich gezeigt, dass Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) nicht in der Spitze würde mitlaufen können. Doch wo andere längst Gedanken ans Aufgeben gehabt hätten, stellte die Europameisterin am Mittwoch (Ortszeit) beim WM-Finale über 3.000 Meter Hindernis einmal mehr ihr sportliches Kämpferherz unter Beweis. Tapfer kämpfte sich die Triererin durch das Rennen – ohne jede Chance auf eine gute Platzierung zu haben. Bereits zu Beginn des Laufs war der Abstand zur Führungsgruppe zu groß gewesen.

Letztlich schloss sie das Rennen in der Hitze von Eugene (USA) bei knapp 30 Grad in 9:52,66 Minuten auf dem letzten Platz ab. „Bei jedem anderen Rennen wäre ich nicht zu Ende gelaufen, aber es ist nun mal eine Weltmeisterschaft. Da möchte ich kein ´Did not finish´ stehen haben“, sagte die 29-Jährige im Anschluss an das Finale am ARD-Mikrofon. „Es ist frustrierend", fasste sie ihr Ergebnis zusammen.

Gesa Krause hatte auf dem Weg zur WM mit einer fast zehnmonatigen Hindernis-Pause aufgrund von Achillessehnen-Beschwerden und mehreren Infekten zu kämpfen. Nun möchte sie den Fokus auf den zweiten Jahreshöhepunkt, die EM in München, richten.

Norah Jeruto nutzt Gunst der Stunde

Der WM-Sieg ging an die Kasachin Norah Jeruto. Die gebürtige Kenianerin machte direkt zu Beginn des Rennens ordentlich Tempo an der Spitze. Zusammen mit den beiden Äthiopierinnen Werkuha Getachew und Mekides Abebe sowie Winfred Mutile Yavi (Bahrain) führte sie das Feld an. Etwa 200 Meter vor dem Ziel schien Yavi die frischesten Beine zu haben, doch die entscheidende Situation ereignete sich am Wassergraben: Die Athletin aus Bahrain sprang technisch unglücklich über das Hindernis und verlor dadurch die entscheidenden Sekunden.

Norah Jeruto nutzte die Gunst der Stunde und lief in schnellen 8:53,02 Minuten dem Sieg entgegen. Getachew und Abebe komplettierten das Podium in 8:54,61 Minuten und 8:56,08 Minuten. Winfred Mutile Yavi wurde Vierte.

Stimme zum Wettbewerb:

Gesa Krause:
Das ist nicht mein Anspruch. Meine Träume sind viel größer. Ich muss der Tatsache ins Auge blicken, dass ich momentan nicht so fit bin, um ein Top-Resultat auf die Bahn zu zaubern. Ich hatte von Anfang an ein superschweres Rennen. Ich bin nach 300, 400 Metern ins straucheln gekommen, aber das soll überhaupt keine Ausrede sein. Ich war von Anfang an nicht im Rennen drin, hatte schwere Beine und das rächt sich im Hindernislauf doppelt. Bei jedem anderen Rennen wäre ich nicht zu Ende gelaufen, aber es ist nun mal eine Weltmeisterschaft. Da möchte ich kein ´Did not finish´ stehen haben. Es ist sehr schwer zu verkraften, im Prinzip hatte ich keinen Anteil an diesem Rennen. Einfach frustrierend. Ich hatte nie Anschluss an das Feld. Am Ende war es nur noch ein Durchkämpfen. Das tut mental schon weh, aber das muss man hinter sich lassen können. Niederlagen gehören zum Sport dazu, aber heute wird es erstmal wehtun.

WM 2022 Eugene

 

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024