| Great 10k Berlin

Alina Reh pulverisiert deutsche U23-Bestleistung

Mathew Kimeli hat am Sonntag das 10-Kilometer-Rennen „Great 10k“ in Berlin in 27:32 Minuten gewonnen. Bei den Frauen setzte sich Alina Reh (SSV Ulm 1846) souverän durch. Sie verbesserte die 28 Jahre alte deutsche U23-Bestleistung um 26 Sekunden auf 31:35 Minuten. Lediglich Irina Mikitenko war in Deutschland über 10 Kilometer jemals schneller. Richard Ringer steigerte sich auf 29:13 Minuten.
Harald Koken / Jörg Wenig

Es war ein Rennen so recht nach dem Geschmack der Zuschauer. Denn Mathew Kimeli (Kenia) sicherte sich in 27:32 Minuten quasi erst auf der Ziellinie den Sieg. Die Fünf-Kilometer-Marke hatte er in einer fast Weltrekord verdächtigen Zwischenzeit von 13:26 Minuten passiert, doch im zweiten Abschnitt konnte er das Tempo nicht ganz halten. Zweiter wurde der Kenianer Alfred Barkach mit 27:33 Minuten, Rang drei belegte Haile Bekele Telahun (Äthiopien; 27:53 min), der ebenfalls noch eine Zeit unter 28 Minuten erreichte.

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) schraubte als Siebter seine zwei Jahre alte Bestzeit um 26 Sekunden nach oben. Sie steht nun bei 29:13 Minuten. Sebastian Hendel (LG Vogtland; 29:31 min) überraschte als Elfter und erreichte das Ziel damit noch vor dem Deutschen Meister Amanal Petros (SV Brackwede; 29:39 min), der für den Start seine Grundausbildung bei der Bundeswehr unterbrechen musste.

Alina Reh unterstreicht ihre Klasse

Ein Riesenrennen lief Alina Reh. Die Ulmerin düpierte die höher eingeschätzten Mitbewerberinnen und gewann in 31:35 Minuten. Damit steigerte die Athletin von Jürgen Austin-Kerl ihren Hausrekord um satte 92 Sekunden. Die deutsche U23-Bestzeit, seit April 1989 von Kathrin Ullrich (SC Dynamo Berlin) gehalten, verbesserte sie um 26 Sekunden. Klar, dass Alina Reh sich auch im deutschen Nachwuchsläufer-Cup durchsetzte und dafür eine Extra-Prämie einstrich.

Die 20-Jährige avancierte bei trockenem Herbstwetter mit ihrem neuerlichen Parforceritt zur zweitschnellsten deutschen Läuferin auf der 10-Kilometer-Straßendistanz aller Zeiten. Schneller war bisher nur die deutsche Rekordlerin Irina Mikitenko, die 2008 eine Zeit von 30:57 Minuten erreicht hatte. Alina Reh steht in dieser Liste nun bereits vor den Top-Läuferinnen Uta Pippig (31:39 min), Kathrin Weßel (31:44 min), Luminita Zaituc (31:45 min), Sabrina Mockenhaupt (31:49 min) und Kathrin Dörre-Heinig (31:52 min). Es war für Alina Reh bereits die zweite nationale U23-Bestleistung binnen weniger Wochen, nachdem sie drei Wochen zuvor beim Halbmarathon in Ulm 71:23 Minuten gelaufen war.

Zeit war nicht geplant

„Ich wusste, wo die deutsche Bestleistung stand, aber der Lauf war nicht auf diese ausgelegt. Ich wollte einfach gut ins Rennen kommen. Erst als ich bei Kilometer fünf eine Zwischenzeit von 15:50 Minuten hatte und mich noch gut gefühlt habe, kam die deutsche Bestleistung in Reichweite“, sagte Alina Reh. Favoritin Stella Chesang (Uganda), die zunächst aufs Tempo gedrückt hatte, musste am Ende mit Platz zwei zufrieden sein. Trost: Ihre 31:54 Minuten sind Landesrekord. „Ich kam immer dichter heran, bei Kilometer sechs habe ich sie dann eingeholt und etwa anderthalb Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke gesetzt“, schildert Alina Reh ihre perfekte Renntaktik.

Gute Form zeigte drei Wochen vor dem Frankfurt-Marathon zudem Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt). Sie belegte Rang drei in 33:14 Minuten und verpasste ihre Bestzeit um lediglich zehn Sekunden. Als Vierte folgte Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg; 33:43 min). Sie wurde zugleich Zweite im DLV-Nachwuchsläufer-Cup und steigerte ihre persönliche Bestzeit um zehn Sekunden.

<link news:60391>Eine DLV-Bestleistung für die Altersklasse U18 stellte Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) auf, der die Strecke in 30:51 Minuten zurücklegte. Die Great 10K Berlin zählen zu den populärsten 10-Kilometer-Läufen Deutschlands. Am Sonntag finishten 5.208 Läufer über 10 Kilometer, dazu kamen noch Staffeln sowie die Starter beim Kinderlauf.


Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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