| Die Unschlagbaren?

Diese Athleten sind in Rio auf Gold programmiert

Sie gehören zu den Superstars der Szene und dominieren in ihren Disziplinen. leichtathletik.de hat acht Athleten ausgemacht, die bei den Olympischen Spielen in Rio auf Gold programmiert sind.
Jan-Henner Reitze

Usain Bolt (Jamaika)
100/200 Meter, 4x100 Meter
29 Jahre
Olympiasiege: sechs (2008; 2012)
WM-Titel: elf (2009; 2011; 2013; 2015)
ungeschlagen seit (100 Meter): 6. Juni 2013
ungeschlagen seit (200 Meter): 1. Juli 2012


Er ist weltweit das Zugpferd der Leichtathletik und will weiter Geschichte schreiben: Zum dritten Mal nacheinander (sofern ihm nicht 4x100-Meter-Gold von 2008 aufgrund des Doping-Verdachts gegen seinen Staffel-Partner Nesta Carter aberkannt wird) strebt Usain Bolt in Rio das olympische Triple an - Gold über 100, 200 Meter und mit der jamaikanischen Sprintstaffel. Wie schon im vergangenen Jahr lief die Saison verletzungsbedingt nicht perfekt, aber beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) meldete sich der 29-Jährige Ende Juli zuletzt zurück. Er gewann die 200 Meter in 19,89 Sekunden. Die Entwicklung soll genauso parallel zu 2015 weitergehen, als der Weltrekordler in Peking (China) WM-Gold Nummer neun, zehn und elf einsammelte.

Ashton Eaton (USA)
Zehnkampf
28 Jahre

Olympiasiege: einer (2012)
WM-Titel (Halle und Freiluft): fünf (2012; 2013; 2014; 2015; 2016)
ungeschlagen seit: 28. August 2011 (einen Zehnkampf 2013 in Talence/Frankreich brach er ab)


Seit 2012 sitzt Ashton Eaton auf dem Thron der Könige der Athleten. Zweimal hat er seitdem die 9.000 Punkte übertroffen und den Weltrekord verbessert. Im Hallen-Siebenkampf gelang ihm sogar dreimal ein neuer Weltrekord. Auch in diesem Jahr hat der 28-Jährige mit 8.750 Punkten schon eine Leistung vorgelegt, die außer ihm seit 2009 kein anderer Athlet mehr überboten hat. Die Zahl 9.045 erscheint der größte Gegner - die eigene Bestleistung.

Mo Farah (Großbritannien)
5.000/10.000 Meter
33 Jahre
Olympiasiege: zwei (2012)
WM-Titel: fünf (2011; 2013; 2015)
ungeschlagen seit (5.000 Meter): 1. Juni 2013
ungeschlagen seit (10.000 Meter): 28. August 2011


Er hat 2014 auch schon den Wechsel auf die Straße versucht und die Marathon-Distanz in 2:08:21 Stunden absolviert. Zuletzt war er aber auch über die kürzeren Distanzen wieder schnell, zum Beispiel mit einem Landesrekord über 3.000 Meter in 7:32,62 Minuten. Der starken Konkurrenz aus Afrika hat Mo Farah in den vergangenen Jahren immer getrotzt, besonders wenn in einer schnellen Schlussrunde die Post abging. In Rio werden sie ihn wieder jagen. Ein bestimmter Name, der den 33-Jährigen vom Thron stoßen könnte, hat sich noch nicht herauskristallisiert.

Anita Wlodarczyk (Polen)
Hammerwurf
30 Jahre
Olympiasiege: keiner
WM-Titel: zwei (2009; 2015)
ungeschlagen seit: 16. Juni 2014

Zum letzten Mal geschlagen geben musste sich Anita Wlodarczyk vor zwei Jahren in Ostrava (Tschechische Republik) der Frankfurterin Betty Heidler. Danach setzte die Polin allerdings die Maßstäbe, unter anderem mit den ersten 80-Meter-Würfen der Geschichte. Diese Marke hat sie auch in diesem Sommer schon einmal übertroffen. In allen ihrer zehn Wettkämpfe des Jahres hat die 30-Jährige weiter geworfen als die Konkurrenz weltweit in diesem Jahr. Eine Demonstration der Überlegenheit.

Pawel Fajdek (Polen)
Hammerwurf
27 Jahre
Olympiasiege: keiner
WM-Titel: zwei (2013; 2015)
ungeschlagen seit: 14. März 2015

Jahrelang hatte sich Pawel Fajdek heiße Duelle mit dem Ungarn Krisztián Pars geliefert, der in diesem Sommer aber nicht in Form ist. Schon im vergangenen Jahr hatte der Pole die Überhand gewonnen und dominiert in diesem Sommer wie seine Landsfrau Anita Wlodarczyk mit den zehn besten Wettkampfergebnissen bevor der weltweit erste Konkurrent folgt. Beide wollen ihre Titelsammlungen mit dem ersten Olympiasieg komplett machen.

Sandra Perkovic (Kroatien)
Diskuswurf
26 Jahre
Olympiasiege: einer (2012)
WM-Titel: einer (2013)
ungeschlagen seit: 25. August 2015


Zweimal hat Sandra Perkovic in diesem Sommer schon die 70 Meter geknackt, in jedem Final-Wettkampf des Jahres schleuderte sie die Scheibe mindestens 67 Meter weit. Unangenehm allerdings die Erinnerung an die WM im vergangenen Jahr in Peking, als die Kubanerin Denia Caballero gleich im ersten Versuch 69,28 Meter raushaute und sich die Top-Favoritin aus Kroatien nur noch auf den Silberrang kämpfen konnte. Die Weltmeisterin aus Kuba hat sich in diesem Jahr allerdings noch nicht ganz so stark wie im vergangenen präsentiert.

Caterine Ibargüen (Kolumbien)
Dreisprung
32 Jahre

Olympiasiege: keiner
WM-Titel: zwei (2013; 2015)
ungeschlagen seit: 5. Juni 2016

Die Niederlage gegen die Kasachin Olga Rypakova (14,98 m) im Olympiafinale von London (Großbritannien) war über Jahre die letzte von Caterine Ibargüen, die damals 14,80 Meter weit sprang. Dass der Sieg doch nicht schon immer vergeben ist, wenn der Name Ibargüen in der Startliste des Dreisprungs steht, zeigte dann aber das Diamond League-Meeting in Birmingham im Juni. Und wieder war es Olga Rypakova, die vorne lag und die Siegesserie nach 34 Wettkämpfen reißen ließ. Die Kolumbianerin wird alles daran setzen, dass sie in Rio nicht wieder gegen ihre Angstgegnerin unterliegt.

Caster Semenya (Südafrika)
800 Meter
25 Jahre
Olympiasiege: keine
WM-Titel: einer (2009)
ungeschlagen seit: 6. September 2015

Die Karriere der Caster Semenya verlief turbulent. 2009 stürmte sie als 19-Jährige in Berlin an die Spitze der Welt. Es folgten Diskussionen um ihr Startrecht bei den Frauen, zwei Silbermedaillen bei der WM 2011 und Olympia 2012 in London (Großbritannien), aber auch Jahre mit schwächeren Leistungen. In diesem Sommer zeigt sich die 25-Jährige wieder unaufhaltsam und stürmte in 1:55,33 Minuten zur Bestzeit. Alles läuft auf den ersten Olympiasieg zu.

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