| Pressekonferenz Mehrkampf-Meeting

Entscheidung über Olympia-Tickets in Ratingen

Alles oder Nichts: Wer für Deutschland im Mehrkampf bei den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) startet, wird endgültig beim Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meeting (25./26. Juni) entschieden. Sowohl bei Männern wie Frauen sei mit packenden Auseinandersetzungen zu rechnen, sagten die Strippenzieher am Montag vor der Presse. Die WM-Fünfte Claudia Rath lobte die Verpflichtung von Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill.
Harald Koken

Jessica Ennis-Hill (Großbritannien), die Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Siebenkampf, ist die Top-Favoritin in Ratingen. "Ihre Verpflichtung war ein Glücksfall", sagte DLV-Veranstaltungsdirektor Marco Buxmann am Montag auf einer Pressekonferenz in Ratingen. "Als feststand, dass sie nicht in Götzis startet, haben wir bei ihr angefragt. Sich an diesem Zugpferd zu messen, erhöht den Stellenwert." Weitere internationale Startzusagen gab es von Yorgelis Rodriguez (Kuba), Caroline Agnou und Linda Züblin (beide Schweiz) sowie Ida Marcussen (Norwegen).

Brisanz birgt die Entscheidung darüber, welche Athletinnen in Rio die deutschen Farben vertreten. Carolin Schäfer (TV Friedrichstein), die das Ratinger Veranstaltungsplakat ziert, hat in Götzis als Dritte mit der Verbesserung auf 6.557 Punkte wohl das Olympia-Ticket klargemacht. Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) konnte ebenfalls die Mindestleistung erfüllen. Allerdings ließ die WM-Fünfte in Götzis viele Punkte liegen. Ihre 6.290 Punkte sollen in Ratingen deutlich überboten werden.

Lob für Ratinger Flair

"Ich weiß, dass ich mehr kann. Ich will das zeigen, was sich im Training abzeichnet", so die Athletin von Jürgen Sammert. In Götzis machte Claudia Rath noch eine Muskelverhärtung zu schaffen. "Ich möchte ein Olympia-Ticket in der Tasche haben, wenn ich von Ratingen nach Hause fahre", so die 30-Jährige, die die typisch Ratinger Atmosphäre auf den Punkt brachte: "Jeder Athlet wird von den Zuschauern auf Händen getragen."

Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), von 2009 bis 2011 in Ratingen Siegerin, und die 2014 in Ratingen siegreiche Olympia-Zweite Lilli Schwarzkopf (SSV Ulm 1846) sind in Götzis mit 6.171 und 6.088 Zählern dicht an die für Olympia geforderten 6.200 Punkte herangerückt. Bliebe es dabei, wäre Jennifer Oeser mit im Vorjahr erfüllter Norm wahrscheinlich dritte DLV-Starterin in Rio.

Zehnkämpfer im Stress-Test

Im Zehnkampf hat Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) bereits das Olympia-Limit abgeliefert, ließ aber mit Speer und Diskus Punkte liegen. Andere müssen in Ratingen nachlegen, so der WM-Dritte Rico Freimuth (SV Halle), der in Götzis mit Schulterproblemen vorzeitig ausschied. Jan Felix Knobel (Königsteiner LV) patzte im Weitsprung. "Rico Freimuth und Arthur Abele sind nach den Ausfällen von Götzis hochmotiviert", wusste DLV-Veranstaltungsdirektor Marco Buxmann zu berichten.

Leonel Suarez (Kuba), Ashley Bryant (Großbritannien), Hans van Alphen (Belgien) und Ingmar Vos (Niederlande) gehören zum Kreis der internationalen Athleten, die in Ratingen das Rio-Ticket klarmachen wollen. Insgesamt stehen zurzeit 24 Zehnkämpfer und ebenso viele Siebenkämpferinnen auf der Teilnehmerliste. 

"Ratingen ist startklar", sagt Manfred Osterkamp vom TV Ratingen, der seit 1997 zum harten Kern gehört und zum vierten Mal als Organisationsleiter des 6.000 Mitglieder starken Ausrichterclubs die Strippen zieht. Im Rahmenprogramm werde es Staffelwettbewerbe für weiterführende Schulen und junge Vereinssportler geben. Ferner haben sich viele ehemalige Top-Athleten wie Willi Holdorf, Paul Meier, Heike Henkel, Sabine Braun oder auch Guido Kratschmar für das Stadtwerke Mehrkampf-Meeting angesagt.

 

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