Mit 123 Punkten Vorsprung hat Team Europa beim Vergleichskampf „The Match“ gegen die US-amerikanische Auswahl triumphiert. Highlight des Abends war aus deutscher Sicht der Speerwurf der Männer, bei dem Johannes Vetter mit 90,03 Metern seinen besten Wurf seit Mai 2018 erzielte. Zur starken Leistung des europäischen Teams trugen auch die Stabhochspringer und Hochspringerinnen bei.
Endlich ist sie wieder gefallen, die magische 90-Meter-Marke! Mit einem Jubelschrei feierte Johannes Vetter (LG Offenburg) sein bestes Ergebnis seit 16 Monaten. Auf 90,03 Meter segelte der Speer im dritten Versuch – zuvor hatte der Weltmeister bereits 88,03 und 87,68 Meter vorgelegt. Die starke Serie rundete der Wurf auf 88,31 Meter im fünften Versuch ab.
Auch der zweite und dritte Platz gingen im Speerwurf nach Europa: Der Weltjahresbeste Magnus Kirt (Estland) schleuderte das Wurfgerät im letzten Versuch auf 88,91 Meter, dem Litauer Edis Matusevicius reichten 83,54 Meter zum dritten Platz. Europameister Thomas Röhler (LC Jena) landete mit 82,31 Metern knapp hinter dem US-Amerikaner Michael Shuey (83,21 m) auf Rang fünf.
Mit diesem starken Teamergebnis trugen die Speerwerfer auch zum überlegenen Sieg der europäischen Mannschaft bei. Mit 724,5 zu 601,5 Punkten siegte Team Europa gegen die USA. Glänzen konnte dabei auch der Österreicher Lukas Weißhaidinger, der im Diskuswurf mit 67,22 Metern vor Ex-Weltmeister Piotr Malachowski (Polen; 64,89 m) und dem Norweger Ola Stunes Isene (63,99 m) einen weiteren europäischen Dreifacherfolg anführte.
Europäischer Vierfachsieg im Stabhochsprung
Gleich die ersten vier Plätze belegten europäische Athleten im Stabhochsprung – angeführt ausgerechnet von einem gebürtigen US-Amerikaner. Armand „Mondo“ Duplantis, Sohn einer Schwedin und eines US-Amerikaners, der international für Schweden startet, überwand als Einziger 5,85 Meter und scheiterte nur knapp an der 6-Meter-Marke. Piotr Lisek (5,80 m), Hallen-Europameister Pawel Wojchiechowski (beide Polen; 5,75 m) und der Grieche Konstadinos Filippidis (5,75 m) machten den einzigen Vierfach-Sieg durch ein Team perfekt.
Herausragend war auch das Ergebnis im Hochsprung: Vize-Weltmeisterin Yuliya Levchenko (Ukraine) zeigte von 1,87 bis 2,02 Metern sieben blitzsaubere Sprünge und steigerte ihre zwei Jahre alte Bestleistung um einen Zentimeter. Höher sprang dieses Jahr nur Welt- und Europameisterin Mariya Lasitskene aus Russland, die sich diesmal mit 1,98 Metern und dem dritten Platz hinter Levchenko und deren Teamkollegin Iryna Herashchenko (1,98 m) zufriedengeben musste.
Für Jubel bei den Gastgebern sorgte Weitspringerin Nastassia Mironchyk-Ivanova: Mit 6,74 Metern besiegte sie Vize-Europameisterin Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine; 6,73 m) und Weltmeisterin Brittney Reese (USA; 6,71 m) und sicherte Team Europa neun Punkte.
Siegreiche Staffel mit zwei DLV-Athleten
Über 200 Meter lief die Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly auf der Innenbahn startend auf den fünften Platz (23,24 sec). Es siegte die Amerikanerin Brittany Brown in 22,61 Sekunden. Ebenfalls unter 23 Sekunden liefen Beth Dobbin aus Großbritannien (22,92 sec) und die drittplatzierte Amerikanerin Kyra Jefferson (22,99 sec).
Eine gute Stunde später musste die Deutsche Meisterin von 2018 schon wieder ran: Gemeinsam mit Patrick Domogala (ebenfalls MTG Mannheim), Iga Baumgart-Witan (Polen) und 800-Meter-Sieger Amel Tuka (Bosnien und Herzegowina) bestritt sie als eines von zwei europäischen Teams die Mixed-Medley-Staffel über die Distanzen 200 Meter, 200 Meter, 400 Meter und 800 Meter. Mit einem starken Finish von Tuka konnte die europäische Staffel auch diesen letzten Wettkampf für sich entscheiden.
Überragender Athlet des Tages blieb aus deutscher Sicht jedoch Johannes Vetter, der nach Verletzungsproblemen zu Beginn der Saison wieder seine ganze Klasse ausspielen konnte. Mit seinem ersten 90-Meter-Wurf in diesem Jahr zeigt sich der Titelverteidiger gut gerüstet für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober), wo er erneut um die Medaillen mitkämpfen will.
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