Nachwuchsläuferin Miriam Dattke hat am Sonntag bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg ordentlich abgeräumt. Die 20-Jährige wurde in sehr guten 71:55 Minuten Deutsche Meisterin, gewann darüber hinaus Gold in der U23 sowie Mannschaftsgold bei den Frauen und Mannschaftsgold in der U23. Im Interview spricht die Regensburgerin über das Gefühl ihres ersten Titels bei den Aktiven, einen unbeschreiblich schönen Zieleinlauf und über ihre Marathon-Ambitionen.
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Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Titelgewinnen und der starken Zeit. Sie haben im Frühjahr in Barcelona über die Halbmarathonstrecke mit 72:17 Minuten Ihre Bestzeit bereits deutlich verbessert. Mit welchen Erwartungen sind Sie nach diesem Ergebnis in Freiburg an den Start gegangen?
Miriam Dattke:
Nach meiner Bestzeit in Barcelona bin ich natürlich mit relativ hohen Erwartungen an den Start gegangen. Die Chancen auf den Titelgewinn standen nicht schlecht. Da es aber ein Meisterschaftsrennen war und ich die Strecke nicht kannte, wusste ich nicht, was möglich war. Ich habe natürlich auf eine Medaille in der U23 und bei den Frauen mit dem Team gehofft. Ich wusste aber auch, dass ich nicht die Konstanz in meinen Leistungen habe, die ich hoffentlich noch in den nächsten Jahren erarbeite. Mir fehlt auf der Straße auch noch sehr viel Erfahrung, sodass mein Ziel zunächst mal eine Medaille war.
Ihre Ziele Medaillen bei den Frauen, in der U23 und mit der Mannschaft zu gewinnen haben Sie mehr als erreicht, es wurden schließlich vier Goldmedaillen. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie durchs Ziel liefen?
Miriam Dattke:
Der Zieleinlauf war für mich unbeschreiblich. Das waren richtig schöne Momente. Meine ersten Gedanken waren, dass ich endlich meine erste deutsche Meisterschaft bei den Frauen gewonnen habe. Mehrmals bin ich vorne mitgelaufen, es hat aber bisher noch nie für den Titel gereicht. Das hat mich riesig gefreut und ich bin überglücklich.
Sie sind ja schon in Barcelona eine tolle Zeit gelaufen. Haben Sie damit gerechnet, diese nochmals in Freiburg zu unterbieten?
Miriam Dattke:
Nein, mit einer solchen Zeit habe ich nicht gerechnet. Ich bin auch zunächst ruhiger angelaufen. Als ich zwischendurch merkte, dass es eine Zeit um 1:12:30 Uhr werden könnte und dass auf dieser recht anspruchsvollen Strecke mit viel Kurven, Steigungen und Kopfsteinpflaster, war ich schon überrascht. Das hat mich sehr gefreut und motiviert das Tempo zumindest zu halten. Die letzten fünf Kilometer waren dann auch sehr hart. Aber da hat mir die super Stimmung mit der Musik an der Strecke geholfen. Das hat mich die letzten fünf Kilometer getragen. Als ich dann aus der Ferne die Uhr im Ziel gesehen habe, konnte ich die angegebene Zeit gar nicht glauben. Ich habe dann nochmals alles gegeben, um unter 1:12 Stunden zu bleiben. Das ist für mich ein großer Schritt nach vorne.
Wie haben Sie sich speziell auf die deutsche Halbmarathonmeisterschaft vorbereitet?
Miriam Dattke:
Für den Halbmarathon habe ich mich nicht speziell vorbereitet. Der Fokus liegt auf der Bahn. Ich laufe gerne Straße, weiß aber auch, dass ich meine Saison noch nach den wichtigen Bahnrennen richten muss.
Wie sah Ihr Wintertraining aus?
Miriam Dattke:
Wie in den letzten beiden Jahren auch habe ich viel Grundlagetraining gemacht.
Dabei habe ich viel an meinen Schwachstellen, wie Athletik und Beweglichkeit gearbeitet. Es fehlte im Training noch die Konstanz und ich hatte immer wieder Einheiten die nicht so funktioniert haben.
Sind für Sie Crossläufe eine ideale Ergänzung zum Wintertraining unter Wettkampfbedingungen? Hier scheinen Sie ja auch viel Talent zu haben. Immerhin sind Sie deutsche Meisterin in der U23 geworden…
Miriam Dattke:
Ob das die ideale Ergänzung ist, weiß ich nicht. Aber ich laufe gerne Rennen und will diese auch im Winter nicht missen.
Nun hatten Sie einen tollen Start in die neue Saison. Super-Zeit in Barcelona, eine noch bessere Zeit in Freiburg, vier Goldmedaillen bei der deutschen Halbmarathonmeisterschaft. Wie sind denn Ihre weiteren Saisonziele?
Miriam Dattke:
Mein wichtigstes Ziel dieses Jahr ist die Teilnahme bei der U23-EM. Langfristig möchte ich mich auf den 5.000 und 10.000 Meter weiter entwickeln und irgendwann auf die Marathondistanz wechseln.
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