Bei der Mehrkampf-Qualifikation in Kreuztal stahlen am Wochenende die U18-Siebenkämpferinnen den U20-Athletinnen die Show: Gleich sechs von ihnen blieben über der Norm für die U18-EM in Tiflis. Lisa Maihöfer machte es in der U20 spannend, feierte aber schließlich ein Happy End.
Lisa Maihöfer (LG Staufen) war in Kreuztal aufgrund von hartnäckigen Knieschmerzen und Schulterproblemen fast ohne Wettkampf-Praxis angetreten. Die Beschwerden seien überstanden, die Zubringerwerte stimmen, versicherte Bundestrainerin Eva Rapp. Technisch fehle aber noch die Routine. So blieb die U18-WM-Vierte nach einem ordentlichen ersten Tag am Sonntag im Weitsprung (5,73 m) und Speerwurf (31,60 m) unter ihren Möglichkeiten und musste vor den 800 Metern sogar um die U20-WM-Norm (5.400 Pkt) bangen.
Unterstützung beim Angriff auf die Norm leistete U18-Athletin Mareike Rösing (TuS Lübeck 1893). Zwar musste diese dabei einige Körner lassen und rutschte nach 2:32,71 Minuten in der Gesamtwertung der U18 noch auf den dritten Platz. Doch die U20-WM-Norm hatte sie schon im Mai in Marburg überboten, und ihr langfristiger Fahrplan war ohnehin auf diese Meisterschaften ausgerichtet.
Nach den zwei Stadionrunden von Kreuztal stand fest: Lisa Maihöfer (2:21,13 min; 5.469 Pkt) wird sie nach Polen begleiten. „Ich werde beide Athletinnen für Bydgoszcz vorschlagen“, bestätigte Eva Rapp und verriet mit Hinweis auf die Leistung von Lisa Maihöfer: „Da ist noch viel Luft nach oben.“
Starke Aufholjagd von Janika Baarck
Im Siebenkampf der U18 überboten gleich sechs deutsche Athletinnen die 5.300-Punkte-Marke – das gab es in diesem Jahrtausend noch nie, schon gar nicht in einem Wettkampf. Den besten zweiten Tag erwischte die Neubrandenburgerin Janika Baarck, die in Marburg schon im U20-Siebenkampf mit 5.300 Punkten ihr Potenzial angedeutet hatte. 6,07 Meter im Weitsprung, für sie ordentliche 34,50 Meter im Speerwurf und 2:17,53 Minuten über 800 Meter ergaben in der Summe starke 5.595 Punkte.
Dahinter schob sich überraschend Johanna Siebler auf Platz zwei nach vorne. Die Athletin vom LC Überlingen, die in wenigen Tagen ihren 16. Geburtstag feiert, glänzte besonders im Kugelstoßen (14,82 m) und mit dem Speer (45,02 m) und steht nach einem Ergebnis von 5.558 Punkten vor ihrer Premiere im Nationaltrikot. „Sie hat sich bravourös geschlagen“, lobte die Bundestrainerin.
Mareike Rösing (5.470 Pkt), Carolin Friedrich (LAV Kassel; 5.339 Pkt), Antonia Kohl (SV Halle; 5.304 Pkt) und Marshella Foreshaw (Königsteiner LV; 5.303 Pkt) komplettierten dahinter die Top Sechs. „Der Wettkampf war unheimlich stark“, bilanzierte Eva Rapp. Und das, obwohl längst nicht bei allen Athletinnen alles nach Wunsch gelaufen sei. "Ich denke, dass wir schlagkräftige Siebenkampf-Duos nach Bydgoszcz und Tiflis schicken können."
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