| Bochum-Wattenscheid

U23-DM: Titelkampf der Juniorinnen am Sonntag

Am Wochenende (23./24. Juli) finden in Bochum-Wattenscheid die Deutschen U23-Meisterschaften statt. Für Deutschlands beste U23-Athleten geht es bei den Titelkämpfen um die Medaillenfarben Gold, Silber und Bronze. Wie die Entscheidungen der Juniorinnen am Sonntag ausgegangen sind, können Sie hier verfolgen.
mbn/mw/pr

<link http: www.leichtathletik.de termine top-events u23-dm-2016-wattenscheid-live _blank btn>U23-DM Wattenscheid live

Die Finals der Juniorinnen am Sonntag

200 Meter

Lisa Mayer von Kienbaum über Wattenscheid nach Rio

Lisa Mayer von der LG Langgöns/Oberkleen war die haushohe Favoritin – und sie hatte keine Mühe, dieser Rolle gerecht zu werden. In 23,53 Sekunden sprintete sie weit vor dem Feld und riss schon vor der Ziellinie die Arme hoch. Im vergangenen Jahr war sie in Wetzlar noch Zweite geworden, dieses Mal machte ihr keine der Konkurrentinnen den Titel streitig. Trotz harten Trainings in den vergangenen Tagen im Bundesleistungszentrum Kienbaum hatte die 20-Jährige keine Mühe und konnte es sich leisten, über eine halbe Sekunde über ihrer Bestzeit zu bleiben.

Am kommenden Freitag steht für die Zweite der Deutschen Meisterschaften von Kassel die Olympia-Verabschiedung in Mannheim an, wo Lisa Mayer auch in der Staffel starten wird. „Danach treffen wir uns nochmal in Frankfurt und machen Staffeltraining, ehe es nach Rio geht“, erzählte sie über die nächsten Wochen. Den Abstecher nach Wattenscheid wollte sie sich nicht nehmen lassen. „Hier gab es einen deutschen Meistertitel zu holen, den wollte ich mitnehmen“, begründete die Mittelhessin ihre Entscheidung für einen Start im Lohrheidestadion.

Jessica-Bianca Wessoly von der MTG Mannheim sprintete in 24,13 Sekunden auf den zweiten Platz, während sich etwas überraschend Julia Hofer vom 1. FC Passau Bronze in 24,25 Sekunden sicherte. mw

400 Meter

Laura Müller lässt Christina Hering keine Chance

Schon in den letzten beiden Jahren haben die beiden den Titel unter sich ausgemacht. Dieses Jahr machte die Vize-Meisterin des Vorjahres Laura Müller (LC Rehlingen) vom Start weg deutlich, dass sie nach 2014 zum zweiten Mal den Sieg will. Und so rannte die DM-Dritte von Kassel schon in der ersten Kurve an Titelverteidigerin Christina Hering, die auf Bahn sechs direkt vor ihr lief, vorbei. Bis zum Eingang in die Zielgeraden baute sie ihren Vorsprung aus und kam nach schnellen 52,50 Sekunden ungefährdet als Erste an.

„Mir hat heute der letzte Wille gefehlt, um zu gewinnen“, sagte 800-Meter-Läuferin Christina Hering (53,41 sec), die seit der EM in Amsterdam (Niederlande) von einer Erkältung geschwächt wird und ihren Saisonhöhepunkt mit den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) noch vor sich hat. „Eine 52er-Zeit hätte ich schon drauf gehabt. Dass ich hier gelaufen bin, hat mir aber nicht geschadet.“ Vor der großen Reise steht noch die 3x800-Meter-Staffel im Rahmen der Jugend-DM in Mönchengladbach (29. bis 31. Juli) an.

Laura Müller durfte sich über ihren Meistertitel freuen. Bei der Hallen-DM in Leipzig war sie als Schnellste nachträglich disqualifiziert worden, weil sie in der Kurve auf eine Linie getreten war. „Die letzten 100 Meter bin ich ein bisschen fest geworden. Ich wäre gerne noch etwas schneller gelaufen. Das hatte sich im Training angedeutet“, meinte die Sechste der U23-EM. Mit ihrer Saisonbestzeit zog sie das Feld auseinander. Auf den Bronzerang kam hinter dem Favoriten-Duo Lokalmatadorin Maike Schachtschneider (54,21 sec). pr

800 Meter

Tanja Spill dreht den Spieß um

Pinke Spikes gegen pinke Strümpfe – das war das Duell über die zwei Stadionrunden. Tanja Spill vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen traf erneut auf Sarah Schmidt. Vor zwei Jahren an gleicher Stelle hatte sich bei den Jugendmeisterschaften die Mönchengladbacherin durchgesetzt. Dieses Ergebnis wollte Tanja Spill natürlich umdrehen. Und das gelang der Dritten der Deutschen Meisterschaften von Kassel eindrucksvoll. Sie lauerte stets seitlich versetzt von Sarah Schmidt und wartete ungeduldig auf die Attacke.

„Mein Trainer rief zwischendurch noch, ich soll dahinterbleiben“, erzählte Tanja Spill freudestrahlend im Ziel. Denn in der letzten Kurve attackierte die 20-Jährige mit den pinken Spikes – erfolgreich. Schnell hatte sie sich abgesetzt und siegte in 2:04,44 Minuten. „Ich bin froh, dass Sarah nicht so schnell angegangen ist. Das kam mir entgegen“, bilanzierte Tanja Spill. „Die Saison ist schon lange, ich bin ein wenig müde. Jetzt bin ich glücklich, dass ich dieses Mal Sarah schlagen konnte und mich insgesamt in dieser Saison gut gesteigert habe.“ Sarah Schmidt wurde Zweite in 2:06,19 Minuten vor Muriel Pfläging vom ASV Köln in 2:08,19 Minuten. mw

1.500 Meter

Caterina Granz krönt starkes Jahr der Rückkehr

Sie reckte die Arme im Ziel vor Freude nach oben. Das war ein ganz souveräner Auftritt von Caterina Granz, die sich anfangs an der zweiten Position hinter 800-Meter-Spezialistin Christine Gess hielt, ehe sie unaufhaltsam zur Goldmedaille lief. „Ich wollte nicht so ein Bummelrennen. Daher habe ich nach 500 Metern die Führung übernommen und das Tempo erhöht, da ich wusste, dass Christine einen starken Spurt hat“, erklärte Caterina Granz, die eigentlich nicht so gerne von vorne läuft. Mit ihrem Antritt setzte sich die 22-Jährige immer weiter von ihren Verfolgerinnen ab und lief den Sieg in 4:21,22 Minuten nach Hause.

Die Krönung einer starken Rückkehr: Vergangenes Jahr wurde Caterina Granz an der Ferse operiert und musste die gesamte Saison auslassen. Erst im Oktober war sie wieder ins Lauftraining eingestiegen. „Ich bin superzufrieden mit der Saison. Ich bin auf einem neuen Niveau angekommen.“ Damit meint die DM-Vierte ihre Bestzeit aus 2016 von 4:13,22 Minuten. „Wenn das perfekte Rennen kommt, traue ich mir auch noch ein paar Sekunden schneller zu.“ Silber und Bronze gingen an besagte Christine Gess (4:25,73 min) und die U20-EM-Teilnehmerin über 800 Meter Ariane Ballner (SC Rönnau 74; 4:26,58 min). pr

100 Meter Hürden

Ricarda Lobe stürzt, Franziska Hofmann läuft zum Titel

Für Ricarda Lobe war das Finale schon an der ersten Hürde vorbei. Die Mannheimerin trat mit voller Wucht mit dem Schwungbein in die Holzlatte und kam komplett aus dem Rhythmus. Damit war der Traum von der Titelverteidigung dahin, und die 22-Jährige musste als Fußgängerin den Weg ins Ziel antreten. „Das ist leider komplett schiefgegangen, aber so ist halt Hürdenlaufen: Da steht was im Weg. Kommenden Freitag habe ich zu Hause in Mannheim ja noch die Chance auf eine gute Zeit, so will ich die Saison nicht beenden“, sagte die Siebte der U23-EM.

Richtig glücklich war auch Franziska Hofmann nicht. Dabei hatte die Hürdensprinterin des LAC Erdgas Chemnitz nach Silber 2015 in diesem Jahr den Titel geholt. Doch mit ihren 13,42 Sekunden war sie natürlich gar nicht zufrieden. „Ich hatte mir deutlich mehr vorgenommen. Aber leider hat uns der Gegenwind schon ziemlich gebremst. Auch habe ich mich gewundert, wo Ricarda war. Schließlich war ich ja nicht so richtig schnell unterwegs“, sagte die Vierte der U23-EM, die auch am Freitag in Mannheim starten will.

Über Silber freute sich eine Lokalmatadorin: Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) sprintete in 13,60 Sekunden aufs Podest. Bronze ging an Caroline Klein. Die Leverkusenerin lief 13,91 Sekunden. mbn

400 Meter Hürden

Djamila Böhm zündet den Turbo

Die Mädels wurden ewig am Startblock gehalten, doch dann ging es ganz schnell. Denn Djamila Böhm vom ART Düsseldorf hatte es eilig und sprintete in neuer persönlicher Bestzeit von 57,75 Sekunden zum Titel. Bereits im Vorlauf hatte sie sich auf 57,91 Sekunden gesteigert. Damit ist sie in diesem Jahr die drittschnellste Deutsche und hat im Vergleich zum Vorjahr (Bestzeit 58,99 sec) einen Quantensprung gemacht.

„Ich wusste, dass ich in einer guten Form bin. Nach den Westdeutschen Meisterschaften vor zwei Wochen mit dem Doppelstart über 400 und 400 Meter Hürden meinte mein Trainer, dass ich über die Hürden deutlich schneller rennen müsste“, sagte die Vorjahres-Fünfte. Im Vorlauf hatte sie sogar austrudeln lassen und war dennoch erstmals unter 58 Sekunden geblieben. „Heute bin ich gut angegangen, das hatte ich mir so vorgenommen. Hintenraus bin ich nur noch durchgerannt. Die letzte Hürde habe ich nicht gut getroffen, aber da lag ich zum Glück schon vorne“, freute sich die 22-Jährige, die in Düsseldorf Politikwissenschaften, Soziologie sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften studiert. „Es ist stressig. Ich versuche, mir die Kurse so zu legen, dass es mit dem Sport passt, weil mir das wichtiger ist“.

Keine Chance gegen Djamila Böhm hatte Laura Gläsner, die Norddeutsche Meisterin vom VfL Eintracht Hannover. In 58,84 Sekunden blieb ihr Rang zwei vor Christine Salterberg (LT DSHS Köln/59,00 sec). mw

3.000 Meter Hindernis

Lena Knirsch spurtet an Ronja Böhrer vorbei

Die Entscheidung fiel erst nach dem letzten Hindernis: Lena Knirsch von der LG Region Karlsruhe hatte lange gelauert, dann stach sie eiskalt zu. Kurz vor der Ziellinie zog sie an Ronja Böhrer vom SC DHfK Leipzig vorbei und siegte in 10:36,64 Minuten. Die Titelverteidigerin musste sich nach 10:37,13 Minuten mit Rang zwei begnügen. Dritte wurde Marina Wrede vom LT DSHS Köln in 10:42,60 Minuten.

Lena Knirsch bilanzierte: „Es war ein cooles Rennen. Ich habe mich auch noch auf dem letzten Kilometer gut gefühlt. Ich wollte nicht nach vorne gehen, und habe gelauert. Ich hatte aber keine Taktik, ich wollte einfach mitlaufen. Denn die Deutschen Meisterschaften der Aktiven liefen nicht so gut.“ Für die Karlsruherin war es die schnellste Zeit in dieser Saison. „Die vergangenen Wochen habe ich gut trainiert. Jetzt gibt es zwei Wochen Pause, das passt gut mit meiner Klausurenphase an der Uni zusammen“, sagte die Studentin. Olympia-Teilnehmerin Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) befindet sich im Trainingslager in St. Moritz (Schweiz). mw

Hochsprung

Erst 1,90 Meter sind für Jossie Graumann zu hoch

Bei 1,78 Metern wurden die Medaillen vergeben. Denn lediglich ein Trio meisterte diese Marke: Justine Weiß (TB Oppau), Anne Klebsch (TG Ötigheim) und Jossie Graumann (LG Nord Berlin). Jossie Graumann und Anne Klebsch nahmen auch 1,81 Meter im ersten Anlauf, Justine Weiß scheiterte dreimal. Ihr blieb mit Bestleistung von 1,78 Metern Bronze. Im Kampf um Gold legte Jossie Graumann mit einem blitzsauberen Versuch über 1,84 Meter vor. Anne Klebsch – vor Wochenfrist in Eberstadt auf 1,86 Meter verbessert – nahm diese Höhe im zweiten Versuch.

Die Entscheidung um den Titel musste also bei 1,87 Metern fallen. Beide rissen den ersten Versuch sehr knapp mit den Unterschenkeln. Der zweite war deutlicher, genauso wie der finale Sprung von Anne Klebsch. Doch Jossie Graumann, die schon als Deutsche U23-Meisterin feststand, flog im dritten Anlauf blitzsauber und ohne Latten-Berührung über 1,87 Meter. Damit stellte sie ihre erst einen Monat alte Bestleistung ein.

Selbst bei 1,90 Metern war der Schützling von Jan-Gerrit Keil nicht chancenlos. Der dritte Versuch war ziemlich knapp. „Ich habe nun schon zum zweiten Mal die 1,90 Meter probiert. Ich hoffe, dass ich es dieses Jahr noch schaffe“, sagte Jossie Graumann. Zwei Chancen bleiben ihr noch in der kommenden Woche. Am Mittwoch startet sie beim Meeting des schwedischen 2,40-Meter-Springers Stefan Holm in Karlstad, am Freitag steht das Meeting in Mannheim auf dem Programm. mbn

Dreisprung

Dreisprung-Novizin Jessie Maduka vorn

Zweiter Dreisprung-Wettkampf, erster DM-Titel: Das „Disziplin-Fremdgehen“ hat sich für Jessie Maduka gelohnt. Normalerweise ist die 20-Jährige vom ART Düsseldorf, die an der UCLA in Los Angeles studiert, im Sprint und im Weitsprung aktiv. Doch nach der College-Saison in den USA wollte sie den technisch anspruchsvollen Dreisprung ausprobieren. Dieser Versuch wurde in Wattenscheid mit Gold belohnt.

Denn mit ihren drei 13-Meter-Versuchen war die Rheinländerin der Konkurrenz deutlich voraus. Der beste Versuch von Jessie Maduka wurde mit 13,16 Metern vermessen. Damit steigerte sie ihre Bestleistung aus ihrem bisher einzigen Dreisprung-Wettkampf der Karriere (außerhalb des Schüleralters) vor zwei Wochen in Mönchengladbach um acht Zentimeter.

„Nach der Vorleistung habe ich mit einer Medaille geliebäugelt, aber nicht unbedingt mit Gold. Schließlich hätten die 13,08 Meter von vor zwei Wochen auch ein Ausrutscher gewesen sein können“, sagte Jessie Maduka. In Düsseldorf wird die U20-WM-Zweite von 2012 mit der 4x100-Meter-Staffel vom deutschen Dreisprung-Rekordler Ralf Jaros betreut. Gut möglich, dass sein Schützling im kommenden Jahr häufiger im Dreisprung starten wird. „Dazu muss aber auch mein Knie halten. Wenn das passt, werde ich mir auch Dreisprung-Spikes zulegen“, sagte die neue Deutsche U23-Meisterin mit einem Augenzwinkern.

Vier der fünf gültigen Versuche von Jessie Maduka hätten übrigens zum Titel gereicht. Silber sicherte sich mit 12,80 Metern die Chemnitzerin Maria Purtsa. Überraschend zu Bronze sprang Tina Pröger (TSV Zirndorf). Die Bayerin war als Vorletzte mit 12,05 Metern in der Meldeliste notiert. In Wattenscheid flog sie auf 12,35 Meter und damit aufs DM-Podest. mbn

Kugelstoßen

Claudine Vita macht gehandicapt das Double klar

Als Inhaberin der Olympia-Norm (17,90 m) und mit dem U23-Titel im Diskuswurf im Rücken ist Claudine Vita als große Favoritin in den Kugelstoß-Wettbewerb gestartet. Jeder ihrer vier gültigen Stöße hätte zum Sieg gereicht, außer ihrer Kugel flog keine über die 16-Meter-Marke. Der weiteste Versuch wurde bei 16,68 Metern gemessen. Dahinter kamen die Lokalmatadorin Laura Jokeit (15,73 m) und Katharina Maisch (TUS Metzingen; 15,01 m), die aufgrund der starken nationalen Konkurrenz nicht an der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) teilnehmen konnte.

Für Titel Nummer zwei hatte Claudine Vita ganz schön zu beißen: Handgelenksprobleme machten ihr das Leben schwer. Deshalb muss die Neubrandenburgerin auch sehen, wie die Saison weitergeht. Die 19-Jährige war in diesem Jahr, ihrem ersten bei den Aktiven, überaus erfolgreich. In zwei Disziplinen überbot sie die Olympia-Norm für Rio (Brasilien; 12. bis 21. August). „Das ist natürlich schon ärgerlich, wenn man nur knapp scheitert und nicht mit nach Rio fahren kann, aber die Konkurrenz ist so stark, da sehe ich das eher als Ansporn“, blickte die U20-Europameisterin (Diskus) in ihre Zukunft. pr

Hammerwurf

Susen Küster von Versuch zu Versuch besser

Nach zwei zweiten Plätzen in den beiden vergangenen Jahren sollte es für Susen Küster vom SV Halle aus der Favoritenrolle heraus nun endlich der Meistertitel werden. Auf dem Nebenplatz des Lohrheidestadions vor einigen wenigen Hammerwurf-Enthusiasten war jedoch Vanessa Pfeiffer erstmal hellwach. Die Werferin der LG Nord Berlin steigerte im ersten Versuch ihre Bestleistung um fast einen Meter auf 63,02 Meter und übernahm nach einem ungültigen Versuch von Susen Küster die Führung.

„Das war schon ein kleiner Schock für mich“, sagte die 21-Jährige später, die dann aber in den Wettkampf fand. „Ich bin schwer reingekommen. Der Ring war erst ein bisschen stumpf, wir haben mit Wasser und Handtuch nachgeholfen.“ Ab dem zweiten Durchgang war die frühere mehrfache Deutsche Jugendmeisterin nicht mehr aufzuhalten. Erst lockere 60,98 Meter zum Warmwerden, dann gleich zweimal 64,68 Meter, und schließlich sollten mit 65,00 und 65,09 Meter noch zweimal die magischen 65 fallen. „Ich habe mich zusammengerissen, dann ging’s. Die Woche lief ganz schwer, deswegen bin ich zufrieden mit der Weite. Der Titel ist wichtiger“, bilanzierte Susen Küster, die sich vergangene Woche auf 66,44 Meter gesteigert hatte und nun nach einer guten Saison ein paar Tage Urlaub genießt.

Vanessa Pfeiffer konnte sich nach dem starken ersten Versuch nicht mehr steigern, blieb aber auf Rang zwei ungefährdet. Dritte wurde mit fünf Würfen über 56 Metern Sina Mai Holthuijsen vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, die im vierten Versuch auf 59,52 Meter kam. mw

Speerwurf

Top-Favoritin fehlt, Außenseiterin siegt

Das war eine richtig große Überraschung: Im sechsten Durchgang katapultierte sich Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln) noch von Platz vier auf eins nach vorn. Die 19-Jährige übertraf mit neuer Bestleistung von 50,65 Metern zum zweiten Mal in ihrer Karriere die 50-Meter-Marke. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte die Kölnerin, die nach dem Siegeswurf ihrem Trainer Veit Rauscher in die Arme fiel.

Mit ihrem 50-Meter-Wurf hielt Gwendolyn Fuchs die Favoritin Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen) in Schach. Die 54-Meter-Werferin musste sich mit 49,28 Metern begnügen. Bronze ging an Christin Schneeberger (TuS Duchroth; 47,85 m).

Die beiden Führenden der Meldeliste hatten auf einen Start im Lohrheidestadion verzichtet. Die Deutsche Meisterin und U23-Rekordlerin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; SB: 66,41 m) bereitet sich auf ihre Olympia-Premiere in Rio vor. Fabienne Schönig (LG Wipperfürth; 57,40 m) war bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) im Einsatz. Die hatte die neue Deutsche U23-Meisterin, die noch der U20-Klasse angehört, verpasst. „Aber so ist es doch viel schöner“, sagte eine strahlende Gwendolyn Fuchs. mbn

4x100 Meter

MTG-Vierer die klare Nummer eins

Sie waren die klaren Favoritinnen und wurden ihrer Rolle vollauf gerecht: Das Quartett der MTG Mannheim sprintete in der Besetzung Lisa Münzer, Alexandra Burghardt, Ricarda Lobe und Jessica-Bianca Wessoly in 44,67 Sekunden zum Titel. Fast 15 Meter Vorsprung hatte das MTG-Quartett im Ziel auf die Lokalmatadorinnen vom TV Wattenscheid 01, die in 46,08 Sekunden Silber gewannen. Bronze sicherte sich die LG Eintracht Frankfurt mit 46,48 Sekunden.

Dabei gingen die Mannheimerinnen nicht einmal volles Risiko. „Bei den Wechseln war Sicherheit angesagt“, sagte 100-Meter-Siegerin Alexandra Burghardt und ergänzte: „Wir würden schon einmal gern wissen, was wir im Maximalfall laufen könnten. Aber Meisterschaften sind einfach der falsche Platz für Risikowechsel.“ Der Staffelsieg ließ auch Ricarda Lobe wieder ein wenig freundlicher dreinblicken. Im Hürden-Finale war sie an Hürde eins gestrauchelt und ausgeschieden. mbn

4x400 Meter

Kölner Viertelmeilerinnen laufen zu Gold

Die in der Breite am besten besetzte Staffel machte das Rennen. Das LT DSHS Köln setzte sich mit 3:42,75 Minuten am Ende recht klar durch. Hochsprung-Spezialistin Laura Voß, Lena Naumann, Hürden-Spezialistin Christine Salterberg und Katrin Schmidt hielten die Staffeln der LG Stadtwerke München mit Olympia-Starterin Christina Hering (3:44,75 min) und das Sprintteam Hessen (3:44,84 min) auf Distanz.

Besonders Laura Voß strahlte über den Titel. Schließlich war sie mit ihren 1,70 Metern wenige Stunden zuvor im Hochsprung gar nicht zufrieden. „So ist es noch ein versöhnlicher Abschluss geworden“, sagte die Kölnerin. Christina Hering absolvierte an den beiden Tagen in Wattenscheid ein intensives Vorbereitungsprogramm auf Rio. Drei 400-Meter-Rennen spulte die 800-Meter-Spezialistin ab. mbn

3x800 Meter

Tanja Spills Spurt passt perfekt

Das lief optimal für die 800-Meter-Meisterin Tanja Spill. Als ihr Trainer 200 Meter vor dem Ziel in die Trillerpfeife pustete und damit das Zeichen für den Angriff gab, löste sich die Athletin des LAV Bayer Uerdingen/Dormagen aus der Fünfer-Gruppe. Binnen weniger Sekunden hatte sie zwischen sich und das Konkurrenten-Quartett einige Meter gelegt.

Wenig später, genauer gesagt nach 6:35:49 Minuten Rennzeit, überquerte Tanja Spill die Ziellinie als Erste. Danach herrschte kurz Ungewissheit, weil auf der Anzeigetafel ein falsches Ergebnis angezeigt wurde. Wenige Minuten nach dem Lauf löste sich die Anspannung, Uerdingen/Dormagen stand für jeden sichtbar als Sieger fest. Die zweifache Meisterin des Tages Tanja Spill jubelte: „Im vergangenen Jahr konnte ich gar nichts mehr und es wurde eng, obwohl wir gewonnen haben. Dieses Jahr war es etwas lockerer.“ Kira von Ehren und Esther Jacobitz komplettierten das Trio.

Die LG Karlstadt/Gambach/Lohr und der SC DHfK Leipzig hatten zwischenzeitlich geführt, nach 4:27 Minuten ging ein Quintett auf die letzten zwei Runden. 200 Meter vor dem Ziel ging dann die Post ab. Zweiter wurde Karlstadt/Gambach/Lohr mit der 16-jährigen Johanna Beck, Corinne Kohlmann und Mareike Bauer in 6:38,29 Minuten vor dem ASV Köln mit Kim Uhlendorf, Verena Coutellier und der 800-Meter-Dritten Muriel Pfläging in 6:38,66 Minuten. mw

<link http: www.leichtathletik.de termine top-events u23-dm-2016-wattenscheid-live _blank btn>U23-DM Wattenscheid live

<link>Live-Stream<link http: lalive.de _blank>Live-Ergebnisse
<link news:49064>Juniorinnen am Samstag<link news:49067>Junioren am Samstag
<link news:49076>Juniorinnen am Sonntag<link news:49073>Junioren am Sonntag
<link https: twitter.com dlv_online _blank>Twitter<link https: www.instagram.com dlv_online _blank>Instagram
Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024